Gladbeck. Die Stadtverwaltung Gladbeck hat etliche Handlungsfelder, wenn’s um Vandalismus geht. Lösungen werden gesucht. Eine Erfolgsgeschichte gibt’s.

Die StadtverwaltungGladbeck führt nach Aussage von Rathaussprecher David Hennig keine Statistik über Vandalismus an öffentlichen Gebäuden. Mutwillig beschädigte Lampen und Sonderzeichen im Straßenverkehr, wie Schilder für Radfahrer, „kommen immer wieder ‘mal vor“, ebenso demolierte Mülleimer und Sitzbänke und Farbschmierereien. Auf der Liste der Vandalismus-Vorfälle stehen gleichfalls als Tatorte Schulen. Die Möglichkeiten, dem wüsten Treiben einen Riegel vorzuschieben, scheinen begrenzt. Doch die Verwaltung sucht nach Lösungen. Denn: „Es findet doch keiner gut, wie so mit Gemeingut umgegangen wird.“

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In der Innenstadt müssen Bänke immer wieder gereinigt werden, weil irgendwer Müll in die Ritzen steckt“, erzählt Hennig über eine vermeintliche Lappalie, die jedoch einigen Aufwand bei der Beseitigung und Kosten nach sich zieht. „Ein niedriger fünfstelliger Betrag“ werde dafür jährlich ausgegeben. Das, was wohlmeinende Menschen als „Graffito“ bezeichnen, gebe es in Gladbeck „nicht übermäßig“. „Sofort entfernen wir Nazi-Parolen“, sagt Hennig. Befänden sich derartige Schmierereien an privaten Gebäuden, „treten wir an die Eigentümer heran mit der Aufforderung, dies zu entfernen“. Ein Schwerpunkt wilden Sprayens lasse sich benennen: der Tunnel am Goetheplatz.

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Keinerlei Aussage über gehäufte Vorkommnisse kann die Verwaltung über den Schulsektor machen. Eingeschlagene Türen, „angesprungene“ Glasscheiben und – in der jüngsten Zeit häufiger – verstopfte Toiletten, die seien an allen Standorten ein Thema – jedoch „nicht ungewöhnlich viel“. Eine Präventionsmaßnahme: „Schulsozialarbeiter und Lehrer, die verstärkt aufpassen.“ Hennig nennt einen weiteren Schritt in Richtung Verbesserung der Situation: „Was wir zurzeit prüfen, ist Aufsichtspersonal, das die Hausmeister unterstützen soll.“

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Bewährt hat sich nach Aussage des Verwaltungssprechers solch’ ein „Aufpasserposten“ beim öffentlichen Problem-WC im Alten Rathaus. Angezündet,, demoliert, verschmutzt – zuletzt flossen 190.000 Euro in die Sanierung. Seit Ende 2022 ist die sanitäre Anlage dauerhaft mit einer Aufsichtsperson besetzt. Hennig: „Man merkt, dass die Menschen hier wieder gerne auf die Toilette gehen.“

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Die öffentliche Toilette im Gladbecker Alten Rathaus wurde immer wieder verwüstet und verdreckt. Seitdem dort eine Aufsichtsperson arbeitet, ist das Problem laut Stadtverwaltung passé.
Die öffentliche Toilette im Gladbecker Alten Rathaus wurde immer wieder verwüstet und verdreckt. Seitdem dort eine Aufsichtsperson arbeitet, ist das Problem laut Stadtverwaltung passé. © FUNKE Foto Services | Lutz von Staegmann

Der Einsatz von Überwachungskameras, um Schmierfinken etc. zu fassen, sei keine Option. „Das ist aus datenschutzrechtlichen Gründen, wegen der Einschränkung des Persönlichkeitsrechts, schwierig“, argumentiert Hennig. Er sagt: „Viele Hinweise auf Beschädigungen und Verschmutzungen erreichen die Verwaltung über die Gladbeck-App. In der Regel dauert es ein paar Tage, um Abhilfe zu schaffen. Manchmal, wenn etwas ausgetauscht, demontiert oder nachbestellt werden muss, brauchen wir länger.“

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