Gladbeck. Mode, Schmuck, Babysachen, Deko-Artikel und mehr: Im „Mode Villa Concept Store“ gibt es viel zu entdecken. Was der Chefin besonders wichtig ist.
„Ein eigener Laden, das war immer mein Traum“, erzählt Linda Boadi. Vor gut zwölf Jahren hat sie sich ihn mit dem „Mode Villa Concept Store“ erfüllt und das Wagnis seither noch nicht bereut. „Ich bin glücklich, wenn ich andere Menschen glücklich machen kann“, sagt die 44-jährige Inhaberin der in der Horster Straße beheimateten Boutique, die gar nicht so klein ist, wie sie auf den ersten Blick von außen wirkt.
Gladbecker Boutique-Besitzerin verrät ihren Lieblingsplatz im „Mode Villa Concept Store“
Sie hat ihren Laden in der Gladbecker Fußgängerzone mit viel Liebe zum Detail eingerichtet. Überall brennen kleine Teelichte, luftig-locker hängen die Kleidungsstücke auf den Ständern, kleine Deko-Artikel, auch käuflich zu erwerben, liegen auf den Tischen und in den Regalen. In einem alten Verkaufswagen präsentiert Linda Boadi Pasta, Pesto und Wein. Ihr Lieblingsplatz in der Boutique? „Die Babyecke“, antwortet die gebürtige Ghanaerin spontan.
Nach dem Wirtschaftsabitur in ihrem Heimatland kam Linda Boadi auf Einladung ihrer Tante nach Oberhausen – und blieb. Sie lernte Deutsch, jobbte hier und da, lernte ihren Mann Peter Chijioke – er stammt aus Nigeria – kennen und machte sich im Jahr 2008 als Fußpflegerin selbstständig. „Ich habe das gerne gemacht“, berichtet die Gladbeckerin, „aber ich habe auch gespürt: Das ist nicht das, was ich machen will.“ Da war schließlich noch der Traum vom eigenen Laden.
Warum sich Linda Boadi ganz bewusst für Gladbeck entschieden hat
Im Jahr 2011 eröffnete sie in der Horster Straße 60 – südlich der Wilhelmstraße – ihre eigene Boutique, zunächst nur mit Mode für Frauen. Sie hatte sich bewusst für Gladbeck entschieden, weil sie in einer eher kleineren, überschaubaren Stadt tätig sein wollte. „Dort wo man sich noch kennt“, sagt die Geschäftsinhaberin, die mit ihrer Familie selbst in Gladbeck lebt.
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Schon nach einem halben Jahr zog sie zur Humboldtstraße um, vor sechs Jahren dann an den heutigen Standort in der Horster Straße 15. Hatte sie keine Angst vor dem wirtschaftlichen Risiko? „Ich wusste, dass ich das schaffe.“ Und wenn man, erklärt sie, mit einer positiven Einstellung an die Dinge gehe, dann klappe das auch. „Außerdem gebe ich nicht so schnell auf“, sagt die Mutter von drei 22, 18 und 16 Jahre alten Kindern, die immer wieder im Laden mithelfen.
In der Boutique an der Horster Straße gibt es viel zu entdecken
Das Sortiment erweiterte Linda Boadi im Laufe der Jahre – Schmuck kam hinzu, Accessoires wie Gürtel oder Taschen, Babysachen, Dekoartikel, kleine Präsente und Herrenkleidung, weil die Männer beschäftigt werden müssen, derweil ihren Frauen nach dem passenden Kleidungsstück suchen.
Die Herrenabteilung findet sich im Obergeschoss: Durchs Treppenhaus geht’s hinauf in eine ehemalige Arztpraxis, die Linda Boadi und Peter Chijioke umgestaltet haben. Ungewöhnliche Räume für ein Bekleidungsgeschäft, aber geschmackvoll eingerichtet.
Die Kundinnen und Kunden sollen sich wohlfühlen
Auf die Gestaltung ihres Geschäftes legt Linda Boadi ganz großen Wert. Wenn sie neu dekoriere, dauere das auch schon einmal bis tief in die Nacht, berichtet sie. „Alles muss passen.“ Die Kunden, das ist Linda Boadi ganz wichtig, sollen sich bei ihr wohlfühlen. Weshalb es beim Einkauf auf Wunsch auch eine Tasse Kaffee oder ein Glas Sekt gibt.
Ihre Kundschaft kennt die Gladbecker Geschäftsfrau, die vier Teilzeitkräfte beschäftigt, gut. „Ich weiß viel über die Personen, kenne ihren Kleidungsstil und ihre Lieblingsfarben.“ Wenn sie auf den Messen in Düsseldorf, Amsterdam oder Kopenhagen für den „Mode Villa Concept Store“ einkaufe, dann habe sie auch ihre Kundinnen und Kunden vor Augen, erzählt sie. Sie will für junge Leute ebenso etwas im Angebot haben wie für ältere. Linda Boadi ist überzeugt: „Alle können bei mir etwas finden.“ Die Sommerware ist übrigens schon da, die Herbst- und Winterware bereits geordert, ab Juli plant sie das kommende Jahr.
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Die 44-Jährige schaut optimistisch in die Zukunft. Natürlich wisse sie um die vielen Einkäufe im Internet. Aber sie glaubt an die Fußgängerzonen, insbesondere an die in den mittelgroßen Städten wie Gladbeck. Der Trend gehe wieder zum persönlichen Einkauf, sagt sie und strahlt. Auch nach über zwölf Jahren freut sie sich noch – fast wie ein Kind – an ihrem eigenen Laden.
Blick in die Innenstadt
Die Gladbecker Innenstadt hat ihre Probleme, das ist bekannt. Gleichzeitig gibt es aber auch viele Geschäfte, die hier die Fahne hochhalten und ihren Teil dazu beitragen, dass die City trotz allem nicht tot ist – wie manchmal pauschal behauptet wird.
In loser Folge will die Lokalredaktion deshalb Fachgeschäfte und inhabergeführte Läden aus der Gladbecker Innenstadt vorstellen und die Geschäftsleute zu Wort kommen lassen.