Hattingen. Der Verein Ditib Türkisch-Islamische Gemeinde zu Hattingen will seit zehn Jahren eine neue Moschee bauen. Das ist der aktuelle Stand.
Schon seit über zehn Jahren plant die Ditib-Gemeinde, an der Martin-Luther-Straße eine neue Moschee zu errichten. Seit Ende 2020 liegt der Stadt Hattingen auch bereits ein Bauantrag vor. Doch genehmigt ist der Bau nach wie vor nicht. Metin Kaya, Vorstandsmitglied des Vereins Ditib Türkisch-Islamische Gemeinde zu Hattingen, gibt sich aber optimistisch.
Der Ditib-Neubau, in dem anders als bei einer Moschee in klassischer Bauweise Gemeindezentrum und Gebetsraum in einem Gebäude vereint werden sollen, sei „ein sehr komplexes Bauvorhaben auf enger Fläche“, hatte Hattingens Baudezernent Jens Hendrix noch im Vorjahr gesagt. Damals waren unter anderem noch die verkehrliche Erschließung sowie die Abstandsflächen zu bestehenden Nachbarbauten zu klären.
Ein Kanal auf dem zu bebauenden Grundstück muss verlegt werden
Diese Punkte sind nun gelöst. Die Erschließung der künftigen Moschee soll über die Martin-Luther-Straße erfolgen, auch die erforderlichen Abstände zu Nachbarbauten werden im Entwurf eingehalten. Weil der Moschee-Neubau indes nicht an derselben Stelle stehen werde wie die jetzige Fatih-Moschee, muss ein Kanal des Ruhrverbandes, der sich auf dem zu bebauenden Grundstück befindet, verlegt werden, teilt Stadtsprecherin Susanne Wegemann auf WAZ-Anfrage mit. Ein entsprechender Vertragsentwurf liegt dem Bauherren, der Ditib Gemeinde in Köln, dabei derzeit zur rechtlichen Prüfung vor, erklärt Metin Kaya.
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Susanne Wegemann betont, Stadt und Vertreter der Ditib Türkisch-Islamischen Gemeinde zu Hattingen seien zu dem Bauvorhaben „von Beginn an in einem engen Austausch“. Und Baudezernent Jens Hendrix und Ditib-Vorstandsmitglied Metin Kaya betonen: Gemeinsam habe man in dem komplexen Genehmigungsverfahren auch schon viele konstruktive Lösungen finden können. „Ich hoffe“, so Kaya, „dass wir nun bald am Ziel sind und mit dem Bau tatsächlich beginnen können.“
Moschee-Neubau ist dringend erforderlich
Ein Moschee-Neubau nämlich, dies hatte Metin Kaya wiederholt betont, sei dringend erforderlich. Die jetzige Fatih-Moschee sei sowohl renovierungsbedürftig, als auch zu klein geworden für die aktuellen Bedürfnisse der rund 300 Mitglieder großen Gemeinde. Der Entwurf für den Moschee-Neubau passe dabei zur Optik der umliegenden Gebäude, so Kaya. Äußerlich sichtbar als Ort, an dem Muslime auch ihre Gebete verrichten können, werde der neue Bau einzig durch eine kleine Säule sein.
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Letzteres fußt auch auf Erfahrungen aus dem Jahre 2013, als die Ditib-Gemeinde eine Bauvoranfrage für eine neue Moschee für bis zu 800 Gläubige mit 21,5 Meter hohem Minarett auf dem jetzigen Parkplatz an der Martin-Luther-Straße gestellt hatte. Pro NRW demonstrierte damals dagegen – 500 Hattinger hielten als Buntes Bündnis dagegen. Die Gemeinde legte später ihre Pläne vorübergehend auf Eis. 2019 schließlich erklärte der jetzige Ditib-Vorstand, dass Gespräche mit der Stadtverwaltung über den Neubau im Stil eines Gemeindezentrums geführt werden sollten.
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Finanziert werden soll das neue Gebäude über Spenden
Die voraussichtlichen Kosten für dieses lägen im siebenstelligen Euro-Bereich, sagt Metin Kaya. Finanziert werden solle das zweigeschossige Gebäude mit Gemeindezentrum und Gebetsraum vor allem über Spenden aus der muslimischen Gemeinde. Gesammelt indes werde erst dann, wenn die Baugenehmigung vorliegt.