Gladbeck. Igelburgen und Insektenhotels im Garten: Damit können Gladbecker nicht nur Wildtieren im Winter helfen, sondern auch selbst davon profitieren.
- Sobald es kühler wird, sind viele heimische Wildtiere froh, einen behaglichen Unterschlupf in Gladbecker Gärten zu finden.
- Kleine Laubhaufen können dabei eine Rückzugsmöglichkeit für Igel oder Insekten darstellen.
- Experten raten davon ab, Obstbäume rigoros abzuernten, um Tieren die Nahrungssuche zu erleichtern.
Die goldenen Herbsttage im Oktober nutzen viele Gladbecker gerne, um den Garten winterfest zu machen. Wird es dann bald wieder kühler, sind viele heimische Wildtiere wie Igel, Eichhörnchen und Co. froh, im Garten einen Unterschlupf und Futter zu finden. Experten von der Tierstiftung „Vier Pfoten“ erklären, worauf Gladbecker bei der Gartenarbeit achten können, um den Tieren den Start in die dunkle Jahreszeit zu erleichtern – und ungebetene, krabbelige Besucher vom Wohnhaus fernzuhalten.
Igelburg im Garten bietet Wildtieren einen Unterschlupf für den Winter
Viele Gartenbesitzer schneiden im Herbst ihre Hecke, stutzen Pflanzen und entfernen Laub, das so langsam schon von den Bäumen fällt. Doch aus Rücksicht auf Insekten, Igel und Vögel raten Tierschützer, ein paar wilde Ecken im Garten zu belassen. „Sonnenblumen, Disteln und andere späte Blüher kann man nach dem Ausblühen stehenlassen. Vögel können sich so noch lange von den proteinreichen Samen ernähren. Schmetterlinge und andere Insekten finden in ausgeblühten Samenständen ein Winterquartier und Schutz für Eier und Larven“, erklärt Diplom-Biologin und Wildtierexpertin Eva Lindenschmidt.
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Kleine Laubhaufen wiederum bieten in einer ruhigen Ecke des Gartens eine gute Rückzugsmöglichkeit für Igel, Kröten, Schnecken und Insekten. Aus Totholz, Moos, Blättern und Zapfen lasse sich zudem schnell eine Igelburg bauen, in der es sich das kleine Wildtier gemütlich machen könne. Aber: „Um die Tiere nicht zu stören, sollte man nicht ständig nachsehen, ob schon jemand eingezogen ist“, so Lindenschmidt.
Da viele Wildtiere in den ersten Herbstwochen verstärkt auf Nahrungssuche sind, rät die Wildtierexpertin dazu, bei der Gartenarbeit nicht rigoros alles abzuernten, sondern an Obstbäumen, Wildrosen oder Wildobst-Hecken Hagebutten und Früchte stehen lassen. Sie führt aus: „Hagebutten, Birnen, Schlehen und andere Früchte liefern Nahrung für Vögel und andere Tiere. Igel wiederum freuen sich über proteinreiche Insekten, die sich von den Früchten ernähren.“ Wer Eichhörnchen eine Freude machen wolle, könne auf Spaziergängen Eicheln, Haselnüsse, Bucheckern oder Esskastanien sammeln und diese dunkel und trocken lagern. Lindenschmidt weiß: „Im Winter kann man den Eichhörnchen dann jederzeit geeignetes Futter anbieten.“
Insektenhotels halten Spinnen davon ab, einen warmen Platz im Haus zu suchen
Eine Win-Win-Situation für Mensch und Tier sind Insektenhotels. Anfang Oktober sei der ideale Zeitpunkt, um solche Unterschlüpfe für Insekten und Spinnen aufzuhängen, damit diese auf der Suche nach einem warmen Ort nicht näher ans Haus rücken. Denn haben die Krabbeltiere erstmal einen Unterschlupf gefunden, zieht es sie nicht mehr in Gladbecker Wohnzimmer.
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In manchen Gärten kommen Laubbläser oder -sauger zum Einsatz, um Rasen und Garten von toten Blättern zu befreien. Doch die Wildtierexpertin weist auf die Gefahren solcher Geräte hin: „Für Larven, Käfer, Spinnen und zahlreiche andere am Boden lebende Insekten sind Laubbläser tödlich. Bei Laubsaugern haben auch Kleintiere wie Mäuse oder Frösche kaum eine Überlebenschance. Wer Laub aufsammeln will, sollte besser zu Rechen und Schaufel greifen.“
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