Gladbeck. „Überflüssig und nicht zielführend“: Ein externes Gutachten verzögere nur die notwendigen Baumfällungen, findet die Gladbecker CDU-Fraktion.
Die Debatte um geplante Baumfällungen in Gladbeck-Ost nimmt weiter Fahrt auf. Bürgerinnen und Bürger, BUND-Vertreter und Verantwortliche der Stadt liegen seit Wochen im Zwist über die Zukunft von rund 80 Bäumen im Buerschen Wald. Zuletzt lenkte die Stadt ein. Jetzt meldet sich die Gladbecker CDU-Fraktion kritisch zu Wort.
Nachdem Pläne des Zentralen Betriebshofs Gladbeck (ZBG) publik wurden, die Bäume aus Sicherheitsgründen fällen zu wollen, wurde ein Ortstermin mit Bürgern vereinbart. Die Verantwortlichen legten ihre Gründe für die Entscheidung dar, doch die Fronten zwischen Bürgern und Stadtveraltung blieben verhärtet.
Der BUND Gladbeck sammelte daraufhin rund 100 Unterschriften und bekräftige damit das Ansinnen der Anlieger, vor Kreisen der Sägen ein externes Gutachten in Auftrag zu geben. Mit Erfolg: Die Stadt lenkte ein und versprach die Expertise eines Dritten einholen zu wollen – trotz anhaltendem Vertrauen in die Fachexpertise des ZBG, wie es von Bürgermeisterin Bettina Weist hieß. Man wolle vielmehr dem Wunsch der Bürger nach mehr Transparenz in der Entscheidungsfindung nachkommen.
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CDU-Fraktion Gladbeck kritisiert das Übergehen der Einschätzung des ZBG
Dieses externe Gutachten sei „überflüssig und nicht zielführend“, stellen Dieter Rymann, Vorsitzender der CDU-Ratsfraktion, und Ulrich Namyslo, CDU-Ratsherr, jetzt in einer gemeinsamen Pressemeldung fest. „Hoch qualifizierte Fachleute des ZBG haben uns im Ausschuss dargelegt, warum die Bäume gefällt werden müssen“, so Namyslo, Vorsitzender im zuständigen Betriebsausschuss. „Ein zusätzliches externes Gutachten ist aus meiner Sicht überflüssig und stellt die fachliche Kompetenz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des ZBG infrage.“ Er werde den Fall deswegen am 21. Februar 2024 im Betriebsausschuss auf die Tagesordnung setzen.
Sein Parteikollege Dieter Rymann bekräftigt das vom ZBG vorgebrachte Sicherheitsargument: „Welchen Aufschrei würde es in unserer Stadtgesellschaft geben, wenn auch nur ein Mensch durch herabfallende Äste oder umstürzende Bäume geschädigt würde.“ Zwar habe „die Bewahrung der Schöpfung“ einen besonderen Stellenwert für die Christdemokraten, heißt es in der Pressemeldung weiter. „Aber hier konkurriert dieses politische Ziel mit der Frage der Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger.“
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Die beiden CDU-Ratsherren geben sich zwar gewiss, dass das neue Gutachten zu den gleichen Ergebnissen wie der ZBG gelange, fragen sich aber auch: „Wird es dann ein Gegengutachten des BUND geben, um die notwendige Fällung noch einmal hinauszuzögern?“
So oder so könnte es mit den Fällarbeiten knapp werden. Sollte bis Ende Februar keine Entscheidung stehen, erwägt die Stadt Gladbeck, das Waldstück präventiv abzusperren. Für mindestens sieben Monate. Im März beginnt nämlich die bis Ende September dauernde Vogelbrutzeit, währenddessen ruhen die Sägen.