Hattingen. Stadtsportverband, Nabu Hattingen, Fairtrade-Gruppe und Anti-Lärm-Initiative haben die Bürgermeister-Kandidaten gefragt. Hier sind die Antworten.

Den Bürgermeister-Kandidaten haben Stadtsportverband, Nabu Hattingen, Fairtrade-Steuerungsgruppe und die Initiative „Zu laut! Bürger gegen Lärm“ Fragen gestellt. Die WAZ fasst die Antworten zusammen.

Wie Thomas Bausch, Dirk Glaser, Frank Mielke, Christian Siever und Frank Staacken sich zu Sport-, Naturschutz-, Fairtrade- und Verkehrslärm-Themen äußern, möchten Vereine, Verbände und Initiativen Bürgern als Entscheidungshilfe für die Kommunalwahl am 13. September mit an die Hand geben.

Bürgermeisterkandidaten in Hattingen beantworten Fragen des Stadtsportverbands

Die Bedeutung der Sportvereine für Hattingen unterstreichen alle fünf Bürgermeister-Kandidaten – ebenso bekunden sie den Willen zur Zusammenarbeit mit dem Stadtsportverband (SSV).

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Soll Sportentwicklung nur verwaltet oder auch inhaltlich durch Fachpersonal mit dem SSV gestaltet werden? Mielke will eine Abteilungsleitung für den Bereich Sport und Bäder mit einer Fachkraft besetzen. Laut Glaser ist der Gestaltungswillen aller gefragt.

Einigkeit über Bedeutung der Sportentwicklung

Den setzt auch Staacken voraus. Die Verwaltung solle Impulse setzen, Sportentwicklung analysieren. Siever betont, „durch unsere gewünschte Kooperation bereits Fachpersonal“ der Vereine im Pool zu haben. Bausch verspricht mehr Transparenz bei Entscheidungen.

Was die von der Politik beschlossene Sportentwicklungsuntersuchung für 20.000 Euro angeht, verweisen Glaser, Mielke, Staacken, Siever hinsichtlich des Studiendesigns auf Fachleute. Staacken sind zudem Leitideen und eine priorisierte Maßnahmenliste wichtig. Bausch findet, der SSV mit Fachkräften könne selbst Probleme und Bedürfnisse benennen, das Geld fürs Gutachten besser in Sportgeräte investiert werden.

Frage nach kostenloser Nutzung der Sportstätten durch Vereine

Antworten im Internet

Die Vereine, Verbände und Initiativen haben die ausführlichen Antworten der Bürgermeister ins Internet gestellt, damit jeder Interessierte sie nachlesen kann.

Hier gibt es die ungekürzten Einlassungen: Was die Bürgermeister-Kandidaten der Initiative „Zu laut!“ gesagt haben, ist zu finden auf der Internetseite der Initiative. Der Stadtsportbund hat die Antworten der Bürgermeister-Kandidaten ebenfalls auf seine Homepage gestellt. Auch der Nabu Hattingen hat die Antworten auf seiner Internetseite veröffentlicht.

Das Jugendparlament hat außerdem bei einem Kandidatencheck interessante Videos gedreht. Sie sind auf Youtube zu sehen, alle Videos gibt es über die Homepage der Stadt, Link Jugendparlament zu sehen.

Sollen Sportstätten Sportvereinen ohne Gebühr zur Verfügung stehen? Ja, sagen Glaser, Siever und Bausch. Mielke hält die derzeitigen Regelungen für angemessen. Zumal sie einen „erheblichen finanziellen Mehrwert“ generierten, zum Wohl der Vereine. Staacken betont, dass die Gebühren nur „eine Kostenart unter mehreren darstellen. Wichtig sind klare Regelungen, wer oder was in welchem Umfang subventioniert wird“. Gleichbehandlung sei zu beachten.

Bürgermeisterkandidaten beantworten Fragen des Nabu Hattingen

Zur Förderung des Naturschutzes bekennen sich alle Kandidaten gegenüber dem Nabu Hattingen, der Anfang des Jahres die Stadt massiv kritisiert hatte.

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Alle wollen Flächenversiegelung möglichst vermeiden, Bausch will die Planungen einer weiteren Feuerwache an der Blankensteiner Straße/Bergstraße abändern. Glaser spricht sich für die Entsiegelung der Industriebrache am Alten Bahnhof aus. Mielke will zudem Wasserstofftechnologie fördern, um dem Klimawandel entgegenzuwirken.

Sievert setzt auf sachverständige Bürger zur Unterstützung. Staacken weist auf seine 35-jährigen Bemühungen hin, Flächenfraß zu stoppen, und verspricht sich als Bürgermeister weitergehende Handlungsmöglichkeiten.

Ökologische Aufwertung kommunaler Flächen befürworten alle Kandidaten

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Für die ökologische Aufwertung von kommunalen Flächen sprechen sich alle aus. Glaser will diese „nicht nur für die kommenden zehn Jahre, sondern dauerhaft“. Einigkeit gibt’s auch hinsichtlich des Einbaus von Nisthilfen an städtischen Gebäuden und der Artenschutzmaßnahmen durch das Pflanzen von Hecken statt Mauern an städtischen Objekten.

Allerdings sagt Siever: „Leider ist dies mit dem jetzigen Baudezernat in Hattingen ein schwieriges Thema. Gerne würde ich dieses Dezernat komplett umstrukturieren.“ Besonders an Schulgebäuden gebe es hinsichtlich der Nisthilfen für Mauersegler und Fledermäuse noch viel zu tun, so Staacken.

Die Antworten auf die Fragen der Initiative „Zu laut! Bürger gegen Lärm“

Wie sie Bürger in Hattingen vor Lärm und Gefahren durch vorsätzlich laut gemachte Fahrzeuge und vor illegalen Autorennen schützen möchte, wollte die Initiative „Zu laut! Bürger gegen Lärm“ von den Kandidaten wissen.

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Bausch würde gern Polizeibeamte eigens für Verkehrslärmprobleme ausbilden. Glaser möchte von den Harley-Treffen wegen dessen touristischer Bedeutung nicht absehen, aber „silent rider“ bei der Veranstaltung thematisiert sehen.

Ein Gesamtkonzept will Mielke entwickeln, der auch Geschwindigkeitsbegrenzungen und Verkehrsumlenkungen nicht ausschließt. Mit der Kreisbehörde will Staacken das Problem angehen, Siever ärgert sich, dass die Polizei auf seine Beschwerden nicht reagiere.

Fairtrade Steuerungsgruppe Hattingen fragt nach fairer Beschaffung von Arbeitskleidung

Fairtrade unterstützen zu wollen, erklären alle Bürgermeister-Kandidaten.

https://www.waz.de/staedte/hattingen/buergermeister-kandidaten-fuer-hattingen-auf-dem-heissen-stuhl-id230170604.htmlBausch will sich mit dem Thema beschäftigen, um „zu lernen, was damit konkret für eine Stadt wie Hattingen verbunden ist“. Dann will er Bürger aufklären. Hinsichtlich der fairen kommunalen Beschaffung von Arbeitskleidung, für die alle sind, betont Mielke, dass das sein Ziel als Kämmerer gewesen sei. Ihm sei kein Fall bekannt, wo die Beschaffung „seit 2015 aus finanziellen Gründen nicht möglich war“. Er möchte einen Unverpacktladen in Hattingen.

Fairtrade-Beauftragter wird ins Spiel gebracht

Die Grünen, so Staacken, hätten durchgesetzt, dass im Rathaus fair gehandelter Kaffee getrunken werde. Glaser will prüfen, ob alle städtischen Einrichtungen angewiesen werden können, fair gehandelte Produkte zu verkosten.

Er will wie Staacken die Kommunikations-, Kompetenz- und Strategieberatung Fairer Handel/Faire Beschaffung ins Boot holen. Einen kommunalen Wirtschaftsinteressenverband mit einem Fairtrade-Beauftragten will Siever einführen, möchte dazu eine Nachhaltigkeit- und Fairtrade-Klausel ins kommunale Vergaberecht als hartes Kriterium aufnehmen.