Gladbeck. Mit Sorge schaut der Tierschutzverein Gladbeck auf die Sommerferien. Warum dieses Jahr besonders viele Tiere ausgesetzt werden könnten.
- Die Sommerferien stehen in Gladbeck vor der Tür – viele Familien fahren in dieser Zeit in den Urlaub.
- Der Tierschutzverein befürchtet, das in dieser Feriensaison besonders viele Haustiere ausgesetzt oder abgegeben werden könnten.
- Grund für die Sorge sind vor allem die enorm gestiegene Tierhaltungskosten.
Die bevorstehende Ferien- und Urlaubszeit löst beim Tierschutzverein Gladbeck große Sorge aus. Schon immer werden in diesem Zeitraum besonders häufig Tiere ausgesetzt oder beim Tierschutzverein abgeben. Für dieses Jahr befürchtet Tanja Zimmer vom Tierschutzverein Gladbeck besonders viele ausgesetzte Tiere, da die Kosten für die Tierversorgung in den vergangenen Monaten enorm gestiegen sind.
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„Leider fällt manchen Tierbesitzern erst in der Ferienzeit auf, welche Verantwortung die Haltung eines Hundes oder einer Katze mit sich bringt“, erzählt Zimmer. Denn wer ein Haustier halten will, muss eben auch den eigenen Urlaub auf das Tier anpassen und sich um eine geeignete Versorgung während dieser Zeit kümmern. „In der Urlaubszeit kommen besonders viele ausgesetzte Tiere zu uns, da die ehemaligen Halter nicht wissen, wohin mit dem Tier“.
Steigende Tierhaltungskosten besorgen Gladbecker Tierschutzverein
In diesem Jahr könnte die Anzahl der Tiere mit diesem Schicksal besonders hoch sein. Ob Energie- oder Lebensmittelpreise – überall steigen die Kosten. Dadurch haben viele Menschen ohnehin schon weniger Geld zur Verfügung. Gleichzeitig steigen auch die Kosten für Tierfutter, Tierarztbesuche oder Tierpensionen.
So kostet eine einfache Untersuchung beim Tierarzt seit einer Änderung der Gebührenordnung durch die Bundestierärztekammer seit vergangenem November 23,60 Euro für jedes Tier anstatt zuvor 8,98 Euro für Katzen und 13,47 Euro für Hunde. Auch die Preise für Impfungen haben sich von 5,77 Euro auf 11,50 Euro nahezu verdoppelt.
„Wir merken jetzt schon, dass wir deutlich mehr Tiere pflegen, die schlimme Tumore oder Verletzungen haben“, so Zimmer. „Das deutet darauf hin, dass sich die ehemaligen Halter einfach nicht mehr leisten können, zum Tierarzt zu gehen und ihre Haustiere deshalb nicht behandeln lassen – bis die schwerkranken Tiere irgendwann bei uns landen“.
Tierpension kostet in Gladbecker Umgebung bis zu 700 Euro für zwei Wochen
Wer sein Haustier in der Urlaubszeit in einer Tierpension unterbringen möchte, muss hierfür zusätzlich viel Geld in die Hand nehmen. Das Tierhotel St. Barbara in Gladbeck nimmt zurzeit 25 Euro pro Tag für Hunde und zehn Euro für Katzen. Andere Tierpensionen verlangen sogar das Doppelte. Rechnet man dies auf einen zweiwöchigen Urlaub hoch, müssen Hundebesitzer mit Kosten zwischen 350 Euro und 700 Euro rechnen.
Beim Blick auf diese Kosten befürchtet Zimmer, dass sich immer weniger Tierhalter eine geeignete Tierpension leisten können, sodass der Tierschutzverein weitere Abgabe- und Fundtiere aufnehmen muss.