Gladbeck. NRW und die EU fördern ehemalige Bergbauflächen mit insgesamt 90 Millionen Euro. Der Stadtbaurat erklärt, was dies für Gladbeck bedeutet.

Mit 90 Millionen Euro fördern Nordrhein-Westfalen und die EU die klimagerechte Transformation von ehemaligen Bergbauflächen in Gladbeck und drei weiteren Städten. Wie das Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie mitteilt, soll damit soll die Entwicklung nachhaltiger Wirtschaftsflächen im nördlichen Ruhrgebiet, genauer gesagt in Gladbeck, Bottrop, Dorsten und Marl, unterstützt werden. Doch was genau bedeutet diese Förderung für Gladbeck? Der Stadtbaurat gibt Antworten.

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„In Gladbeck sind Vorhaben zur Flächenentwicklung insbesondere zur Revitalisierung, Aufwertung, Erschließung, Aktivierung und Renaturierung von Brachflächen möglich, die der Steinkohlebergbau hinterlassen hat“, erklärt Stadtbaurat Volker Kreuzer. Allerdings habe Gladbeck bereits viel Erfahrung mit der Nachnutzung solcher Standorte, sodass die Einsatzmöglichkeit flächenmäßig überschaubar sei – „wir haben schlicht nur noch wenige Flächen, die direkte Brachflächen des Bergbaus sind.“

Stadt Gladbeck prüft Förderung im Bereich des A52-Tunnels

So wurde die letzte Zeche in Gladbeck schon Anfang der 1970er-Jahre geschlossen. In der Stadt werde nun vor allem geprüft, ob Projekte für die Förderung in Frage kommen, die in größeren städtebaulichen und stadtentwicklungstechnischen Zusammenhängen stehen. „Da der Förderzeitraum überaus ambitioniert ist und Mittel nur bis Mitte 2026 abgerufen werden können, muss auch entweder der Konkretisierungsgrad der Konzepte und Vorhaben bereits weit vorangeschritten sein oder das Projekt einen limitierten Umfang haben“, so Kreuzer. Standorte ohne Bezug zum Bergbau oder in privater Hand kämen nach der Richtlinie nicht in Frage.

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Konkret prüft die Stadt derzeit, ob die Fördermittel im Stadtentwicklungsgebiet 37° Nordost, also im Bereich des künftigen A52-Tunnels, eingesetzt werden können. Auch Teile des Gesamtprojektes Haldenwelt könnten unter Umständen in Frage kommen. Hierzu stehe die Stadt mit dem Ministerium und der Bezirksregierung in engem Austausch.

Vorerst steht laut Kreuzer noch nicht fest, wie viel Fördergeld aus dem Gesamttopf nach Gladbeck fließt. „Es müssen zunächst die Projekte auf ihre Eignung hin geprüft werden, woran sich eine Kalkulation erst anschließt.“

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Die Fördersumme für das nördliche Ruhrgebiet ist dem Just Transition Fonds (JTF) zuzuordnen, der insgesamt rund 680 Millionen Euro bereithält. Damit sollen die sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Folgen des Übergangs zu einer klimaneutralen Wirtschaft abgefedert und die wirtschaftliche Umstellung in den von diesem Wandel besonders betroffenen Gebieten unterstützt werden. 90 Millionen Euro können aus dieser Fördersumme von Gladbeck und seinen Nachbarstädten beantragt werden.