Gladbeck. Die Sparkasse Gladbeck stellt ihre Jahresbilanz vor und kündigt Guthabenzinsen an. Beim Blick voraus bleibt das Institut jedoch zurückhaltend.
Die Sparkasse Gladbeck wird wieder Zinsen auf Guthaben zahlen. Das gaben die Verantwortlichen bei der Vorstellung der Bilanz des Geldinstituts auf Nachfrage bekannt. Ab dem 1. April sollen die Kunden auf ihre Einlagen wieder Zinsen erhalten. In dieser Woche werde man das Thema beraten und auch über die Höhe der Guthabenzinsen entscheiden, so der Vorstandsvorsitzende Marcus Steiner.
Zuallererst werden davon wohl die Kunden profitieren, die ihr Geld auf einem Tagesgeldkonto bei der Sparkasse haben. Perspektivisch, so Steiner, werde man nun aber auch wieder das Thema langfristige Anlagen angehen. „Das war in der Niedrigzinsphase nicht nötig.“ Das Gladbecker Institut reagiert damit auf die allgemeine Zinsentwicklung.
Zinsen sind in den vergangenen Monaten rasant gestiegen
So sind die Zinsen seit Jahresbeginn in einem vergleichsweise kurzen Zeitraum stark gestiegen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr dagegen waren die Zinsen noch niedrig, der Immobilienmarkt boomte, entsprechend hoch war auch die Nachfrage nach Krediten. Erst Mitte des Jahres habe man einen Rückgang der Nachfrage verspürt, so die Verantwortlichen.
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Die Bilanzsumme lag für 2022 dann auch bei 933,3 Millionen Euro und damit sogar noch einmal leicht höher als im Jahr zuvor – plus 3,7 Millionen Euro. Das ist vor allem auf die Steigerung des Kreditgeschäfts, aber auch auf die Immobilienvermittlung zurückzuführen. Gleichzeitig sind die Kundeneinlagen im vergangenen Jahr noch einmal um 6,4 Prozent auf 753,8 Millionen Euro gestiegen. „Trotz des widrigen wirtschaftlichen Umfelds ist der Spargedanke der Kunden ungebrochen“, heißt es dann auch seitens der Sparkasse.
Stadt Gladbeck und die Bürger profitieren von den guten Zahlen der Sparkasse
Von diesen Zahlen profitiert auch die Stadt respektive die Allgemeinheit. Rund eine Million Euro zahlte die Sparkasse an Gewerbesteuer an die Stadt, rund 800.000 Euro flossen als Steuerzahlungen über die Körperschaftssteuer an Bund und Länder. Zudem ist die Sparkasse ja verpflichtet, Teile ihres Gewinns für gemeinnützige Zwecke auszuschütten. So flossen noch einmal rund 103.000 Euro an Gladbecker Vereine, Verbände oder Projekte. „So können wir Aktionen unterstützen, die sonst vielleicht nicht gefördert werden“, sagt Vorstandsmitglied Jan Büser.
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Die aktuelle Zinspolitik der EZB lässt die Sparkasse aber auch etwas verhalten in die Zukunft blicken. Zwar rechnet der Vorstand noch mit einem leichten Anstieg des bilanzwirksamen Geschäftsvolumens, doch gerade beim Kundengeschäftsvolumen prognostiziert das Institut nur noch geringe Steigerungen.
Schwierige Rahmenbedingungen fürs angebrochene Geschäftsjahr 2023
Die schwierigen Rahmenbedingungen mit Krieg, Rezessionsangst und Zinsanstieg sowie die steigenden Preise führten wohl dazu, dass die Kunden weniger sparen können. Auch die Nachfrage nach Baufinanzierungen werde zurückgehen. Marcus Steiner: „Wir gehen für 2023 davon aus, dass Inflation und Nachzahlungen sowie Energiekosten durchschlagen.“