Gladbeck. Die Drogenberatungsstelle in Gladbeck warnt vor dem Konsum von synthetischem Cannabis. Der Entzug ist von tagelangem Erbrechen begleitet.
Synthetisches Cannabis wird immer beliebter, doch die sogenannten C-Liquids sind illegal – und brandgefährlich. Denn sie machen abhängig und haben starke Nebenwirkungen. Doch Martina Richter, Sozialarbeiterin in der Gladbecker Drogenberatungsstelle „Drop out“, erlebt aktuell einige Fälle, in denen Betroffene Hilfe bei ihr suchen. Doch erst bei massiven Problemen.
Zwei Männer und zwei Jugendliche, darunter ein 13-jähriges Mädchen, hat sie zuletzt zu dem Thema beraten. Beziehungsweise dafür gesorgt, dass sie im Krankenhaus behandelt werden. Denn oft werden diejenigen, die C-Liquids konsumieren, an Kliniken abgewiesen. Der Stoff ist im Blut nämlich nicht nachweisbar, Ärzte würden daher nicht immer die Notwendigkeit einer Behandlung sehen.
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Der Entzug muss im Krankenhaus medizinisch überwacht werden
Doch die Beschwerden der Konsumenten sind oft stark: Herzrasen, Panikattacken, Erbrechen, Ohnmacht. Ständig müssen Betroffene den Stoff über die E-Zigarette verdampfen, auch nachts. Denn wer über einen längeren Zeitraum nicht konsumiert, muss sich übergeben. „Auch der Entzug ist begleitet von tagelangem Erbrechen.“ Die damit einhergehende Dehydration könne zu Nierenversagen führen. „Daher wenden wir uns mit einem Betroffenen an ein Krankenhaus, denn der Entzug muss medizinisch überwacht werden“, weiß Richter.
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Die synthetischen Substanzen sind vor allem über das Internet erhältlich, produziert werden sie vor allem in asiatischen Ländern. Was genau enthalten ist, ist oftmals unklar. Besonders beliebt sei der Konsum bei erwachsenen Männern. „Etwa dann, wenn sie Angst haben, ihren Führerschein zu verlieren, wenn sie unter Cannabis-Einfluss Auto fahren würden.“ In solchen Fällen greifen sie dann zum synthetischen Cannabis, der eben im Blut nicht nachweisbar ist. Und auch unter Jugendlichen sei die Alternative beliebt.
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