Hattingen. Nach dem Brand in einer Senioreneinrichtung in Bedburg-Hau erklären Einrichtungen in Hattingen, wie ihre Brandschutz- und Notfallpläne aussehen.

Nach dem Brand in einer Senioreneinrichtung in Bedburg-Hau mit Toten und Verletzten hat die WAZ Hattingen nachgefragt, wie die Brandschutzpläne von Senioreneinrichtungen und Kliniken in Hattingen aussehen.

Unterirdische Löschwassertanks hat die Vamed Klinik Hattingen in Holthausen, außerdem ein umfangreiches Brandschutzkonzept, sagt Sprecher Volker Martin. Mit der Feuerwehr Hattingen ist der Notfallplan erstellt worden, der Mitarbeitenden bekannt sei. Im klinikinternen Netzwerk existieren Ablaufpläne und Feueraktionskarten zum Verhalten bei Notfällen und im Brandfall für das Erwachsenen- und Kinderhaus. „Die Brandmeldeanlage unserer Klinik ist mit der Feuerwehr Hattingen vernetzt, sodass im Brandfall automatisch ein Alarm ausgelöst wird.“

Senioreneinrichtungen und Kliniken Hattingen betonen Qualität der Brandschutzpläne

Auf einem Feuertableau können Mitarbeitende der Vamed Klinik sehen, wo es genau brennt und dann Maßnahmen ergreifen. Welche, das wissen sie, weil sie „regelmäßig zum Brandschutz und zur Brandbekämpfung geschult“ werden. Mitarbeitende aller Berufsgruppen machen dabei mit. Es gibt Brandschutzhelfer, ein geschultes Notfallteam, das über eine interne Notfall-Rufnummer sofort alarmiert werden kann.

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Zudem werden alle elektrischen Geräte in der Klinik werden in regelmäßigen Abständen überprüft und entsprechend gekennzeichnet. „Das gilt auch für elektrische Geräte von Patienten, die wir kostenlos einer Prüfung unterziehen“, sagt Martin

Schulungen der Mitarbeitenden ist wichtig

Für die Klinik in Blankenstein gibt es „selbstverständlich einen Notfallplan, der auch regelmäßig aktualisiert wird. Und darüber hinaus gibt es für die gesamte Klinikbelegschaft regelmäßig Brandschutz-Unterweisungen, die besucht werden müssen“, so Sprecher Vassilios Psaltis.

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„Zunächst möchten wir unser Bedauern über das tragische Feuer in einem Seniorenheim in Bedburg-Hau in dieser Woche ausdrücken“, sagt Tobias Hellmich, Sprecher der Diakonie Mark-Ruhr. In allen Senioreneinrichtungen in Hattingen - Altenzentrum Heidehof, Haus der Diakonie und Martin-Luther-Haus - arbeitet die Diakonie Mark-Ruhr Pflege und Wohnen GmbH beim Brandschutz mit dem Zentrum für Arbeitsmedizin & Arbeitssicherheit, dem Verein ZAA Iserlohn, zusammen. Dazu gehören auch regelmäßige Ausbildungen von Brandschutzhelfenden.

Groß angelegte Evakuierungsübung macht fit für den Ernstfall

Es gibt Brandschutzschulungen mit Übungen. „Im April ist zum Beispiel in Hagen aktuell eine groß angelegte Evakuierungsübung zusammen mit der Feuerwehr und dem ZAA Iserlohn e.V. geplant“ - bei der auch Mitarbeitende Hattinger Einrichtungen mitmachen.

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Vorbeugend werden beispielsweise Brandmeldesysteme, Feuerlöscher, Rauchabzüge oder Brandschutztüren - wie gesetzlich gefordert - turnusmäßig überprüft. Feuerwehrpläne, Flucht- und Rettungspläne, Linienlaufkarten der Feuerwehr, Evakuierungspläne und Brandschutzordnungen werden bei Begehungen des Brandschutzbeauftragten, der Feuerwehr und der Baubehörde kontrolliert.

Diakonie Mark-Ruhr: „Menschliches Fehlverhalten kann nie ganz ausgeschlossen werden“

„Unsere Einrichtungen sind so errichtet, dass der Entstehung eines Brandes und der Ausbreitung von Feuer und Rauch vorgebeugt wird und bei einem Brand die Rettung von Menschen sowie wirksame Löscharbeiten möglich sind, da leider menschliches Fehlverhalten, wie wohl aktuell geschehen, nie ganz ausgeschlossen werden kann“, so Hellmich.