Gladbeck. An verschiedenen Orten in Gladbeck führte die Polizei am Freitagabend eine Razzia in ihrem Kampf gegen organisierte Kriminalität durch.

Bei ihrem Kampf gegen Clankriminalität führte die Polizei in der Nacht am Freitag eine Razziain Gladbeck durch, bei der zehn Objekte im Fokus standen. Begleitet wurde der Einsatz vom Zoll, der Finanzkontrolle Schwarzarbeit, dem kommunalen Ordnungsamt und der Ausländerbehörde der Stadt Gladbeck.

Lesen Sie auch

Unterstützt von Kräften der Bereitschaftshundertschaft ging die Polizei in zwei Wellen vor. Aufgesucht wurden Cafés/ Teestuben, Spielstättenbetrieb, Bars und Gaststätten. Zunächst waren ab etwa 20 Uhr Betriebe an der Landstraße im Ziel der Großkontrolle, darunter das Dost Cafe. Im Sinne einer Taktik der Nadelstiche wurden bereits bei vorherigen Razzien in Gladbeck kontrollierte Objekte aufgesucht.

Nicht genehmigte Geldspielautomaten wurden sichergestellt

Nicht genehmigte Glücksspielautomaten wurden bei der Razzia sichergestellt (Archiv).
Nicht genehmigte Glücksspielautomaten wurden bei der Razzia sichergestellt (Archiv). © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

Bei der zweiten Welle, die gegen 22.30 Uhr startetet, konzentrierten sich die Einsatzkräfte auf fünf Betriebe an der Horster und Bülser Straße. Von den insgesamt zehn anvisierten Einsatzorten waren letztlich sieben geöffnet, die kontrolliert werden konnte. Zwei nicht genehmigte Geldspielautomaten wurden sichergestellt zwei Strafanzeigen wegen illegalen Glücksspiels gestellt. Einige Personen wurden mit Verdacht auf illegalen Aufenthalt zur Polizeiwache mitgenommen, von weiteren Personen die Personalien überprüft und drei Haftbefehle vollstreckt.

Die Razzien der Polizei erfolgen in Lokalitäten, die von Clanmitgliedern betrieben werden, oder die Rückzugsorte von Clanmitgliedern sein könnten, gegen die eventuell ein Haftbefehl vorliegt. Kontrolliert und gegebenenfalls geahndet wurden möglich rechtliche (z.B. Jugendschutz), steuerrechtliche, ordnungsrechtliche, baurechtliche und auch strafrechtliche Verstöße. Zeitgleich hatten die Beamtinnen und Beamten aber auch einen Blick auf den motorisierten Straßenverkehr. Im Fokus standen hier besonders hochmotorisierte Fahrzeuge und deren Fahrer. Schwerpunkt war bei diesen Maßnahmen das Erkennen illegaler Tuningmaßnahmen an den Autos.

Polizeipräsidentin benennt Zerschlagung der Clankriminalität als wichtiges Ziel

„Das Aufdecken und Zerschlagen von kriminellen Clanstrukturen in den Städten im Zuständigkeitsbereich des PP Recklinghausen ist eines der großen, festgesetzten Behördenziele. Die Kräfte hier zu bündeln und zusammen mit anderen Behörden übergreifend diese Großkontrollen durchzuführen, hat in der Vergangenheit zu guten Ergebnissen geführt. Das Polizeipräsidium Recklinghausen wird auch in Zukunft gegen strafrechtlich relevantes Verhalten vorgehen, um fehlendem Unrechtsbewusstsein und der Kriminalität in diesem Bereich zu begegnen“, erklärt Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen.

Die Kontrollen verliefen laut Polizei insgesamt ruhig und friedlich. Die weitere Bilanz des Großeinsatzes in Gladbeck: Die Polizei stellte eine Strafanzeige aufgrund Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz, es gab 34 Verwarngelder im Straßenverkehr und eine Strafanzeige wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis. Zudem wurden acht Ordnungswidrigkeitenanzeigen im Straßenverkehr ausgestellt, bei einem überprüften Auto war die Betriebserlaubnis erloschen. Insgesamt wurden 15 Fahrzeuge wurden kontrolliert.

+++ Folgen Sie der WAZ Gladbeck auch auf Facebook+++

Maßnahmen der zudem beteiligten Behörden: In sieben Fällen wurden die Kassen/ Buchhaltung durch die Steuerfahndung überprüft. Der kommunale Ordnungsdienst schloss eine kontrollierte Lokalität, schrieb 18 Ordnungswidrigkeitenanzeigen und leitete ein Bußgeldverfahren im Rahmen von Glücksspiel ein. Der Zoll stellte in zwei Fällen nicht verzollten Tabak sicher und die Steuerfahndung Bargeld in Höhe von rund 2000 Euro. Das Ausländeramt vollzog eine Festnahme und stellte vier Strafanzeigen wegen illegalen Aufenthalts.