Gladbeck. Das Projekt „Wald-Kunst-Weg Wittringen“ in Gladbeck soll Jahr für Jahr wachsen. An den Plänen sind Menschen aus vielen Bereichen beteiligt.

Kunst hat in Museen ihren Platz. Aber eben nicht nur. In Gladbeck wollen kreative Köpfe aus vielerlei Bereichen mit Werken an die frische Luft, raus in die Natur. Das Projekt trägt den Titel „Wald-Kunst-Weg Wittringen“. Roter Faden dabei ist der Aspekt der Nachhaltigkeit mit dem verbindenden Element der breiten Beteiligung möglichst vieler Menschen in der Stadt. Ob Schulkinder oder Senioren – mitwirken dürfen alle, die Spaß und Ideen haben.

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Apropos Idee: Die städtische Kulturamtschefin Gabriele Stegemann erinnert sich, dass „die BIG vor der Kommunalwahl im vergangenen Jahr den Vorschlag für einen Kunstpfad unterbreitet hat“. Ort des Geschehens könnte Wittringen sein. Dezernentin Linda Wagner erkannte: „Der Einfall hat Potenzial!“ Und das wollen viele Kunst-Interessierte in der Stadt ausschöpfen – in einer Gemeinschaftsaktion.

Knowhow aus vielen Gebieten ist in das Projekt eingeflossen

Um dieses Vorhaben zu bewerkstelligen, wurde eine ämterübergreifende Arbeitsgruppe ins Leben gerufen. Kultur-, Schul-, Umwelt- und Immobilienamt waren beispielsweise mit von der Partie, ebenso auch der Zentrale Betriebshof Gladbeck (ZBG). Denn, so unterstreicht die Dezernentin: „Wir brauchen das Knowhow aus vielen Bereichen.“ Nicht zu vergessen den künstlerischen „Tupfen“ eines Profis. „Karoline Dumpe als Ideengeberin ist ebenfalls eingebunden“, sagt Wagner. Die Galeristin und Künstlerin, die am Ratsgymnasium unterrichtet, kann die Brücke zu jungen Menschen schlagen.

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Dezernentin Linda Wagner sieht den Kulturpfad für Gladbeck als offenen, dynamischen Prozess.
Dezernentin Linda Wagner sieht den Kulturpfad für Gladbeck als offenen, dynamischen Prozess. © FUNKE Foto Services | Lutz von Staegmann

Schließlich soll die gesamte Palette von Einfällen Ausdruck finden – und zwar unter dem zentralen Aspekt der Nachhaltigkeit. Dieser Gesichtspunkt ist jedoch keineswegs nur ökologisch zu betrachten. Nein, die Nachhaltigkeit ist laut Wagner für die gesamte Stadt angestrebt, denn die Landart – also Kunst in der Landschaft – soll von Dauer und Dynamik sein. Dahinter steckt der Wunsch, der „Wald-Kunst-Weg Wittringen“ möge Pfade eröffnen, Kreatives und Natur zu entdecken und eben dabei Menschen zusammen zu bringen.

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Stegemann erklärt: „An dem Projekt können alle sozialen Gruppen partizipieren.“ Sei es nun die Volkshochschule oder die Jugendkunstschule. Die Landart solle wachsen, indem jedes Jahr ein Beitrag dazukommt: „Es gibt immer neuen Stoff!“ Kunstschaffende können sich bewerben. Eine Jury – „quer durch den Garten besetzt“ – beschließe, welcher Vorschlag in die Tat umgesetzt wird. „Die Natur entscheidet dann im Laufe der Zeit, welche Werke wieder verschwinden“, erläutert Wagner. Die Dezernentin spricht von einem „offenen Prozess“, indem der Fantasie keine Grenzen gesetzt sind.

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Einhellige Zustimmung

Die Mitglieder des Kulturausschusses waren sich einig: Der „Wald-Kunst-Weg Wittringen“ soll Wirklichkeit werden. Amtsleiterin Gabriele Stegemann schätzt: „Die Kosten dürften sich durchschnittlich pro Jahr auf etwa 5000 Euro belaufen – mal etwas mehr, mal etwas weniger. Das hängt vom jeweiligen Projekt ab.“ Möglicherweise „könnte man auch auf Sponsoren zugehen“.

Wer das Projekt unterstützen möchte und vielleicht keine kreative Ader hat, hätte also dennoch die Chance, sich einzubringen. Materialspenden, beispielsweise Steine und Holz, werden bestimmt nicht ausgeschlagen.

Erhoffter Start: das Jahr 2022. Was jedoch nicht bedeutet, dass bis dahin tabula rasa in puncto „Landart“ herrscht. Noch in diesem Jahr – am liebsten im November – soll das Wasserschloss Wittringen in einen Bilderrahmen gesetzt werden. Und in was für einen! Das malerische alte Gemäuer kommt dann in einem riesigen „Frame“ ganz groß raus. Das Metall-Gestell, das auf einem Fundament installiert werden soll, misst drei mal vier Meter. „Da kann man ordentlich etwas abbilden“, meint Wagner und denkt dabei zum Beispiel an Hochzeitsgesellschaften, weihnachtliche Fotos und auch die versammelten Mitglieder des Kulturausschusses, die an dieser Stelle überdimensional „umrahmt“ posieren. Die Dezernentin sagt: „Social media sind heutzutage nicht wegzudenken. Wir wollen eine Bilderkulisse schaffen.“ Die Aufnahmen können über diverse Wege in alle Länder rund um den Globus gelangen. „Vielleicht wird unser Wittringen weltbekannt“, so Stegemann.

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