Gladbeck. „Noah“ und „Emilia“ waren im Jahr 2022 die beliebtesten Babynamen in NRW. Gladbecker Eltern trafen eine andere Wahl. Das waren ihre Favoriten.

Die Zahl der Neugeborenen ist im zurückliegenden Jahr gewachsen. Die Stadtverwaltung Gladbeck meldet die Geburt von 736 Mädchen und Jungen. Und das Kind braucht einen Namen. Das waren 2022 die beliebtesten.

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„Es kann sein, dass uns von den anderen Kommunen noch Kinder ,nachgemeldet’ werden und sich die Zahl etwas erhöht“, erklärt David Hennig, Sprecher in der Stadtverwaltung, die genannte Gesamtzahl der Geburten. Nach jetzigem Datenstand haben bei neugeborenen Gladbecker Babies Jungen zahlenmäßig mit 375 die Näschen vorne. 361 kleine Mädchen erblickten das Licht der Welt. Im Vorjahr war es umgekehrt. Seinerzeit wurden 729 Kinder geboren, 360 Jungen und 369 Mädchen.

Gladbecker Namenswahl deckt sich nicht mit den Favoriten in Nordrhein-Westfalen

Knud Bielefeld, Namensforscher aus Schleswig-Holstein, veröffentlicht Jahr für Jahr ein Ranking der beliebtesten Vornamen. In der bundesweiten Statistik standen 2022 „Emilia“ für Mädchen und „Noah“ für Jungs auf den Spitzenplätzen in Nordrhein-Westfalen; wieder einmal, denn auch in den beiden Vorjahren entschieden sich Eltern am liebsten für diese Namen.

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Das sieht in Gladbeck anders aus. Hier rangiert Emilia, „die Ehrgeizige“ – im Jahr 2021 noch „Siegerin“ – auf Platz 3 – neben Leonie, Marlene, Masal und Sophie mit jeweils vier Nennungen. Mütter und Väter wählten in Gladbeck am häufigsten, nämlich sechsmal, für ihr Töchterchen den Namen „Lia“, der unter anderem aus dem Lateinischen von „leaena“, die Löwin, abgeleitet werden kann, aber auch eine Kurzform von „Elisabeth“ ist. Dicht dahinter mit fünf Nennungen teilen sich Platz zwei: Liya, Merle, Mia (Kurzform von Maria), Mira und Elif.

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Wie soll mein Kind denn heißen? Darüber zerbrechen sich Mütter und Väter meistens schon lange vor der Geburt den Kopf.
Wie soll mein Kind denn heißen? Darüber zerbrechen sich Mütter und Väter meistens schon lange vor der Geburt den Kopf. © picture alliance/dpa | Fabian Strauch

Auf Rang vier platzierte sich eine Reihe von Namen, die bereits in früheren Jahren besonders beliebt waren, darunter Sophia (aus dem Altgriechischen: „Weisheit), Emily und Emma. Sie liegen diesmal gleichauf mit Zeyneb, Medina, Lina, Malea, Mariella, Leni, Liana, Johanna, Ela, Elisa, Alya und Amelia (drei Nennungen).

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Von Linda Heinrichkeit und Katrin Walger-Stolle

Der Favorit des Vorjahres bei den Jungennamen war Noah aus dem Hebräischen. Viele Menschen verbinden damit wahrscheinlich gedanklich die „Arche“ aus der Bibel. In der aktuellen Hit-Liste kann auch dieser Name seinen Spitzenplatz – wie Emilia für Mädchen – nicht behaupten und rutscht auf Platz 3. An dieser Stelle findet sich eine Vielzahl von Namen: Milan, Malik (2021 im Ranking auf Platz 5), Lars, Leon (altgriechisch und lateinisch „der Löwe“, weiblich im Deutschen „Leonie“), Hamza, Ilyas, Issa, Amir und Elias (vier Nennungen). Gute „alte Bekannte“ sind dabei. Dazu gehören beispielsweise Leon und Elias.

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Nomen est omen. Hat also jemand, der dem Söhnchen einen Herrschernamen wie Alexander – aus dem Altgriechischen übersetzt: der „Beschützer“ – gibt, Großes im Sinn? Kann sein, vielleicht ist es aber auch der Klang, der den Ausschlag gibt. Man denke an den legendären Makedonen-König. Die jungen Namensvetter von Alexander dem Großen müssen ja nicht in die Geschichtsbücher eingehen, doch das Wort hat wohl immer noch eine positive Aura.

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So hat denn der Klassiker den Spitzenplatz bei den Jungen in Gladbeck erobert: Alexander hat sechs Nennungen. Er teilt sich den Titel „Beliebtester Babyname 2022“ allerdings mit Henry. Auch ihm haftet etwas Königliches an, handelt es sich doch um die englische Form von Heinrich aus dem Althochdeutschen. Viele Herrscher europaweit trugen diesen Namen in verschiedenen Varianten.

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Gäbe es Medaillen, bekämen Miran und Luca mit fünf Nennungen die Auszeichnung in Silber. Platz vier gibt’s für Adam, Emil, Jakob und Mats (beide schon 2021 auf Platz 4 in der Favoritenliste) sowie Kaan und Leo (drei Nennungen).

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Rathaussprecher David Hennig ergänzt: „Bei beiden Geschlechtern stehen auf Platz 5 Namen, die in Gladbeck jeweils zweimal vergeben sind.“ Es wäre also eine sehr lange Liste, die kein klares Bild ergäbe.

Was in der aktuellen Statistik auffällt: Lieblinge aus den Vorjahren haben deutlich an Gunst verloren und sind sogar völlig aus dem Spitzenfeld gefallen. So lag 2021 an zweiter Stelle „Maximilian“. Er taucht im Ranking nicht mehr auf. Und wie viele „Finns“ laufen durch Gladbeck?! Dieser Name landete in der Gladbecker Statistik 2021 noch auf dem Bronze-Platz, nun scheint er aus der Mode gekommen zu sein. Er findet sich ebenfalls nicht mehr auf den Top-Positionen.

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