Gladbeck. Welches Land ist als Urlaubsziel zu empfehlen? Wie lässt sich sparen? Fachleute aus Gladbecker Reisebüros geben Antworten.
Draußen ist‘s kalt, halt Winter. Also so gar nichts für sonnige Gemüter. Diese liebäugeln daher schon mit dem nächsten (Sommer-)Urlaub. Und als Reiseziele haben Fachleute in Gladbeck so manchen heißen Tipp parat, den sie der WAZ verraten.
Welche Möglichkeiten gibt es, einen Urlaub günstiger zu gestalten?
Das Land wird als Geheimtipp gehandelt: Albanien. Immer mehr Hotels entstehen an der Adria-Küste. In Gladbeck allerdings ist der Albanien-Boom wohl noch nicht angekommen. Albanien, sagt Kerstin Landgraf vom Reisebüro Böhm an der Feldhauser Straße, werde gerne in einem Atemzug mit dem unweit gelegenen Kroatien genannt. Aber der Ruf der Hotels sei nicht so gut, berichtet die Reiseexpertin. Bisher hätten die Veranstalter, mit denen ihr Reisebüro zusammenarbeite, kaum Angebote aus dem Land der Skipetaren im Programm. Auch Babette Fallbrede vom Reisebüro Holitime an der Wiesenstraße hat bisher noch keine Anfrage nach einem Urlaub in Albanien erreicht.
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Wohin zieht’s die Menschen dann? Spanien, Griechenland, Türkei listen Kerstin Landgraf, Babette Fallbrede und Lisa Gwisdalla vom Reisestudio Gladbeck am Willy-Brandt-Platz unisono auf. Die Mittelmeerländer bleiben die Favoriten bei den Reiselustigen. Auch Kreuzfahrten erfreuen sich großer Beliebtheit. Durch welche Gewässer die Ozeanriesen schippern und welche Häfen sie anlaufen, ist dabei fast egal. Das Kreuzfahrterlebnis sei bei den Kundinnen und Kunden häufig vorrangig, sagt Babette Fallbrede. Lisa Gwisdalla beobachtet eine Zunahme bei den Kombireisen: beispielsweise erst eine Woche Aida und dann eine Woche Mallorca dranhängen.
Das Reiseziel Ägypten erweist sich mittlerweile als Sonderfall. Die räumliche Nähe zum Gazastreifen schreckt viele Urlauber ab. Aber wer einen Blick auf die Landkarte werfe, könne sehen, dass die Touristenhochburgen Hurghada und Marsa Alam weit entfernt im Süden des afrikanischen Landes lägen. Sie könne einen Urlaub in Ägypten nur empfehlen: Es gebe dort einen absolut guten Service und liebevolle Menschen, sagt Kerstin Landgraf.
Die Preise haben gegenüber dem Vorjahr deutlich angezogen. 20 Prozent mehr seien keine Ausnahme, wissen die Expertinnen zu berichten. Aber die Reiselust sei nach wie vor ungebrochen, so Babette Fallbrede. Viele Kunden seien dazu übergegangen, nicht mehr 14 Tage, sondern nur noch zehn oder zwölf Tage zu buchen. Manche würden statt all-inclusive nur noch Halbpension zu nehmen.
Die Fachfrau vom Reisebüro Holitime ist sich aber unsicher, ob das am Ende wirklich preiswerter ist. Einige Kunden, berichtet Kerstin Landgraf, würden auf ein Vier-Sterne-Hotel verzichten und auf ein Drei-Sterne-Haus setzen. Auch das könne den Preis ein wenig reduzieren. Ebenso lässt es sich sparen, wenn man sich auf unbeliebte Flugzeiten einlässt – spätabends die Anreise und frühmorgens zurück. Aber dabei würden einem halt auch zwei Urlaubstage verloren gehen, stellt Kerstin Landgraf klar.
Bei Reisen zum Beispiel an den Gardasee, so hat sie beobachtet, nähmen Kunden mitunter den eigenen Wagen, anstatt in den Flieger zu steigen. Am Preis etwas machen lässt sich auch, wenn man außerhalb der Saison das Weite sucht. Aber nicht jeder kann oder will im Februar oder November Urlaub machen.
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Wer für den Sommerurlaub von einem Frühbucher-Rabatt profitieren will, der muss sich sputen. Nur noch im Januar würden die Reiseveranstalter den Preisnachlass gewähren. Kann man denn sparen, wenn man in der Hoffnung auf Schnäppchen erst kurz vor Reisebeginn bucht? Keine gute Idee, sagen die Expertinnen. „Dann müssen Sie das nehmen, was noch verfügbar ist“, warnt Lisa Gwisdella. Und das seien in der Regel nicht die guten Angebote, sondern die eher teuren Hotels. „Und dann wird’s definitiv teurer.“
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