Gladbeck. Wer in letzter Zeit Reisen nach Israel gebucht hat, wird diese nach dem Hamas-Angriff wohl kaum antreten. So ist Lage in Gladbecker Reisebüros.

  • In Israel gibt es viele Sehenswürdigkeiten, die in der Vergangenheit Touristen in das Land gelockt haben.
  • Doch seit dem Angriff der Hamas sind Reisen in das Krisengebiet kaum mehr möglich.
  • Gladbecker Reisebüros berichten, dass hier nur sehr wenige Menschen von Stornierungen und Co. betroffen sind.

Seit am Samstag die Angriffe der Hamas auf Israel begonnen haben, ist eine Urlaubsreise in das Krisengebiet undenkbar geworden. Allerdings gibt es viele Menschen, die Reisen nach Israel schon lange vor den überraschenden Terrorattacken geplant hatten, sodass der Urlaub nun nicht wie geplant stattfinden kann. Wir haben nachgefragt, ob auch in Gladbeck Menschen von Reisestornierungen betroffen sind und wie beliebt Israel als Urlaubsland generell in der Vergangenheit war.

Nur wenige Gladbecker von Israel-Reisestornierungen betroffen

Treiben lassen auf dem toten Meer, eine Besichtigung des Masada Nationalparks, ein Städtetrip nach Tel Aviv, Jerusalem oder Haifa – in Israel gibt es viele Orte, die von Touristen aus der ganzen Welt in den vergangenen Jahren gerne besucht wurden. Dennoch zeigt sich bei Gesprächen mit Gladbecker Reisebüro-Mitarbeitern schnell, das hier auch schon vor dem überraschenden Angriff der Hamas nur wenige Menschen Reisen nach Israel geplant hatten.

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Im Reisebüro Yes 4 Jahreszeiten an der Grabenstraße gab es einen Kunden, der Flugtickets nach Israel gebucht hatte, diese wurden allerdings sofort von der Fluggesellschaft storniert, als sich die Lage in Israel am Wochenende so dramatisch verschlechterte. Mitarbeiterin Tugce Cilenk erklärt: „Unserer Erfahrung nach stornieren die Fluggesellschaften alle Flüge nach Israel von sich aus, die Kunden bekommen dann die Ticketpreise vollständig zurückerstattet. Auch bei Pauschalreisen kümmern sich die jeweiligen Reiseveranstalter in der Regel von sich aus um die Stornierung der Reise, die wissen ja schließlich auch, was gerade vor Ort los ist und wollen ihre Kunden nicht in ein Krisengebiet schicken.“

Tel Aviv war in Gladbecker Reisebüro beliebte Reisestadt für junge Menschen

Keine Probleme mit Israelreisen gab es bisher im Reisestudio Gladbeck am Willy-Brandt-Platz, noch musste nichts storniert werden. Allerdings wurden dort mehrere Reisen im Voraus gebucht, die in den kommenden Monaten stattfinden sollten. Besonders Tel Aviv sei eine beliebte Reisestadt, insbesondere bei jungen Leuten. Was aus den bereits gebuchten Touren für die Zukunft wird, wissen die Angestellten des Reisebüros selbst noch nicht genau.

Ralf Böhm, Inhaber des Reisebüros Böhm an der Feldhauser Straße, hat „Gott sei Dank“ keine Kunden, deren Reise von der schlimmen Situation in Israel betroffen ist. „Weder jetzt noch in den kommenden Monaten.“ Auch in Israels direkter Umgebung sind ihm keine gebuchten Reisen seiner Kunden bekannt, bei denen es Probleme geben könne.

In der Vergangenheit wurden im Reisebüro „Holitime“ von Babette Fallbrede nur selten Israelreisen gebucht – „wenn, dann Kreuzfahrten.“
In der Vergangenheit wurden im Reisebüro „Holitime“ von Babette Fallbrede nur selten Israelreisen gebucht – „wenn, dann Kreuzfahrten.“ © FUNKE Foto Services | Heinrich Jung

Ähnlich sieht es bei Babette Fallbrede aus dem Gladbecker Reisebüro „Holitime“ aus: „Israelreisen werden bei uns generell so gut wie nie gefragt. Wenn doch, dann sind das Kreuzfahrten mit Halt in Israel, aber auch da haben wir zurzeit keine Kunden, die etwas in diese Richtung gebucht haben.“ Beim Dertour Reisebüro an der Horster Straße wurden in jüngster Zeit ebenfalls keine Israelreisen gebucht, allgemein habe die Tourismuskette in all ihren Reisebüros „alle Reisen nach Israel aktiv bis zum 2. November abgesagt“, so Pressesprecherin Katharina Mautz. „Für den Reisezeitraum vom 3. November bis 15. November bieten wir zudem kostenlose Umbuchungen und Stornierungen an.“