Gladbeck. In der Paarungszeit im Juli kreuzen Rehe immer wieder Straßen. Der Hegering Gladbeck warnt deshalb eindringlich vor erhöhter Unfallgefahr.

Ist die Liebe erst einmal entfacht, gibt’s für Rehe kein Halten mehr. Über Stock und Stein springen sie – und über Straßen. Dann wird’s gefährlich auf den Straßen in Gladbeck. Deshalb gilt erhöhte Vorsicht für Menschen am Steuer.

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„Ab Mitte Juli schweben Rehe auf Wolke sieben. Blind vor Liebe überqueren die Tiere auch tagsüber vermehrt die Fahrbahn“, warnt Gerd Tersluisen vom Hegering Gladbeck eindringlich. Aber davon einmal ganz abgesehen, gilt gerade dort, wo Verkehrsschilder auf Wildwechsel hinweisen: Nicht nur Rehwild kreuzt die Straßen, auch Wildschwein und Co. passieren auf ihrem Weg durch Wald und Flur den Asphalt.

Im Jahr 2022 registrierte die Polizei 15 Wildunfälle in Gladbeck

Besonders auf stark befahrenen Landstraßen, explizit an Feldern und Wäldern wie in Zweckel an der Frentroper Straße, steige in der Paarungszeit, von Mitte Juli bis Mitte August, das Risiko eines Wildunfalles. Autofahrer sollten deshalb entsprechend langsam fahren, um rechtzeitig bremsen zu können, so Tersluisen.

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Die Statistik des Polizeipräsidiums Recklinghausen führt 15 Wildunfälle für das Jahr 2022 in Gladbeck aus. Menschen wurden dabei nicht verletzt. Auf häufigsten krachte es auf der Möller- und Schultenstraße, B 224, Scholver Straße und Kirchhellener Straße. Die Frentroper Straße gehört in Gladbeck ebenso zu den besonders gefährlichen Pflastern.

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Autofahrer sollten stets die Straßenränder im Auge behalten. „Dabei ist doppelte Vorsicht geboten, denn ein Reh kommt selten allein. Oft folgt einer Ricke ein interessierter Rehbock, aber auch ein Kitz.“

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So erschreckend es sein mag, plötzlich Wild gegenüberzustehen, es gilt trotzdem: kühlen Kopf bewahren! Die Polizei gibt als Faustregel aus: Licht sofort abblenden, bremsen und hupen. Von wilden Ausweichmanövern ist dringend abzuraten. Das Risiko, ins Schleudern zu geraten, an einem Baum zu landen und sich schwere Verletzungen zuzuziehen, ist enorm groß.

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„Ist ein Zusammenstoß nicht zu verhindern, bleibt dem Fahrer nur eine Vollbremsung übrig. Dabei sollte er das Lenkrad gerade halten“, empfiehlt der Hegering.

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Gerd Tersluisen erklärt: „Ursache für die vermehrte Aktivität der Rehe ist ihr aufwendiges Liebeswerben. Bei Annäherung eines Rehbockes ergreift das paarungsbereite Weibchen zunächst die Flucht, um ihren Galan dann mit einer verheißungsvollen Duftspur hinter sich her zu locken. Durch Wald, Feld und über Straßen hinwegführende Verfolgungsjagden sind dabei nicht ungewöhnlich. Rehe vergessen nun einmal in der Zeit der Paarung jegliche Vorsicht.“

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