Gladbeck. Der Umbau von Horster Straße und Wiesmannstraße in Brauck ist auf der Zielgeraden. Warum die Arbeiten zügiger über die Bühne gingen.
Der Umbau der Wiesmannstraße in Gladbeck-Brauck samt neuem Kreisverkehr in Höhe Breukerstraße ist auf der Zielgeraden: Die städtische Bauverwaltung hofft, das knapp 4,7 Millionen Euro teure Projekt bis zum Jahresende abschließen zu können – fünf bis sechs Monate früher als ursprünglich geplant. Als äußerst zeitsparend habe sich die dreieinhalbmonatige Vollsperrung erwiesen, erläutern Britta Pleiss, Abteilungsleiterin Verkehrswesen im Ingenieursamt, und Projektleiterin Karin Hormann vor Ort an der Baustelle.
Inzwischen rollt seit Mitte Juli der Verkehr wieder in eine Richtung (stadtauswärts nach Gelsenkirchen-Horst) – auf der bereits fertiggestellten und sogar markierten Südseite der Straße. 3,25 Meter ist der Fahrstreifen breit (nur noch einer in eine Richtung!), daneben liegt – durchgängig mit einer roten Markierung belegt – der 2 Meter breite Radweg. Frisch gepflastert ist auch der neue Fußweg.
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40 Meter groß ist der neue Kreisverkehr – es ist der größte in Gladbeck
Die Bauarbeiten sind inzwischen auf die Nordseite gewechselt, wo Arbeiter mit schwerem Gerät emsig dabei sind, den Straßenuntergrund herzurichten. Die Bordstein- und Fahrbahnkanten sind bereits gesetzt, Schotter wird auf Fahr- und Fußwegen aufgetragen und verfestigt. Spätestens bis Weihnachten sollen sämtliche Arbeiten erledigt sein – bis auf das Pflanzen von 140 Bäumen (50 mehr als bisher auf der Wiesmannstraße!). Das werde im kommenden Frühjahr erfolgen. Die Bäume im Mittelstreifen werden künftig mit Hilfe eines innovativen, bereits eingebauten Mulden-Rigolen-Systems (Pilotprojekt in Gladbeck!), die Bäume an beiden Straßenrändern mit einem unterirdischen Tropfrohr-Bewässerungs-System versorgt.
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Neben der Südfahrbahn ist auch bereits der neue Kreisverkehr fertig – ein Hingucker, auf den die beiden Chefinnen ein wenig stolz sind. Er ist nicht nur mit einem Durchmesser von 40 Metern der größte Kreisverkehr in der Stadt, sondern der Bau des Kreisels „war eine echte Herausforderung“, erläutert Pleiss: „Und zwar wegen der unterschiedlichen Höhen im Kreuzungsbereich, die Breukerstraße liegt deutlich niedriger als Horster- und Wiesmannstraße.“ Aber in gemeinsamer Anstrengung aller Beteiligten, lobt auch Projektleiterin Hormann Planungsbüro, Baustofflieferanten und Baufirma, sei es am Ende gelungen, das „neue Tor zur Stadt“ zu realisieren. Schon in den nächsten Wochen werde die Mittelinsel mit einer Staudenbegrünung verschönert, im Frühjahr folgen noch zwei stattliche Bäume.
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Die Vollsperrung der Wiesmannstraße brachte einen enormen Zeitvorteil
Zum Glück, so Pleiss und Hormann, liefen sämtliche Arbeiten unterm Strich zügiger als geplant, obwohl auch die Arbeiter auf der Baustelle von Corona-Erkrankungen betroffen waren und es in Folge von Lieferengpässen die eine oder andere Verzögerung gab. Im Bereich des neuen Kreisverkehrs galt es obendrein, eine Menge Versorgungsleitungen zu verlegen. Und nicht zuletzt, so Pleiss, hatte man im Winter erhebliche Probleme mit Regenwasser, das nicht richtig von der Baustelle abfloss. Um aufwändige Drainage-Verlegungen zu vermeiden, habe man sich zur besseren Baustellenabwicklung zu der Vollsperrung entschlossen. „Was nicht nur hilfreich bei der Bewältigung der Probleme war, sondern am Ende für eine schnellere Erledigung der Arbeiten sorgte.“
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450 Meter lang ist dieser letzte Bauabschnitt ab der Haltestelle Hunsrückstraße auf der Horster Straße (noch vor dem Kreisverkehr) bis auf Gelsenkirchener Gebiet, wo es bis zur Haltestelle Reichenberger Straße geht, die barrierefrei umgebaut wird. Die Kosten auf Gelsenkirchener Stadtseite trägt die Nachbarstadt, betont Britta Pleiss. „Die Stadtgrenze ist durch den Umbau künftig nicht mehr an der Gestaltung der Straße erkennbar.“ Stadt und Baufirma kalkulieren damit, die Baustelle bis zum Jahresende beenden zu können. „Wenn hoffentlich nichts mehr dazwischen kommt etwa wegen der Energiekrise oder neuen Lieferengpässen in Folge des Ukrainekrieges“, so Karin Hormann.
Der allerletzte Bauabschnitt
Die Baumaßnahme ist Teil der fast drei Jahrzehnte andauernden Umbaumaßnahme Horster Straße. Sie ist der letzte von drei Abschnitten im 5. Bauabschnitt (Hahnenbach bis Stadtgrenze). Die Bauarbeiten begannen nach einigen Jahren Planung und zwei Verschiebungen Ende September vergangenen Jahres.
Die Gestaltung des Straßenraumes entspricht der in den vorausgegangenen Bauphasen. Mit einer neuen „Erkenntnis“ der heutigen Straßenplanung: Der Radweg ist als Schutzstreifen auf die Fahrbahn gelegt.
Der Grünstreifen zwischen Bürgersteig und Fahrbahn, unterbrochen von einigen Parkmulden, wird unter der Baumreihe mit Rasen begrünt, in den hunderte von Blumenzwiebeln gesetzt werden.