Gladbeck. Viele Gladbeckerinnen gebären in Gelsenkirchen und Bottrop. Welche Corona-Regeln dort aktuell gelten – auch im Vergleich mit der Uniklinik Essen.
Jüngst hat die Geschichte eines Vaters in Essen für Aufregung gesorgt: Bei der Geburt seines ersten Kindes durfte er seine Frau nicht auf die Geburtsstation im Uniklinikum begleiten. Erst kurz vor der Entbindung konnte er dazustoßen – obwohl er einen frischen negativen Corona-Schnelltest vorweisen konnte.
Im Bottroper Marienhospital sind die Reglen ganz anders und deutlich lockerer. Hier erblicken mittlerweile auch sehr viele Kinder aus Gladbeck das Licht der Welt, seitdem es in Gladbeck keine Geburtsstation mehr gibt. Der Essener Vater hatte sich sehr geärgert, nicht von Beginn an bei seiner Frau sein zu dürfen. Auch darüber, dass weiterhin strenge Besuchsregeln gelten: Nur eine Person pro Tag darf Mutter und Kind besuchen und das nur für jeweils eine Stunde.
In Bottrop im Marienhospital gibt es keine Beschränkung bei Besuchen
Ganz anders im Bottroper Marienhospital. „Bei uns können Mutter und Kind so viele Besucher empfangen wie sie wollen“, sagt Dr. Hans-Christian Kolberg, Chefarzt der Gynäkologie – während der Besuchszeiten von 8 bis 20 Uhr und natürlich bei Mehrbettzimmern immer in Absprache mit den anderen Frauen auf dem Zimmer. Besucher müssen lediglich einen negativen offiziellen Schnelltest vorzeigen.
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Das Uniklinikum in Essen hatte sich auf das bundesweit geltende Infektionsschutzgesetz und die Corona-Schutzverordnung des Landes berufen und damit die strengen Regeln erklärt. Dr. Kolberg sagt, die Anordnung der Bezirksregierung – für Bottrop zuständig ist Münster, für Essen Düsseldorf – ermögliche aber eine lockerere Handhabe. Bei der Besuchsregelung gehe es auch darum, dass es nicht zumutbar sei, Menschen so lange von sozialen Kontakten abzukapseln.
Auch die Begleitung bei ambulanten Terminen ist wieder möglich
Auch bei ambulanten Terminen ist es mittlerweile wieder möglich, eine Begleitperson mitzunehmen. Wer im Marienhospital nach der Geburt ein Familienzimmer bezieht, muss auf Kosten des Krankenhauses einen PCR-Test machen. Sollte die Mutter während der Entbindung mit Corona infiziert sein, findet die Geburt unter Vollschutz statt. Der Vater darf, wenn er nicht in Quarantäne ist, trotzdem dabei sein. Nach der Entbindung werden Mutter und Kind aber isoliert.
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„Fälle von infizierten Müttern stimmen wir immer mit dem Gesundheitsamt ab“, erklärt Dr. Kolberg. In Sachen Personal sei die Lage aktuell nicht brisant, sagt der Chefarzt. „Bei den Hebammen müssen wir balancieren, aber wir mussten noch keinen Tag den Kreißsaal schließen.“ Die Geburtshilfe sei aber grundsätzlich gut besetzt. In Essen hatte das Alfried-Krupp-Krankenhaus kürzlich angekündigt, aufgrund des anhaltenden Personalmangels die Geburtsstation zu schließen.
In Gelsenkirchen hat St. Augustinus zwei Kliniken mit Geburtsstationen
Werdende Mütter aus Gladbeck können aber nicht nur in Bottrop gebären. Wahlweise gibt es noch Geburtsstationen im Gelsenkirchener Marienhospital sowie im St. Marien-Hospital in Gelsenkirchen-Buer. Beide Häuser gehören, wie auch das Gladbecker St. Barbara-Hospital, zur St. Augustinus Gelsenkirchen GmbH. Und auch hier gelten natürlich einige Corona-Regeln für werdende Mütter, die Zeit im Kreißsaal sowie Besucher auf der Station, wie Wolfgang Heinberg, Sprecher der Augustinus-Gruppe, erläutert.
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In Buer darf eine Person die werdende Mutter in den Kreißsaal begleiten. Findet die Geburt per Kaiserschnitt statt, muss die Begleitung einen Test vorweisen: Entweder einen negativen Schnelltest aus einem Testzentrum (nicht älter als ein Tag), oder einen PCR-Test, der nicht älter als 48 Stunden sein darf. Und auch im Gelsenkirchener Marienhospital darf eine Person mit den Kreißsaal. Hier sieht die Regelung vor, dass die Begleitung „idealerweise“ einen tagesaktuellen, negativen Test vorweisen kann.
Regelung der Besuchszeiten auf der Geburtsstation in Buer
Die Elternschulen an den drei Kliniken
Alle drei Kliniken verfügen auch über eine Elternschule. Hier werden Eltern mit verschiedenen Kursen auf die Zeit der Schwangerschaft, die Geburt und die Zeit danach vorbereitet.
Am Marienhospital in Gelsenkirchen (Virchowstraße 122) finden allerdings coronabedingt aktuell keine Kreißsaalführungen statt, und auch der Geschwisterführerschein wird bis auf Weiteres nicht angeboten. Patientinnen können allerdings im Rahmen des Geburtsplanungsgespräches den Kreißsaal und die Wochenbettstation besichtigen, soweit dies möglich ist.
Auch das St. Marien-Hospital in Buer (Mühlenstraße 5-9) hat seine Angebote im Rahmen der Elternschule coronabedingt eingeschränkt.
Von der Geburtsvorbereitung bis zur Babymassage reicht das Angebot der Elternschule am Bottroper Marienhospital an der Josef-Albers-Straße 70.
Besuche sind auf der Geburtsstation vom Bueraner St. Marien-Hospital täglich möglich – in der Zeit von 8 bis 19 Uhr. Pro Patientin ist ein Besucher oder eine Besucherin pro Tag für maximal eine Stunde möglich. Besuche durch Kinder sind nur in Begleitung von Erwachsenen und nur in besonderen Ausnahmefällen möglich. Dafür muss im Vorfeld mit den behandelnden Medizinern gesprochen werden. Grundsätzlich müssen alle Besucherinnen und Besucher am Eingang des Hospitals einen negativen Test (Schnelltest Testzentrum / PCR-Test) vorweisen. Im gesamten Gebäude gilt die Maskenpflicht. Eine Sonderregelung beseht, wenn ein Familienzimmer gebucht ist. Dann gilt die Begleitperson als mit aufgenommen und hat „keinen begrenzten Besucherstatus“.
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Im Gelsenkirchener Marienhospital sind auf der Geburtsstation täglich in der Zeit von 14 bis 17 Uhr Besuche möglich. Ansonsten gelten ähnliche Regeln wie in Buer.