Gladbeck. Der BUND Gladbeck kritisiert, dass die Stadtverwaltung noch keine neuen Bäume an der Wiesmannstraße gepflanzt hat. Was ist da los?
Der BUND Gladbeck ist nicht erfreut, um es gelinde zu auszudrücken, über den Zustand der Bäume an der Wiesmannstraße. Eigentlich müsste es heißen, die Mitglieder bemängeln nicht vorhandene Bäume. Die WAZ ist der Kritik nachgegangen und hat bei der Stadtverwaltung Gladbeck gefragt, was da los ist.
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„Ende 2020 wurden für den Umbau der Wiesmannstraße 50 Bäume mit einem Stammumfang von 1,50 bis zwei Metern gefällt“, so Helga Raith für das Leitungsteam des BUND Gladbeck. Sie verweist auf November 2019, seinerzeit habe die Verwaltung versprochen, dass „der Anteil an Straßenbegleitgrün entlang der Horster Straße erhöht“ werde. Eine „optimierte Durchgrünung“ werde „zu einem besseren Kleinklima und einer besseren Feinstaubbindung“ beitragen. Laut Vorlage sei die Pflanzung von 58 Bäumen im Seitenraum auf dem neugestalteten Straßenstück geplant gewesen.
Der BUND Gladbeck vermisst die versprochenen Baumpflanzungen an der Wiesmannstraße
Was ist bisher geschehen? Helga Raith: „Inzwischen wurden dort 52, natürlich kleine Bäume neu gepflanzt und gleichzeitig Parkplätze angelegt, die es vorher nicht gab. Einige Baumscheiben kurz vor der Stadtgrenze Gelsenkirchen sind (noch?) leer.“
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Zudem habe die Verwaltungsvorlage für den Mittelstreifen ein neuartiges Bewässerungssystem mit Rigolen und eine Wiederbepflanzung mit Bäumen in Aussicht gestellt. „Platanen sollten dort gepflanzt werden, laut Vorlagenskizze 38 Bäume, aber bisher steht auf dem Mittelstreifen kein einziger Baum.“ Der BUND wolle nun wissen: Wann werden die versprochenen Platanen im Mittelstreifen gepflanzt?
Frank Restemeyer, Leiter des städtischen Ingenieuramtes, schickt voraus: „Im Zuge des Umbaus der Wiesmannstraße wurden insgesamt 40 Bäume gefällt.“ Die Platanen im Mittelstreifen werden nach seiner Aussage im Frühjahr 2024 gepflanzt. „Im Vorfeld erfolgen im Bereich der Mulden Restarbeiten“, erklärt der Experte.
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Den BUND beschäftigt die Frage: „Wie und in welchem Umfang sollen diese Neupflanzungen ein besseres Kleinklima und eine bessere Feinstaubbindung bei viel weniger Blattwerk und Holz erreichen als die gefällten Bäume?“ Das erklärt Restemeyer so: „Insgesamt werden in Zukunft 48 Bäume mehr als vor der Maßnahme in dem Bereich vorhanden sein. Zusätzlich wurden im Vergleich zur vorherigen Situation 1800 Quadratmeter entsiegelt.“ Die Anpflanzung neuer Bäume bezeichnet der Fachmann als „Investition in die Zukunft“. Durch die gleichmäßige Anordnung der Bäume werde zukünftig das Kleinklima im gesamten Straßenraum gleichmäßig verbessert: „Im Vergleich zu vorher haben die Bäume jetzt ausreichend Wurzelraum und können wachsen, ohne die angrenzende Infrastruktur zu schädigen.“
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Wann sich Ergebnisse konkret benennen lassen? „Evaluierungen, ab wann nennenswerte Feinstaubbindung im Verhältnis zur Blattmasse erfolgt, liegen für diese Bäume nicht vor“, räumt Restemeyer ein.
Hintergründe zum Baumbestand
Fachmann Frank Restemeyer unterstreicht: „Die Stadt Gladbeck hat mit mehr als 11.000 Straßenbäumen im Vergleich zu anderen Städten eine hohe Durchgrünung.“ Nach Fällungen würden mindestens gleich viele Bäume, in den allermeisten Fällen auch mehr Exemplare, neu gepflanzt. Als Beispiele führt der städtische Fachmann die Kortestraße und Wiesmannstraße an.
„Umbaumaßnahmen in der Größenordnung der Wiesmannstraße erfolgen immer in enger Abstimmung mit den zuständigen Aufsichtsbehörden“, so Restemeyer. Beispielhaft zu nennen wäre die Untere Naturschutzbehörde.
Mehr kann er zum neuartigen Bewässerungssystem sagen. Wie es sich bewährt? „Erste Erfahrungen mit dem System sind sehr positiv. Der Bewässerungsaufwand ist sehr gering. Die Bewässerung mit Tankwagen kann entfallen und führt zu einer wesentlichen Reduzierung des personellen Aufwandes“, erläutert der Experte.
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Allerdings: „Da das System erst kurze Zeit im Einsatz ist, können keine verlässlichen Aussagen zu Wassereinsparungen und Auswirkungen auf die Bepflanzungen gemacht werden. Hier bleibt das langfristige Monitoring abzuwarten.“
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