Gladbeck. Die Caritas-Aktion „Freude schenken“ startet in Gladbeck. Unterstützer packen für Bedürftige Pakete. Der Fantasie sind kaum Grenzen gesetzt.
Dass viele Menschen in Gladbeck nicht auf Rosen gebettet sind, ist tagtäglich im Straßenbild zu sehen. Man schaue sich nur die Warteschlange am Tafelmobil des Deutschen Roten Kreuzes an. Besonders schmerzhaft dürfte – wie alle Jahre wieder – die Armut den Betroffenen zu Weihnachten bewusst werden, wenn sich in anderen Familien oft Präsente unter dem Tannenbaum türmen. Hilfsorganisationen starten Aktionen, um auch armen Menschen Päckchen zukommen zu lassen. Wie „Freude schenken“des Caritasverbandes Gladbeck. So können alle, die ihren Mitmenschen etwas Gutes tun möchten, mitmachen.
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Das Prinzip ist simpel: Leerkartons können sich Spendenwillige an mehreren Orten in der Stadt abholen, mit Geschenken füllen, verpacken und wieder abgeben. Da die Stadtverwaltung auch wieder mitmacht, ist eine der Anlaufstellen die Gladbeck-Information bei Eva Klein, Leiterin des Stadtmarketings.Für Wieland Kleinheisterkamp, der als Caritas-Vorstand am 1. Oktober die Nachfolge von Rainer Knubben angetreten hat, entspricht diese Aktion ganz seinen Vorstellungen von seiner Arbeit. Liegt dem 52 Jahre alten Mülheimer doch am Herzen, „den Menschen Gutes zu tun“.
Gladbecker können verschiedenen Zielgruppen „Freude schenken“
Und es sind Hunderte in Gladbeck, die sich seit Jahren über die Präsente freuen. Kerstin Timm, Personalrätin in der Stadtverwaltung: „Es freut uns, dass die Aktion so gut angenommen wird.“ Bürgermeisterin Bettina Weist kann sich gut an die liebevoll verpackten Päckchen erinnern, „an einige war ein Kuscheltier angebunden“. Gut 300 bestückte Kartons seien es allein in der Verwaltung im vergangenen Jahr gewesen.
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Caritas-Expertin Annegret Knubben, in deren Händen die Organisation liegt, erzählt: „2022 haben wir nachgesteuert, indem wir selber nochmal 200 Pakete für Familien gepackt haben. Diesmal haben wir das auf 250 erhöht.“ Der bisherige Caritas-Vorstand Rainer Knubben, der sich Ende der Jahres endgültig in den Ruhestand verabschiedet, erzählt: „Voriges Jahr hatten wir rund 1000 Pakete. Die ersten Menschen haben jetzt schon nachgefragt.“
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Die Werbegemeinschaft, Geschäfte, Geldinstitute, Kindergärten und viele Einzelpersonen gehören zu den Unterstützern der Aktion. Rainer Knubben lobt: „Sie wird von der Stadtgesellschaft getragen.“ Besonders bemerkenswert findet er, „dass Menschen aus unseren Werkstätten mitmachen. Sie brauchen ja häufig selbst Hilfe und haben Spaß daran, wenn sie anderen etwas geben und Christkind spielen dürfen“. Weist: „Bei der Ausgabe im vergangenen Jahr meinte man, dass man sich in einer Weihnachtswichtel-Station befindet.“
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Annegret Knubben stellt fest: Meistens bedenken die Spender die „ganz Kleinen“, für Mädchen habe es auch noch viele Geschenke gegeben, „bei Jungen wurde es weniger“. Es sei halt etwas schwieriger, für diese Zielgruppe Präsente zu finden. Was schenkt man denn am besten einem 16-Jährigen? Vorschläge: einen Gutschein für einen Drogeriemarkt oder das Kommunale Kino etwa. „Puzzle werden auch gerne genommen“, so Annegret Knubben.
Ausgabe im Dezember
Leerkartons können in der Gladbeck-Information im Alten Rathaus am Willy-Brandt-Platz abgeholt werden. Außerdem gibt’s sie unter anderem bei der Caritas, Kirchstraße 5-7, in Gemeinden und Kindergärten. Die gefüllten, verpackten Pakete werden bis zum 28. November angenommen.
Die Empfänger erhalten sie 4./5. und 6. Dezember im K4 an der Kirchstraße 6. Ausgabezeiten: 9 bis 12 Uhr und 12.30 Uhr bis 15 Uhr. Caritas-Organisatorin Annegret Knubben erinnert sich: „Im vergangenen Jahr hatten wir dienstags schon keine Pakete mehr.“ Ein Beleg für die Bedürftigkeit und der Personalausweis sind mitzubringen.
Die Bürgermeisterin packt regelmäßig Päckchen für „Freude schenken“: „Spielzeug, Malstifte, Kerzen, Lebensmittel – so ein Karton ist ja schnell voll.“ Der Fantasie sind kaum Grenzen gesetzt: Lebensmittel, Kleidung, Spielzeug, Getränke, Süßigkeiten, Hygieneartikel. Faustregel: „In die Pakete sollen nur Dinge gepackt werden, über die Sie sich auch freuen würden.“ Tabu sind unter anderem abgelaufene Nahrungsmittel, Alkoholika und verderbliches Obst. Und schon gar nicht Steine und gammelige Konserven. Eine Vorschlagsliste von sinnvollen Geschenken gibt Anregungen.
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