Gladbeck. In Gladbeck loderten am Wochenende viele Osterfeuer. Die Gastgeber hatten sich einiges einfallen lassen – zum Beispiel am Kotten Nie.

An allen Ecken und Enden in Gladbeck feierten die Menschen das Osterfest, loderten große Feuer. Gerne kombinierten die Organisationsteams ihre Veranstaltungen mit besonderen Aktionen – zum Beispiel am Kotten Nie.

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Dort stellte der Förderverein ein buntes Fest für Kinder auf die Beine. Papierschlappohren, soweit das Auge reichte, grüne, gelbe, blaue, getackert an ein Stirnband. Der Kotten Nie stand am Samstag ganz im Zeichen des Osterhasen. Viele Familien waren schon nachmittags an die Bülser Straße gekommen, Kinder bastelten ihren bunten Kopfschmuck oder malten Holzeier an. „Es sind jetzt so rund 600 Leute hier“, schätzte Walter Pietzka mit geübtem Blick.

Der Vorsitzende des Kotten-Fördervereins war recht froh, nicht den Andrang vom vergangenen Jahr bewältigen zu müssen. Weit mehr als 1000 Gäste seien es damals auf dem Hof gewesen, das wäre kaum zu schaffen. „Wir haben hier 22 Vereinsmitglieder als ehrenamtliche Helfer, die haben jetzt schon alle Hände voll zu tun.“ Wer ein Würstchen, Waffeln oder Getränke wollte, musste in der Tat etwas Geduld mitbringen und zwischen Scheune, Bühne und Backhaus einen Slalom im Gedränge von quirligen Kindern absolvieren. Bei den Erwachsenen war die Stimmung trotz Wartezeiten entspannt, bei den Kleinsten ausgelassen.

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Im Gewusel verkauften Uwe und Hans fleißig Lose für eine Tombola. „Das Geld fließt in den Verein, die Ausrichtung des Festes hat ja so einige Kosten.“

Gut 300 bunte Eier verschenkte der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Lukas Rau im Hasenkostüm. Schüchtern und mit erstauntem bis skeptischen Blick nahmen Kleinkinder im Buggy die Gabe entgegen, die etwas Größeren zuppelten forsch am Hasenfell und giggelten. Als die gekochten und gefärbten Eier restlos verteilt waren, stieg Rau auf Schokolade um: Keiner sollte mit leeren Händen gehen.

Beim Osterfeuer an der Johowstraße, zu dem der Schützenverein Rentfort und der Feuerwehr-Löschzug 43 einluden, hatte der Osterhase einen großen Auftritt (v.l.): Ralf Weber, Sandra Rothkegel, Bärbel I. (Schwan), Bastian Jaeger und Christoph I. (Schwan).
Beim Osterfeuer an der Johowstraße, zu dem der Schützenverein Rentfort und der Feuerwehr-Löschzug 43 einluden, hatte der Osterhase einen großen Auftritt (v.l.): Ralf Weber, Sandra Rothkegel, Bärbel I. (Schwan), Bastian Jaeger und Christoph I. (Schwan). © FUNKE Foto Services | Christoph Wojtyczka

Nebenan warb Josef Hudek für das Jahresprogrammam Kotten Nie und für die Vereinsmitgliedschaft. „Pro Veranstaltung können wir drei bis vier Personen gewinnen.“ Rund 400 eingetragene Mitglieder hat der Förderverein Kotten Nie bisher. „Eine stolze Nummer.“

Auch dies war eine Osterfeuer-Veranstaltung: Der Gladbecker Kleingartenverein Offermanns Hof kombinierte den traditionellen Brauch mit einer Benefizaktion. Die Band Cool Greedence Rock und das Duo Freddy Violencia & Virginia Stone verzichteten auf Gagen. Stattdessen wurde um Spenden für den Ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst Emscher-Lippe gebeten.
Auch dies war eine Osterfeuer-Veranstaltung: Der Gladbecker Kleingartenverein Offermanns Hof kombinierte den traditionellen Brauch mit einer Benefizaktion. Die Band Cool Greedence Rock und das Duo Freddy Violencia & Virginia Stone verzichteten auf Gagen. Stattdessen wurde um Spenden für den Ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst Emscher-Lippe gebeten. © FUNKE Foto Services | Christoph Wojtyczka

Auf der Bühne musste sich Bodo Dehmel bei der Moderation der Verlosung ganz schön sputen, denn der Zeitpunkt des Feuers rückte immer näher. Plüschhasen, Etuis und Spiele wurden eilig an Glückspilze verteilt, dann schoben sich die Gäste in Richtung Wiese hinter den Häusern. Hier strömten aus der anderen Richtung ebenfalls Menschen, um in sicherer Distanz zum ordnungsgemäß abgesperrten Holzstapel aus Paletten und Ästen auf das Entfachen des Feuers zu warten.

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„Jetzt sind wir bei rund 900 Besuchern, das ist in Ordnung so“, stellte Pietzka fest. Wenn er über Feuer spricht, schwingt immer ein gehöriger Respekt mit. „Wir machen das eigentlich nur zweimal im Jahr, zu Ostern und zu St. Martin.“ Immer seien Kinder involviert, darum stehe höchste Vorsicht an erster Stelle. Selbstverständlich waren Rettungskräfte des DLRG mit an Bord.

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Gegen 18 Uhr loderte das Osterfeuer am Kotten Nie gewaltig, Menschen blickten verträumt oder fasziniert in die Flammen. „Natürlich ist es noch nicht dunkel, aber wir möchten ja gerade etwas für die Kinder bieten. Darum haben wir uns für den Kompromiss des späten Nachmittags entschieden“, sagte Pietzka. Nach dem Feuer leerte sich die Wiese langsam, die Familien gingen nach Hause, die Engagierten des Fördervereins machten sich ans Aufräumen und konnten zufrieden auf eine gelungene Veranstaltung zurückblicken. „Es war wieder ein schönes Fest.“

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Das lässt sich auch über das Osterfeuer beim KVG Offermanns Hof sagen. Der Verein koppelte den traditionellen Brauch mit einer Benefizaktion. Die Band Cool Greedence Rock und das Duo Freddy Violencia & Virginia Stone verzichteten auf Gage. Der Verein erhob kein Eintrittsgeld, sondern bat stattdessen um Spenden für den Ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst Emscher-Lippe mit Sitz in Gladbeck. Der Erlös aus dem Getränke- und Würstchenverkauf war ebenfalls für diesen Zweck bestimmt. Die Gäste freuten sich über diese Aktion, einige wagten sogar ein Tänzchen.

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