Gladbeck. Die Erich-Kästner-Realschule ist stolz, den Unterrichtsausfall erfolgreich zu verhindern. Schulleiter Ulrich Elsen erklärt, wie das gelingt.
Unterrichtsausfall ist ob der abgespannten Personallage an deutschen Schulen mitunter bittere Normalität geworden. Umso bemerkenswerter ist, dass die Gladbecker Erich-Kästner-Realschule seit Jahren erfolgreich den Ausfall von Schulstunden verhindern kann. Schulleiter Ulrich Elsen ist stolz auf diese Leistung: „Seit zehn Jahren hat es bei uns – mit Ausnahme der Corona-Zeit – keinen Unterrichtsausfall mehr gegeben. Das können nur sehr wenige Schulen in Nordrhein-Westfalen von sich behaupten.“
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„Den Lehrermangel spüren wir natürlich auch“, erzählt Elsen weiter. Es sei also nicht so, dass seine Schule genug Lehrer hätte. „Wir haben in den vergangenen Jahren auch Seiteneinsteigerinnen und -einsteiger angestellt, mit denen wir sehr großes Glück hatten.“ Das hätte den Personalmangel zumindest etwas gedämpft. Zudem springe die Schulleitung bei akuten Engpässen ein, um die Schülerinnen und Schüler zu unterrichten.
Stundenkonzept der Gladbecker Realschule ist flexibel
Hauptsächlich werde der Unterrichtsausfall aber durch zwei Dinge verhindert. „Erstens bietet unser Stundenkonzept genug Flexibilität, um kurzfristig Kapazitäten freizugeben und anderswo Ausfälle aufzufangen“, so Elsen. In einigen Fächern werden die Geschlechter beispielsweise getrennt unterrichtet. Fällt eine Lehrkraft aus, werden die Kurse zusammengelegt, so werde Spielraum gewonnen.
Zweitens stellt Elsen innerhalb des Kollegiums eine tolle Arbeitsmoral fest: „Die Unterstützung zwischen den Kolleginnen und Kollegen ist großartig. Unsere Lehrkräfte fangen sich gegenseitig auf und sorgen für vollständigen Unterricht.“ Gelegentlich komme es allerdings zu Überstunden. „Dennoch sind unsere Lehrkräfte sehr zufrieden mit der Arbeitsatmosphäre“, sagt Elsen. Das zeige sich auch bei Neueinstellungen: „Viele Bewerberinnen und Bewerber sind nach dem persönlichen Besuch unserer Schule überzeugt vom Kollegium und unserem Konzept.“ Auch viele junge Lehrkräfte, die hier das Referendariat absolvierten, wollten an der Gladbecker Schule bleiben.
Unterrichtsversorgung könnte besser sein
Entspannt ist Elsen angesichts der Personallage aber nicht: „Wir haben aktuell eine Unterrichtsversorgung von 96 Prozent. Das klingt erst einmal gut, doch optimal wären 98 bis 102 Prozent, denn dauerhafte Erkrankungen, Schwangerschaften oder Klassenfahrten sind hier nicht eingerechnet.“ Insofern hofft der Schulleiter auf weitere Neueinstellungen und angehende Lehrkräfte, um auch weiterhin den Ausfall von Unterricht zu verhindern.
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