Hattingen. Jeden willkommen heißt die islamische Ditib-Gemeinde Hattingen beim Integrations- und Kulturfest Kermes auf dem Parkplatz an der Moschee.
Mit geübten Bewegungen bereiten mehrere Frauen der islamischen Ditib-Gemeinde Hattingen mit Spinat gefüllte Teigtaschen zu. Vom Teig bis zur Füllung werden sie Schritt für Schritt frisch in fleißiger Handarbeit gefertigt. Am nächsten Stand warten selbst gemachte Süßigkeiten auf die zahlreichen Besucher des Kultur- und Integrationsfestes der Hattinger Glaubensgemeinschaft.
„Die kleinen Sünden gehen nicht durch den Magen, sondern direkt auf die Hüfte“, erklärt Besucher Adolf Meier mit einem kleinen Schmunzeln. Empfehlungen hat er viele. „Der Hähnchenspieß, das Brot mit Spinat und Käse und natürlich das Süße, aber eigentlich ist alles lecker“, erzählt er weiter. „Der Hunger hat uns hergetrieben“, ergänzt seine Begleitung Beate Volkeri scherzhaft. Eigentlich war es die Einladung zur Kermes von Freunden, die Teil der islamischen Glaubensgemeinschaft sind.
Islamische Gemeinde Hattingen feiert fröhliches Integrationsfest
Den Besuch würden sie immer empfehlen. „Man sollte sich immer auch ein wenig für andere interessieren, Ignoranz haben wir schon genug“, erklärt Meier weiter. Nicht nur das Essen sei lecker. „Alle hier sind wahnsinnig nett, lächeln und heißen einen willkommen, egal ob man sich kennt oder nicht“, ergänzt Volkeri.
Kermes
Die Organisatoren zeigten sich glücklich über den Verlauf des Festes.
„Das Wetter ist schön, viele Menschen sind hier – wir sind sehr zufrieden mit dem Fest“, erklärt Niht Ates, Ditib-Hattingen-Vorsitzender.
Und wer einmal mit offenen Augen über den vollen Parkplatz an der Moschee blickt, kann ihr nur zustimmen: Lachende Erwachsene, spielende Kinder, kleine und große Gruppen, die sich unterhalten oder gemeinsam beim Essen sitzen. „Das ist hier wie ein großes Wohnzimmer, wo wir Gäste eingeladen haben“, vergleicht Şengül Aydin. Sie ist verantwortlich für den Frauenverein und die Kindermoschee in der Gemeinschaft.
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Großes Kinderangebot
Für die jüngsten Besucher des Festes haben sie an diesem Tag viele Angebote realisiert. „Wir haben hier qualifizierte Tagesmütter, die die Kinder betreuen“, erklärt sie weiter. Dazu zählt z. B. ein Aktionsstand, wo T-Shirts und Taschen bemalt oder Perlenketten gebastelt werden können. „Hier können die Kinder einfach sicher herumlaufen, da alle darauf achten“, erklärt Ali Ilhan.
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„Zuletzt haben wir uns nach dem Erdbeben in der Türkei und Syrien hier getroffen“, wirft Veli Kutlu, Vorsitzender des Hedefspor Hattingen ein. „Es tut gut, mal zu so einem guten Anlass wieder zusammenzukommen.“ Nicht nur für ihn sind die zwei Tage, an denen die Kermes stattfindet, etwas Besonderes. „Es sind einfach zwei schöne Tage, wo man viel mit seiner Familie machen kann“, ergänzt Ali Ilhan weiter.
Endlich wieder groß feiern
Gerade im Alltag habe man nicht immer die Gelegenheit, sich zu begegnen und könne hier Familie und Freunde treffen, die man zum Teil seit Jahren nicht gesehen habe. „Wir feiern das erste Mal seit Jahren wieder groß“, erzählt Özlem Inescu. Die Pädagogin schätzt vor allem den Zusammenhalt und die offene Einladung hinter dem Fest. „Jeder ist uns willkommen!“
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