Gladbeck. Unbekannte Täter haben in Gladbeck jüngst mehrere Überfälle begangen. Was die Polizei rät, sollte man in so eine gefährliche Lage geraten.
Der bewaffnete Überfall auf den Discounter Netto an der Voßstraße in Gladbeck Ende November. Zwei Männer, die Anfang Dezember mit Waffengewalt Geld aus der Kasse einer Spielhalle an der Humboldtstraße rauben. Wenige Tage später wird eine Kellnerin in einer Kneipe am Marktplatz von zwei Unbekannten mit dem Messer bedroht. Und dann schließlich vergangenen Montag rauben zwei Täter eine Tankstelle an der Bottroper Straße aus, bedrohen zwei Angestellte und eine Kundin mit Messer und Baseballschläger. Im Moment häufen sich diese Delikte in Gladbeck. Das bestätigt auch die Polizei – und gibt eine Einschätzung der Lage.
„Ja, leider verzeichnen wir aktuell sehr viele gewaltsame Überfälle“, erklärt auf Anfrage Annette Achenbach, Sprecherin vom zuständigen Polizeipräsidium Recklinghausen. Betroffen sei auch nicht Gladbeck allein, vielmehr komme es in allen Städten des Kreises vermehrt zu solchen Taten. Jüngster Fall: Ein Überfall auf einen Supermarkt in einem Stadtteil von Marl am Dienstagabend. Ein Unbekannter hatte die Kassiererin mit einer Pistole bedroht und Geld geraubt.
Lesen Sie auch
- Schulausschuss. Schüler sollen als WC-Wachen für mehr Sauberkeit sorgen
- Diebstahl. Täter entreißt Frau die Geldbörse: Polizei sucht Zeugen
- Stadtfinanzen. Stadt Gladbeck senkt zum 1. Januar 2023 die Abwassergebühren
- Geschäftsaufgabe. Energiekrise: Familienbäckerei in Gladbeck muss schließen
- Stadtentwicklung. Stadt stellt Regeln für Neubebauung des Erlenkrug-Areal auf
Nicht nur die Überfälle häufen sich in Gladbeck
Und nicht nur Überfälle häufen sich. Auch bei den Einbrüchen schnellen die Fallzahlen gerade in die Höhe, wie die Polizeisprecherin erklärt. „Aber natürlich hat so eine gewaltsame Tat wie ein Überfall noch einmal eine andere Dimension“, so Achenbach. Im Fall der Gladbecker Taten haben die ermittelnden Beamten bislang noch keine heiße Spur. „Es wird auch noch Videomaterial aus den Überwachungskameras ausgewertet.“
Die Polizei habe natürlich auch bereits auf die aktuelle Lage reagiert, zeige noch mehr Präsenz in den Städten. Achenbach: „Aber es ist natürlich klar, dass wir nicht jeden Supermarkt, jede Spielhalle und Kneipe immer im Blick haben können.“ Um so mehr sei die Polizei bei solchen Taten auf die Hinweise von Zeugen angewiesen.
Die Polizei bittet die Bürger in Gladbeck um erhöhte Aufmerksamkeit
Und damit gemeint seien nicht nur Hinweise auf die Tat selber. „Generell bitten wir die Bevölkerung um eine erhöhte Aufmerksamkeit“, betont die Polizeisprecherin. Wer beispielsweise Personen bemerkt, die sich im Dunklen herumdrücken, vielleicht eine Örtlichkeit ausspähen, der sollte auf jeden Fall immer die Polizei informieren. „In der Regel sind diese Personen dann ja noch nicht maskiert, das wäre ja ziemlich auffällig, und so ist eine bessere Beschreibung möglich.“
Auch interessant
Bei der Tat selber greifen Räuber seit Corona oft zu FFP2- und auch OP-Masken, um ihr Gesicht zu verbergen. „Aber auch die Sturmhaube kommt im Moment wieder vermehrt zum Einsatz bei solchen Delikten“, sagt Annette Achenbach.
Auch Beobachtungen im Nachgang zu einer Tat können wichtige Hinweise bedeuten
Verdächtiges immer melden, auch wenn noch gar nichts passiert ist, dazu rät die Polizei also. Genauso bedeutsam können Beobachtungen im Nachgang zu einer Tat sein. „Wenn es im Bekanntenkreis jemanden gibt, der auf einmal mehr Geld ausgibt als üblich, dann könnte das ein Hinweis sein“, verdeutlicht Achenbach. Jede Beobachtung, und erscheine sie noch so unbedeutend, könnte helfen, ein Verbrechen aufzuklären.
++ Folgen Sie der WAZ Gladbeck auch auf Facebook! ++
Wer sich unvermittelt in der Situation befindet, Opfer eines solchen Überfalls zu werden, dem rät die Polizei dringend dazu, den oder die Täter auf keinen Fall zu provozieren oder sich ihm oder ihnen in den Weg zu stellen. „Gehen Sie vielmehr auf alle Forderungen ein und verhalten sie sich passiv“, sagt Annette Achenbach. Bislang seien alle Überfälle der jüngsten Zeit in Gladbeck zum Glück mehr oder weniger glimpflich abgelaufen.