Hattingen. Der Nabu in Hattingen beklagt „leere Versprechen“ des Bürgermeisters, neu angelegte Schotterbeete und den Umgang der Stadt mit dem Wald.

Die Ortsgruppe des Naturschutzbundes, als größte Naturschutzorganisation der Stadt, übt scharfe Kritik an der Stadt Hattingen. Die Bilanz des vergangenen Jahres fällt durchwachsen aus.

„Grüner Tische“ bleibt leeres Versprechen

Der Nabu brauche Akteure, mit denen man gemeinsam Ziele umsetzen könne. „Ohne die HWG sähe die Bilanz für den Naturschutz in der Stadt schlecht aus“, resümiert Isolde Füllbeck, sowohl Sprecherin der Ortsgruppe als auch zweite Vorsitzende des Kreisverbandes mit gut 2100 Mitgliedern. Sie lobt die Einrichtung des mit fast fünf Hektar „größten privaten Naturschutzgebietes in Hattingen“.

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Von der Rolle der Stadt im Naturschutz sei der Nabu aber enttäuscht. „Der ‘Grüne Tisch’ vom Bürgermeister angekündigt, blieb leider ein leeres Versprechen und Bürgerbegehren werden nicht ernst genommen: Eine Petition von 1600 Bürger und Bürgerinnen unterzeichnet, wurde dem Bürgermeister Anfang September überreicht. Passiert ist nichts“, bemängelt der Nabu. „Die Stadt sagt selbst, sie habe zu wenig Sachverstand für ökologisch sinnvolle Gestaltungen in Grünanlagen, holt aber den vorhandenen Sachverstand der Bürger nicht ein“, beklagen die Naturschützer.

Nabu: Stadt legt selbst Schotterbeet an

Im Gethmannschen Garten und bei der Neugestaltung der Beete an der Stadtmauer werde zum Beispiel nicht auf das Wissen der ehrenamtlichen Naturschützer zurückgegriffen. „In Welper werden Teile des Parks Diepenbeck renoviert und die Stadt legt ein Schotterbeet an“, unterstreicht der Nabu. Er kritisiert den geplanten Bau der neuen Feuerwache an der Blankensteiner Straße mit umfangreichen Baumfällungen.

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Der Naturschutzbund will sich im laufenden Jahr intensiv mit dem Thema Wald befassen und dazu Führungen und Expertenvorträge anbieten. Auch dabei kritisiert er die Stadt: „Wir glauben nicht, dass die Stadt mit ihren Waldungen verantwortlich im Sinne von mehr Biodiversität und natürlicher Waldentwicklung umgeht, wie die Wissenschaft es empfiehlt. Die Stadt muss hier Vorbild sein“.

Kampagne für die Kommunalwahl

Zudem kündigt der Nabu an, zusammen mit anderen Organisationen eine Kampagne mit dem Titel „Hattingen blüht auf!“ zu organisieren. Für die Kommunalwahl planen die Naturschützer mit anderen Initiativen und Verbänden die Herausgabe von Wahlprüfsteinen.

Aktionen und Vorträge des Nabu in Hattingen gibt es auf www.nabu-hattingen.de.