Hattingen. Noch liegt kein Bauantrag für einen Moschee-Neubau in Hattingen vor. Aber die Gemeinde hat mit Vertretern der Stadtverwaltung gesprochen.
Der Verein Ditib – Türkisch Islamische Gemeinde zu Hattingen hat gegenüber der Stadt mitgeteilt, dass er weiter den Neubau einer Moschee verfolge und die Planung mit ihrem Architekten voranbringe, so Stadtsprecherin Susanne Wegemann.
Gespräche zwischen Verwaltung der Stadt und Ditib-Gemeinde-Vertretern sind inzwischen laut Susanne Wegemann geführt worden. Wann entsprechende Bauanträge eingereicht werden, ist der Stadt derzeit nicht bekannt.
Für den Moschee-Neubau in Hattingen liegt noch kein Bauantrag vor
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Bei der Demokratiekonferenz im November 2019 war die Forderung laut geworden nach einer breiten Diskussion über den Neubau für einen möglichst großen Konsens.
Bürgerbeteiligung bei Bauleitplänen
Im Rahmen der Aufstellung von Bauleitplänen sieht das Baugesetzbuch zwei Stufen der Bürgerbeteiligung vor: die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit und die Auslegung.
In der ersten Stufe werden die Pläne zumeist in einer Bürgerversammlung öffentlich vorgestellt und diskutiert. In der zweiten Stufe wird der Planentwurf mit der Begründung und den nach Einschätzung der Gemeinde wesentlichen, bereits vorliegenden umweltbezogenen Stellungnahmen für die Dauer eines Monats, mindestens jedoch für die Dauer von 30 Tagen, öffentlich ausgelegt.
Susanne Wegemann betont, dass rechtlich im Rahmen des Baugenehmigungsverfahrens keine Bürgerbeteiligung vorgesehen ist. „Wir empfehlen den Bauherren aber, Nachbarn und gegebenenfalls die Öffentlichkeit zu beteiligen.“ Wenn sich die Moschee-Planung konkretisiere und ein Antrag eingereicht würde, würde sich der Stadtentwicklungsausschuss mit dem Bauvorhaben befassen, weil es sich an der Stelle um ein Bauvorhaben von besonderer städtebaulicher Bedeutung handeln würde. Die Sitzungen und die Unterlagen seien öffentlich.
Moschee an der Martin-Luther-Straße ist seit Jahren renovierungsbedürftig und zu klein
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Renovierungsbedürftig und zu klein ist die Fatih-Moschee an der Martin-Luther-Straße seit Jahren. 2013 hatte die Gemeinde eine Bauvoranfrage für eine neue Moschee für bis zu 800 Gläubige mit gut 13 Meter hoher Kuppel und 21,5 Meter hohem Minarett auf dem jetzigen Parkplatz an der Martin-Luther-Straße gestellt.
Pro NRW demonstrierte damals dagegen – 500 Hattinger hielten als Buntes Bündnis dagegen. Aber: Die Gemeinde legte damals ihre Pläne auf Eis, favorisierte nach einer Mitgliederbefragung eine Erweiterung der Gebetsräume und den Bau eines Minaretts. Die Mitglieder hingen an ihrem Parkplatz als Parkplatz und Ort für Feste.
Um-, An- oder Neubau ist schon seit Jahren in der Ditib-Gemeinde in der Diskussion
Anfang 2016 erklärte der neu gewählte Vorstand, dass das Thema keine Priorität habe. Neu und ruhig wollte er die Frage Neubau, Umbau oder Anbau angehen, den Fokus eher auf die Arbeit mit Jugendlichen legen. Ende 2016 hieß es: Die Moschee solle Kultur- und Jugendzentrum werden mit Bücherei und Konferenzräumen auch für Externe. Ein Neubau auf dem Parkplatz sollte her. Darüber wollte der Ditib-Hattingen-Vorstand mit der Stadt sprechen.
Um sich ein Bild von möglichen Moschee-Bauweisen zu machen, besuchten Vertreter von Politik, Stadt, Ditib-Gemeinde und Interreligiösem Gesprächskreis 2017 die moderne Moschee in Moers, die traditionelle Moschee in Hagen-Hohenlimburg und die eher zweckmäßig gebaute in Dortmund-Hörde. Danach stagnierten die Planungen wieder.
Ditib-Hattingen-Vorstand will, dass alle Menschen in der Stadt zufrieden sind
2019 erklärte ein wieder neuer Ditib-Vorstand, dass Gespräche mit der Stadtverwaltung über den Moscheebau geführt werden sollten. Und: Man wolle das Thema neu angehen – zusammen mit den Bürgern der Stadt. Metin Kaya vom Vereinsvorstand: „Alle Menschen in der Stadt sollen zufrieden sein. Wir wollen keinen ärgern.“