Gladbeck. Bei der Europawahl ist die AfD drittstärkste Kraft geworden. Bei den übrigen Parteien müssen die Alarmglocken schrillen. Vor allem bei einer.

Alles andere wäre eine Überraschung gewesen, dennoch ist die Deutlichkeit schockierend und alarmierend: Die AfD holt bei der Europawahl in Gladbeck unglaublich viele Stimmen, wird sogar drittstärkste Kraft.

Auch wenn dieses Phänomen nicht Gladbeck-spezifisch ist, müssen sich auch die Parteien vor Ort die Frage stellen, warum sie es nicht mehr schaffen, die Wählerinnen und Wähler zu erreichen. Warum es dafür aber der AfD gelingt, immer mehr Stimmen zu bekommen. Noch schlimmer: Die AfD kommt nicht mehr nur im Stadtsüden auf viele Wähler, sondern inzwischen sogar im gesamten Stadtgebiet.

Tabea Beissert, Leiterin der WAZ-Lokalredaktion Gladbeck, kommentiert den Ausgang der Europawahl 2024.
Tabea Beissert, Leiterin der WAZ-Lokalredaktion Gladbeck, kommentiert den Ausgang der Europawahl 2024. © WAZ | WAZ

Die SPD muss ihre Spitzenposition an die CDU abgeben

Da müssen bei den übrigen Parteien die Alarmglocken schrillen. Ganz besonders bei der SPD. Sie fährt ein katastrophales Ergebnis bei dieser Europawahl ein, muss herbe Verluste hinnehmen und ihre Spitzenposition an die CDU abgeben. Nur knapp liegt sie noch vor der AfD. Wie das wohl bei künftigen Wahlen aussehen wird?

Das zeigt einmal mehr: Die einstige „Kümmerer-Partei“ liegt am Boden. Jetzt liegt es an den Genossinnen und Genossen – und natürlich auch an den anderen demokratischen Parteien –, zu analysieren und zu schauen, wie sie es eben wieder schaffen, zu den Menschen durchzudringen. Dass es dabei zu handfesten Ergebnissen kommen wird, die Besserung versprechen, ist jedoch unwahrscheinlich. Ist das Problem doch kein neues, und Lösungen wurden bisher nicht gefunden.

+++ Weitere Nachrichten aus Gladbeck finden Sie hier. +++