Gladbeck. In den kommenden Wochen sollten Menschen an Steuer und Lenker in Gladbeck extrem aufmerksam sein. Grund: Wildtiere kreuzen Straßen.
Wenn das Rehwild in diesen Tagen liebesblind über Stock und Stein springt, ist ihm eines vollkommen schnuppe: Straßenverkehr. Dann heißt es für Menschen, die an Steuer und Lenkrad über den Asphalt rollen, dass sie umso aufmerksamer die Augen offen halten sollten. Denn nicht selten endet Wildwechsel mit einem Unfall. Auf diesen Straßen in Gladbeck ist die Gefahr besonders hoch.
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„In wenigen Tagen beginnt die heiße Zeit der Einstandskämpfe des Rehwildes. Die alten Böcke schicken ihre Söhne und alle anderen Böcke mit Gewalt aus dem von ihnen beanspruchten Sommerlebensraum. Damit sausen die Rehe unkontrolliert durch die Landschaft und kreuzen in hoher Flucht jede Straße. Leider werden sie dann oft Opfer des Straßenverkehrs“, schildert Gerd Tersluisen vom Hegering Gladbeck den Hintergrund der aktuellen Situation.
Auf der Frentroper Straße in Gladbeck ist besonders häufig mit Wildwechsel zu rechnen
Zweimal krachte es bereits in diesem Jahr, so Corinna Kutschke. Die Sprecherin im Polizeipräsidium Recklinghausen, in dessen Beritt Gladbeck liegt, berichtet: „Es kam am 20. Februar gegen 3.50 Uhr zu einem Wildunfall auf der Frentroper Straße. Ein weiterer ereignete sich auf der Frentroper Straße, Ecke Huyssenstraße. Unfallzeit war gegen 10.40 Uhr.“ Menschen seien bei beiden Vorfällen nicht zu Schaden gekommen.
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Diese Meldungen deuten auf „eine weitere Gefährdungsstrecke“, so Tersluisen. Erklärung: „Sie liegt an dem endlich abgebauten Zaun an der Frentroper Straße.“ Dort waren immer wieder Rehe zwischen den Stäben verendet. Nachdem Ineos Phenol den Zaun hat demontieren lassen, haben die Tiere freie Bahn – wenn ihnen nicht ein Auto in die Quere kommt. Die Stadtverwaltung hat neue Schilder bestellt, die an dieser Strecke in Zweckel vor Wildwechsel warnen, sagt Rathaussprecher David Hennig: „Wir rechnen mit einer Aufstellung in den kommenden Wochen.“
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Diese Warnungen sollten überall unbedingt beherzigt werden, betont Polizeisprecherin Kutschke. Immerhin weist die Statistik der Behörde 15 Wildunfälle für das Jahr 2022 allein in Gladbeck aus – allesamt ohne verletzte Menschen. Zur gefährlichen Begegnung mit Rehen und anderen Tieren kam es am häufigsten in den ersten Monaten 2022 auf der Möller- und Schultenstraße, B 224, Scholver und Kirchhellener Straße sowie – da ist sie wieder – Frentroper Straße.
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In der Nähe von Feldern und Waldstücken ist besondere Vorsicht geboten, vor allem in Stunden der Dämmerung und nachts. Ganz wichtig: eine angepasste Geschwindigkeit. Sollten Wildtiere am Straßenrand auftauchen, gibt es folgende Faustregeln: Scheinwerfer abblenden, hupen, um die Vierbeiner zu erschrecken, und stark bremsen. Von wilden Ausweichmanövern raten die Fachleute dringend ab.
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