Gladbeck. Die Preise für Immobilien in Gladbeck verändern sich. Ein Internetportal hat ausgewertet, zu welchem Preis Häuser und Wohnungen angeboten werden.
2657 Euro pro Quadratmeter – das ist der Durchschnittspreis, der aktuell für ein Haus in Gladbeck aufgerufen wird. Wer eine Wohnung sucht, der kommt etwas billiger weg, hier liegt der Durchschnittspreis bei 1844 Euro für den Quadratmeter. Das geht aus einer Auswertung des Immobilienportals Immowelt hervor. Grundlage der Zahlen sind die Angebotspreise innerhalb des Portals. Das bedeutet aber auch: Zu welchem Preis das Haus oder die Wohnung am Ende tatsächlich den Besitzer wechselt, geht aus den Zahlen nicht hervor.
Unabhängig davon ist es aber zumindest ein Anhaltspunkt, wie sich die Preise in Gladbeck verhalten. Denn das Internetportal bietet nicht nur den Blick auf die Gesamtstadt, sondern auch auf einzelne Stadtteile. Was auffällt: Das in Gladbeck vielfach bekannte Nord-Süd-Gefälle zeigt sich hier gar nicht so deutlich. Sprich die Angebotspreise in den nördlichen Stadtteilen liegen im Schnitt nicht unbedingt so viel höher als im Süden der Stadt. Die höchsten Angebotspreise listet das Portal gar für Häuser in Ellinghorst und Schultendorf auf.
Zu diesen Preisen werden Immobilien in den Gladbecker Stadtteilen angeboten
Aber der Reihe nach: Demnach liegt der Preis für Häuser in Zweckel im Schnitt bei einem Quadratmeterpreis von 2765 Euro, für Wohnungen werden 1904 Euro aufgerufen. In Rentfort-Nord werden 2832, beziehungsweise 1716 Euro, für den Quadratmeter aufgerufen. Im benachbarten Alt-Rentfort liegen die Preise wiederum bei 2446 oder bei 1797 Euro für den Quadratmeter – abhängig davon, ob man sich für ein Haus oder eine Wohnung entscheidet.
In Schultendorf werden Häuser zum Quadratmeterpreis von 2684 Euro angeboten, Wohnungen für 1947. In Mitte liegen die Quadratmeterpreise bei 2436 bzw. 1957 Euro, in Ellinghorst werden 2923 Euro pro Quadratmeter für das Haus fällig, 1815 Euro für die Wohnung. In Butendorf verlangen Verkäufer von Häusern 2665 Euro, für Wohnungen liegt der Quadratmeterpreis bei 1742 Euro. Für 2557 Euro pro Quadratmeter werden Häuser in Brauck angeboten, für 1751 Euro Wohnungen. Bleibt Rosenhügel: Hier liegt der Angebotspreis für Häuser bei 2758 Euro, für Wohnungen bei 1962.
Der Blick auf die Angebotspreise in Gladbecks Nachbarstädten
Verglichen mit Nachbarstädten kommt man in Gladbeck damit immer noch relativ günstig an Wohneigentum. Für Bottrop etwa weist das Portal einen durchschnittlichen Angebotspreis von 2855 Euro Pro Quadratmeter für Häuser auf. Preistreiber ist da der Norden der Stadt mit Kirchhellen und den angrenzenden Ortsteilen. Wo ein Quadratmeterpreis von mehr als 3000 Euro aufgerufen wird. Da lohnt sich für manchen Bottroper vielleicht der Blick auf die angrenzenden Stadtteile Zweckel und Rentfort. Umgekehrt lohnt sich von Ellinghorst aus vielleicht auch der Blick auf Angebote in der Boy (2503 Euro) oder den Eigen (2625 Euro)
Für Wohnungen werden in Bottrop im Schnitt Quadratmeterpreise von 2219 Euro aufgerufen. Auch hier ist wieder der Bottroper Norden der Preistreiber. Auf der anderen Seite grenzt Gladbeck an Gelsenkirchen. Hier liegen die Angebotspreise für Häuser bei 2334 Euro den Quadratmeter, für Wohnungen bei 16444 Euro. Wobei die Preisspanne in den Stadtteilen, die an Gladbeck grenzen, von 2151 Euro in Horst bis 2774 Euro in Buer reicht – für Häuser. Bei Wohnungen liegt die Preisspanne der Angebote bei 1591 (Scholven) bis 2011 Euro (Buer).
Gutachterausschuss bewertet die tatsächlich gezahlten Preise in Gladbeck
Doch weg von den Angebotspreisen, zu welchem Preis wechseln Immobilien in Gladbeck denn tatsächlich den Besitzer? Darüber gibt – rückblickend – der Grundstücksmarktbericht des Gutachterausschusses Auskunft. Für den werden sämtliche Kaufverträge eines Jahres ausgewertet. Zuletzt ist der Bericht für 2023 erschienen, dafür wurden die Verkäufe des Jahres 2022 ausgewertet.
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Der Bericht geht sehr ins Detail, unterscheidet zwischen verschiedenen Immobilientypen und Baujahren. Deshalb an dieser Stelle nur ein eingeschränkter Blick auf diese Daten. Demnach wechselten im vergangenen Jahr acht frei stehende Ein- oder Zweifamilienhäuser aus den Baujahren 1950 bis 1974 den Besitzer. Gezahlt wurden dafür im Schnitt 3230 Euro. Bei den zwei Neubauten dieser Art lag der Quadratmeterpreis im Schnitt bei 3650 Euro.
Teuerste Immobilie in Gladbeck: Wohn und Geschäftshaus in der City
Anders sieht es bei Reihenendhäusern oder Doppelhaushälften aus. In derselben Altersklasse lag der Quadratmeterpreis bei 19 Verkäufen dieser Art bei 2580 Euro. Bei 23 Neubauten waren es 3970 Euro. Da zeigt sich aber auch die Schwäche beim Blick auf die Angebotspreise. Denn Neubauten sind nur selten in Immobilienportalen zu finden, oft werden sie direkt vom Bauträger vermarktet, der in der Regel auf eine Liste von Interessenten zurückgreifen kann. Trotzdem können die niedrigeren Angebotspreise auch ein Indiz für sinkende Preise in Gladbeck sein.
Allerdings hat der Gutachterausschuss für 2022 noch Rekordpreise verkünden können. Dörthe Schmidt, Vorsitzende des Gutachterausschusses für Grundstückswerte in den Städten Gladbeck, Dorsten und Marl nannte damals beispielhaft die Preise für Ein- oder Zweifamilienhäuser: Sie waren im Durchschnitt elf Prozent teurer als im Vorjahr, Eigentumswohnungen wurden sogar zwölf Prozent höher gehandelt. „Zudem waren die Quadratmeterkosten für Neubauten in 2022 auf einem Rekordhoch“, so die Expertin weiter. Sie kam zu folgendem Schluss: Zwar sei die Nachfrage nach Immobilien stark rückläufig – die Preise für Eigentumswohnungen und Häuser würden aber in allen drei Städten weiter steigen.
Die häufigsten Wohnungsverkäufe im vergangenen Jahr – 44 – verzeichnete der Gutachterausschuss in den Baujahren 1970 bis 1979. Hier zahlten die Käufer im Schnitt 1630 Euro für den Quadratmeter. Im Neubau waren es 3570 Euro.
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Ach ja, das teuerste Haus, das in Gladbeck derzeit angeboten wird, ist ein Wohn- und Geschäftshaus in der City für rund 1,65 Millionen Euro. Für Privatleute vielleicht eher interessant, ein Haus mit zwei Wohneinheiten für 829.000 Euro in Butendorf. Am unteren Ende der Preisskala: ein Reihenmittelhaus mit 77 Quadratmetern Wohnfläche in Brauck für 188.000 Euro. Die teuerste Eigentumswohnung liegt in Mitte, dafür werden 330.000 Euro aufgerufen. Ein Schnäppchen ist das Ein-Zimmer-Appartment an der Steinstraße 72 für 26.900 Euro, zwei Zimmer gibt es dort für 35.000 Euro.