Gladbeck. Im Gladbecker City-Center hat die Weihnachtssaison begonnen. Hunderte Deko-Stücke werden ausgepackt und drapiert – jedes Jahr kommen neue hinzu.

Über drei Meter ist der Adventskranz im Durchmesser groß. Per Flaschenzug haben ihn die Dekorateure in den Lichthof des City-Centers gehievt. Hier, in dem Einkaufszentrum in der Gladbecker Innenstadt stehen die Zeichen nun unverkennbar auf Weihnachten.

Gut, an der ein oder anderen Stelle sieht es am Dienstagmorgen noch so aus, als kämpfe der Herbst gegen die nahenden Feiertage – Reste der bunten Herbstdeko sind noch nicht abgebaut – doch bis zum Abend wird davon nichts mehr zu sehen sein. Innerhalb eines Tages soll sich das Center dann in ein Weihnachts-Wunderland verwandeln.

Gladbecker Einkaufszentrum ergänzt den Deko-Bestand Jahr für Jahr

Bunt-glänzende Geschenkestapel, meterweise Tannengirlanden und Weihnachtsbäume – im City-Center ist die Deko seit vielen Jahren dieselbe. „Wir werfen nichts weg, ergänzen die Deko aber jedes Jahr um neue Stücke“, erläutert Center-Leiterin Bettina Plaßmann. Dahinter steckt auch ein Nachhaltigkeitsgedanke. Warum sollen Deko-Stücke nach nur einer Saison entsorgt werden?

Im Lichthof des Gladbecker City-Centers hängt der große Adventskranz. Die Neuanschaffung hat einen Durchmesser von rund drei Metern.
Im Lichthof des Gladbecker City-Centers hängt der große Adventskranz. Die Neuanschaffung hat einen Durchmesser von rund drei Metern. © FUNKE Foto Services | Heinrich Jung

Neu in diesem Jahr ist das Prunkstück im Lichthof – der schon angesprochene Adventskranz. Er ist als eines der ersten Dekorationsobjekte schon früh am Morgen angebracht worden. Weil dafür die Rolltreppen gestoppt werden müssen, musste diese Arbeit zu einer Zeit erledigt werden, zu der noch keine Kunden im Einkaufszentrum sind. Und, ist Bettina Plaßmann zufrieden? „Ja“ – und das Leuchten in den Augen verrät, wie zufrieden ist.

Im Frühjahr werden die Weichen für die Weihnachtsdekoration gestellt

Denn die Entscheidung, welche neuen Dekorationsartikel angeschafft werden, müsse früh getroffen werden. „Im Frühjahr beraten wir darüber, was dazu kommen soll“, sagt Bettina Plaßmann. Man könnte es auch anders ausdrücken: Wenn im Center unten noch die Frühjahrs- und Osterdeko hängt, befasst man sich im Büro bereits mit Weihnachten. Klar, es gibt Fotos und animierte Ansichten, wie so etwas dann später aussehen wird, doch der Anblick in echt, das sei schon noch etwas anderes, sagt die Center-Leiterin.

Adventliche Grüße montieren die Dekorateure nicht nur im Lichthof, ein ähnliches Plakat begrüßt nun auch die Autofahrer, die ins Parkhaus fahren.
Adventliche Grüße montieren die Dekorateure nicht nur im Lichthof, ein ähnliches Plakat begrüßt nun auch die Autofahrer, die ins Parkhaus fahren. © FUNKE Foto Services | Heinrich Jung

Viermal im Jahr wechselt die Deko in dem Einkaufszentrum – immer im Turnus der Jahreszeiten. Die entsprechenden Deko-Stücke lagern vor Ort, werden dann nach Bedarf hervorgeholt und montiert. Eine höhere fünfstellige Summe nehme man dafür in die Hand, sagt Bettina Plaßmann. Federführend dabei ist die Werbegemeinschaft des Centers. Mitglieder sind zum einen das Center selbst, dazu kommen die Inhaber der Geschäfte. Aus den Mitgliedsbeiträgen wird das jahreszeitlich passende Herausputzen des Einkaufszentrums finanziert.

Kurze Adventszeit ist für den Handel eine Herausforderung

Und ab der zweiten Novemberwoche wird es dann eben weihnachtlich. Auch, weil es sich lohnen müsse, sagt Bettina Plaßmann. Gerade in diesem Jahr, wo die eigentliche Adventszeit sowieso schon so kurz sei. Schließlich fällt Heiligabend diesmal auf den vierten Adventssonntag.

Es gehe ja auch darum, eine Wohlfühlatmosphäre zu schaffen für die Kundinnen und Kunden, erläutert Bettina Plaßmann die Motivation dahinter. Doch geben die Menschen am Ende tatsächlich mehr Geld aus, weil das Einkaufszentrum schön geschmückt ist? Davon geht Bettina Plaßmann tatsächlich nicht aus. Wenn es auf den Dezember und auf Weihnachten zugehe, gäben die Menschen erfahrungsgemäß sowieso mehr Geld aus. Doch gehe es eben darum, es den Leuten „schön zu machen“.

500 Meter künstliche Tannengirlande winden sich im Gladbecker Einkaufszentrum

Sie finde einfach, dass die Adventszeit etwas Besonderes sei, die Menschen machten es sich ja auch zu Hause gemütlich, schmückten ihre Wohnungen und stellten Kerzen auf. „Es geht da ja auch um ein Gefühl. Die Adventszeit ist die Zeit der Kerzen und der Traditionen.“ Und so ein weihnachtlich geschmücktes Einkaufszentrum komme eben auch bei den Kunden an. „Die Rückmeldungen, die wir bekommen, sind alle positiv“, freut sich die Center-Leiterin.

Und so ist Yvonne Kachelek, Geschäftsführerin der verantwortlichen Dekorationsfirma aus Bergisch Gladbach, gemeinsam mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einen Tag beschäftigt, das City-Center herauszuputzen. Rund 500 Meter künstliche Tannengirlanden winden sie um die Geländer. Drei festlich geschmückte Tannen ersetzen die bunten Herbstbäumchen, die am Dienstagmorgen noch in den Gängen standen. An der Einfahrt zur Tiefgarage begrüßt ein Plakat mit einem Adventsgruß die Autofahrer. Dazu kommen jede Menge Lichtchen, die auch im Außenbereich angebracht werden.

Wie viele am Ende im City Center strahlen? Bettina Plaßmann und Yvonne Kachelek blicken sich an, zucken mit den Schultern, gezählt habe das noch nie jemand – und eine Schätzung habe man auch noch nie gewagt.

Nikolaus kommt zu Besuch

Neben der Weihnachtsdeko gibt es auch noch weitere Aktionen passend zur Adventszeit im City-Center. Am 6. Dezember kommt der Nikolaus vorbei.

In der Zeit von 13 bis 18 Uhr verteilt der heilige Mann kleine Geschenke an die Kinder, die im City-Center unterwegs sind.