Gladbeck. Die Vorwürfe, dass Tiere auf der Vogelinsel Wittringen schlecht versorgt seien, lösen Diskussionen aus. Gladbecks Grüne melden sich zu Wort.

Der erneute Bericht der WAZ-Lokalredaktion Gladbeck über Kritik an den Zuständen auf der Vogelinsel hat jetzt die Bündnisgrünen in Gladbeck auf den Plan gerufen. Sie schlagen einen Ortstermin und einen „Runden Tisch“ zum Thema vor.

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„Wir müssen den Tierschutz auf der Vogelinsel in den Blick nehmen“, so Grünen-Ratsmitglied Ramona Karatas. Sie hatte sich in der vorigen Ratssitzung zu der Tierhaltung geäußert, da der Rat 50.000 Euro für den Brückenschlag zur Vogelinsel in Wittringen freigeben sollte. Karatas lobt vermehrte Hinweise aus der Bevölkerung. Es sei gut, dass sie auf das Tierwohl achte.

Grünen-Politikerin Ramona Karatas lobt Aufmerksamkeit in der Bevölkerung

„Die Auflagen an den Tierschutz wurden in den vergangenen Jahrzehnten zu Recht verschärft“, so die Grünen-Politikerin, die sich auf Bundes- und Landesebene in ihrer Partei für Tierrechte engagiert. Papageien würden oft in völliger Unkenntnis ihrer Bedürfnisse im Handel erworben. Karatas findet es gut, wenn jemand merke, dass er ungeeignet für die Haltung der Tiere sei und diese dann abgebe.

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Die Grünen-Politikerin: „Hier leistet die Vogelinsel einen wichtigen Schritt für den Tierschutz, indem auch Vögel angenommen werden, die durch falsche Haltung psychisch gestört sind und gegebenenfalls nicht mehr zur Nachzucht geeignet sind.“ Federrupfen sei „nur“ ein sichtbares Zeichen einer psychischen Störung durch Fehlhaltung: „Dieses Leiden ist oft so tief verwurzelt, dass es auch unter besseren und sogar unter optimalen Haltungsbedingungen nicht mehr verschwindet.“

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Die aktuellen Vorwürfe, die eine Bürgerin gegenüber der WAZ geäußert hat, sind aus Sicht der Grünen-Politikerin unberechtigt: „Papageien können ebenso wie Sittiche durchaus draußen gehalten werden. Sie zittern auch nicht wie Säugetiere als Zeichen des Frierens.“ Die Argumente des Zentralen Betriebshofs Gladbeck (ZBG) und des Veterinäramts seien nachvollziehbar.

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Karatas möchte sich mit ihrer Partei bei einem Ortstermin einen genaueren Eindruck verschaffen und im Gespräch mit dem Personal auch dessen Wünsche anhören: „Gemeinsam kann hoffentlich ein dauerhaftes, modernes Konzept für die Vogelinsel erarbeitet werden, das das Tierwohl in den Vordergrund stellt.“

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Es stelle sich die Frage, „welche Werte wir unseren Kindern vermitteln, wie wir respektvoll mit anderen Lebewesen umgehen“. Ideen wie Patenschaften für einzelne Tiere oder „Einbringung von Handwerksbetrieben aus Gladbeck zur Umsetzung baulicher Maßnahmen zur Verbesserung sollten wir verfolgen, und vielleicht sollte ein runder Tisch eingerichtet werden“.

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