Gladbeck. Sommerzeit ist Schmetterlingszeit. Wer mit aufmerksamem Blick durch Gladbeck geht, kann viele Arten entdecken. Manche Pflanzen locken sie an.

Auf der Vogelinsel in Wittringen hat ein engagiertes Trüppchen von Beschäftigten des Zentralen BetriebshofsGladbeck (ZBG) alles hergerichtet, damit Schmetterlinge und andere Insekten auf das kleine Eiland fliegen. Schließlich werden diese Winzlinge im Tierreich immer seltener. Doch wer mit offenen Augen durch die Stadt und ihre Natur läuft, kann sie hier und da beobachten. Hegering-Fachmann Gerd Tersluisen verrät, was der Mensch entdecken und tun kann, damit Schmetterlinge in seinem Umfeld flattern und sich tierisch wohlfühlen.

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„Die zerbrechlichen Schönheiten der Schöpfung, die Schmetterlinge, gaukeln derzeit durch unsere Gärten. Sie fliegen ihre bevorzugten Futterpflanzen an“, sagt Gerd Tersluisen vom Hegering Gladbeck. Der Sommerflieder ist eine solche Futterpflanze. „Wer ihn in seinem Garten hat, sollte sich doch einmal für eine Stunde ruhig, mit einem Abstand von ungefähr drei Metern, vor die blühende Pflanze setzen und das Leben und Treiben dort beobachten“, rät der Experte.

Gladbecker Hegering-Experte: „Der Sommerflieder ist wie eine ,Kneipe’ für Schmetterlinge“

Mutter Natur lässt sich bei den filigranen Schmetterlingen einiges einfallen, scheint die ganze Palette der Gestaltungsmöglichkeiten ausnutzen zu wollen. Farben und Formen der Schmetterlinge sind immer anders. So gleicht nicht ein Schmetterling dem anderen. Ähnlich individuelle Unterschiede, wie beim Menschen, gibt’s auch bei den Faltern. Es existieren unterschiedlich große Falter innerhalb einer Art, mit Abweichungen in Farbe und Form. „Trotzdem sind die Arten relativ einfach an ihrer Flügelzeichnung zu bestimmen und zu unterscheiden“, erklärt Tersluisen.

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Auch ein Admiral ist in Gladbeck zu beobachten.
Auch ein Admiral ist in Gladbeck zu beobachten. © Gerd Tersluisen

Gerd Tersluisen sagt: „Der Sommerflieder ist für die Schmetterlinge eine Art ,Kneipe’.“ Sie kommen zu dieser Pflanze immer wieder zurück und „können es nicht unterlassen, sich am Nektar der Blüten zu berauschen“: „Den Eindruck kann man jedenfalls bei seinen Beobachtungen gewinnen.“

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Das eigentliche Wunder der „Sommervögel“, wie die Schweizer Nachbarn sie nennen, sei die Entwicklung der Falter vom Ei über Raupe und Puppe zu einem völlig neuen Lebewesen. Tersluisen erläutert: „Dabei löst sich die Raupe im Stadium der Puppe nahezu völlig auf. Die Raupenorgane werden abgebaut, umgeformt und zu Falterorgangen umgebildet. Auch die äußere Gestalt ändert sich.“ Diesen Vorgang nennt die Wissenschaft „Metamorphose“.

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Der kleine Falter benötigt etwa zwei Stunden, um nach dem Schlüpfen seine Flügel voll zu entwickeln, zu festigen und „lebensfroh ins Sonnenlicht zu starten“. Nur wenige dieser Sommervögel überwintern. Die meisten beenden ihr Leben nach Paarung und Eiablage.

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