Hattingen. Der Verein Ditib Türkisch-Islamische Gemeinde zu Hattingen hat einen Bauantrag für eine neue Moschee gestellt. Metin Kaya sagt, was geplant ist.

Acht Jahre ist es inzwischen her, seit der Verein Ditib Türkisch-Islamische Gemeinde zu Hattingen erstmals öffentlich erklärt hat, er wolle eine neue Moschee errichten. Nun hat die Gemeinde bei der Stadt einen entsprechenden Bauantrag gestellt. Die neue Moschee soll auf dem jetzigen Parkplatz der Gemeinde an der Martin-Luther-Straße entstehen, die renovierungsbedürftige Fatih-Moschee anschließend abgerissen und die entstehende Freifläche zum neuen Parkplatz werden. Das erklärt Metin Kaya vom Vereinsvorstand.

Fatih-Moschee ist renovierungsbedürftig und zu klein geworden

Renovierungsbedürftig und zu klein geworden sei die Fatih-Moschee für die aktuellen Bedürfnisse der rund 300 Mitglieder großen Ditib-Gemeinde, sagt Kaya. „Wir können dort nicht in separaten Räumen beten und uns treffen.“ Zudem seien die WC-Anlagen für die älteren Gemeindemitglieder nur schlecht erreichbar, nicht behindertengerecht. Die neue Lösung solle das ändern, der Moschee-Neubau „ein Gemeindezentrum und kultureller Treffpunkt mit einem Gebetsraum sein“, so Kaya.

Das sagt die Stadt

Der Bauantrag für einen Mosche-Neubau liege der Stadt bereits seit Ende 2020 vor, teilte Stadtsprecherin Susanne Wegemann auf WAZ-Anfrage mit.Erste Bedenken habe es danach insbesondere bezüglich der verkehrlichen Erschließung der neuen Moschee über die Martin-Luther-Straße von Straßen.NRW als Betreiber der Landesstraße gegeben.Im Frühjahr 2021 seien zu den Stellungnahmen dann „Gespräche mit dem Antragsteller“ geführt worden. Danach seien „neue Unterlagen von Bauherren und Sachverständigen eingegangen, die nunmehr geprüft werden“.

Eine Teestube, eine Küche, ein Raum für Unterhaltungen und zum Empfangen von Gästen auch anderer Religionen, Räume für den Islam-Unterricht, ein Raum für Jugendliche sollen in dem neuen Gebäude Platz finden, sagt Kaya. Der Gebetsraum sei ausgelegt für bis zu 200 Personen. Was die Bauweise betrifft, so plant die Ditib-Gemeinde in Absprache mit dem beauftragten Architekten „ein modernes Objekt, optisch angepasst an das Reschop Carré“. Anders als bei einer Moschee in klassischer Bauweise seien in dem Ditib-Neubau Gemeindezentrum und Gebetsraum in einem Gebäude vereint.

Metin Kaya vom Vorstand des Vereins Ditib Türkisch-Islamische Gemeinde zu Hattingen.
Metin Kaya vom Vorstand des Vereins Ditib Türkisch-Islamische Gemeinde zu Hattingen. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Äußerlich sichtbar als Ort, an dem Muslime auch ihre Gebete verrichten können, werde die neue Moschee, deren geschätzt ein bis zwei Millionen Euro teuren Bau die Gemeinde durch Spendengelder und Kredite finanzieren möchte, einzig durch eine kleine Säule sein, sagt Kaya. „Unsere Moschee muss nach Hattingen und in das Stadtbild hier passen“, erklärt er. „Wir haben seit 2013 viel Erfahrung gesammelt.“

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Damals hatte die Gemeinde eine Bauvoranfrage für eine neue Moschee für bis zu 800 Gläubige mit gut 13 Meter hoher Kuppel und 21,5 Meter hohem Minarett auf dem jetzigen Parkplatz an der Martin-Luther-Straße gestellt. Pro NRW demonstrierte damals dagegen – 500 Hattinger hielten als Buntes Bündnis dagegen. Die Gemeinde legte später ihre Pläne auf Eis.

Gemeinde will ein gutes Miteinander aller Bürger dieser Stadt

Ende 2016 hieß es dann seitens eines neuen Ditib-Vorstandes: Die Moschee solle Kultur- und Jugendzentrum werden mit Bücherei und Konferenzräumen auch für Externe – in einem Neubau auf dem Parkplatz. Um sich ein Bild von möglichen Bauweisen zu machen, besuchten Vertreter von Politik, Stadt, Ditib-Gemeinde und Interreligiösem Gesprächskreis 2017 die moderne Moschee in Moers, die traditionelle in Hagen-Hohenlimburg und die eher zweckmäßig gebaute in Dortmund-Hörde. Danach stagnierten die Planungen wieder. 2019 schließlich erklärte der jetzige Ditib-Vorstand, dass Gespräche mit der Stadtverwaltung über den Moscheebau geführt werden sollten. Man wolle das Thema neu angehen.

„Wir Muslime“, so Metin Kaya, „leben in Hattingen nun schon seit mehr als 60 Jahren. Wir wollen ein gutes Miteinander aller Bürger dieser Stadt und das Beste für alle hinkriegen.“

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