Gladbeck. Montag findet in der Gladbecker Stadthalle eine große Typisierungsaktion statt. Der Sechsjährige hat Leukämie und braucht eine Stammzellenspende.
Das Rote Kreuz in Gladbeck ruft auf zur großen Typisierungsaktion für Max. Der Sechsjährige ist an Leukämie erkrankt und benötigt eine Stammzellenspende. Der Gladbecker DRK-Kreisverband reagiert schnell auf diese Notlage und erweitert seinen anstehenden Blutspendetermin um eine Typisierungsaktion.
Am Montag, 9. Januar, könne sich somit von 14 bis 19 Uhr in der Gladbecker Stadthalle (Friedrichstraße 53) jeder, der Interesse hat, als Stammzellenspender registrieren lassen, erklärt der Kreisverbandsvorsitzende Wilhelm Walter. Durch die Berichterstattung in der WAZ sei man auf das Schicksal des Jungen aufmerksam geworden, und nun gehe es darum, zu helfen.
Kein Familienmitglied kommt als Stammzellenspender infrage
Eigentlich hatten der Sechsjährige und seine Familie auf ein Weihnachtswunder gehofft, dass vielleicht doch einer seiner Brüder als Spender infrage kommt. Inzwischen jedoch weiß die Familie, dass sich diese Hoffnung nicht erfüllt hat. Das Ergebnis der Untersuchungen liegt vor, kein Familienmitglied komme als Stammzellenspender infrage, berichtet Anna Beutler. „Die Suche wird nun national und international ausgeweitet. Die Suche nach Maxis genetischem Zwilling geht also weiter.“
DRK fragt alle Blutspender, ob sie sich als Stammzellenspender registrieren lassen
Wer sich am kommenden Montag als Spender registrieren lässt, der kann also helfen – und nicht nur Max, sondern auch anderen Menschen, die auf diese Art der Therapie angewiesen sind. Wilhelm Walter verspricht: „Wir fragen an dem Tag alle unsere Blutspender, ob sie sich zusätzlich typisieren lassen wollen.“ Seien sie einverstanden, so werden ihnen rund 0,4 Milliliter mehr Blut abgezapft, zur Typisierung. Rund 150 Menschen kommen regelmäßig zu den DRK-Terminen.
Aber auch Gladbeckerinnen und Gladbecker, die kein Blut spenden, sind aufgerufen, sich für die Spenderdatei registrieren zu lassen. Ihnen wird dafür kein Blut abgenommen. Stattdessen wird mit einem Wattestäbchen ein Abstrich im Mundraum genommen, der dann später untersucht wird. „Ein solcher Abstrich kostet nichts und rettet Menschenleben“, wirbt Wilhelm Walter um möglichst viele Unterstützer. Mit Max’ Vater sei das alles abgesprochen, die Familie freue sich sehr.
Spenderdaten sind anonym weltweit abrufbar
Das DRK arbeitet für die Aktion mit der Westdeutschen Spenderzentrale (WSZE) zusammen, die wiederum gemeinschaftlich getragen wird von Uniklinikum Essen und DRK-Blutspendedienst West. Die Daten der Spender werden dann anonymisiert an das zentrale Knochenmarkspender-Register Deutschland gesandt. Durch die internationale Vernetzung können Einrichtungen, die einen Stammzellenspender suchen, weltweit darauf zugreifen. Walter vergleicht es mit einer Datenbank für Organspender, auch da gebe es einen weiten Austausch über Landesgrenzen hinweg.
Wer dann für Max oder einen anderen Patienten als Spender infrage kommt, wird informiert. In den meisten Fällen werden die Zellen dann über die sogenannte „periphere Stammzellspende“ aus der Blutbahn entnommen.
Im September erhielt die Gladbecker Familie die Leukämie-Diagnose
Max Mutter Anna Beutler ist von der Hilfsbereitschaft überwältigt. Es habe viele Reaktionen auf ihren Schritt in die Öffentlichkeit gegeben, nicht nur das DRK hat angeboten, eine Typisierungsaktion durchzuführen. Auch andere Gruppen und Einrichtungen hätten ihr das vorgeschlagen. Gut möglich also, dass es später noch weitere Aktionen dieser Art gibt.
Im September erhielten Max und seine Familie die Diagnose, eine erste Chemotherapie schien gut anzuschlagen, man war guter Hoffnung. Kurz vor Weihnachten kam dann der Rückschlag. Bei einer Knochenmarkpunktion stellte sich heraus, dass der Krebs zurückgekehrt ist. Sofort wird eine erneute Chemo eingeleitet, dazu ist klar, dass Max eine Stammzellenspende benötigt.
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Und da kein Familienmitglied als Spender infrage kommt, wird die Typisierungsaktion umso wichtiger. Schon mit Bekanntwerden von Max’ Diagnose hatte seine Mutter aufgerufen, sich als Spender registrieren zu lassen. Denn je mehr potenzielle Spender es gibt, umso größer die Chance für diejenigen, die auf so eine Therapie angewiesen sind, so der Appell der Gladbeckerin.
Vorbeikommen, registrieren lassen und Leben retten
Dem schließt sich Wilhelm Walter an. Die Typisierungsaktion in der Stadthalle sei ein einfacher und unkomplizierter Weg zur Registrierung. „Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, man kann einfach vorbeikommen, am besten die Familie und Freunde mitbringen und auf diese Weise Max und anderen Menschen helfen.“