Gladbeck. Die Untersuchung der Stadt zur Verbreitung des Corona Virus’ unter Migranten sehen die Gladbecker Grünen kritisch. Das sind die Gründe.

Die Gladbecker Grünen haben auf den Bericht der WAZ „Corona: Migranten sind in Gladbeck stark betroffen“ reagiert. Sie wenden sich mit einem Protestschreiben an Bürgermeisterin Bettina Weist und an Sozialdezernent Rainer Weichelt.

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„Mit Schrecken und Fassungslosigkeit haben wir heute den WAZ Artikel „Corona: Migranten sind in Gladbeck stark betroffen“ gelesen“, so die Grünen. Sie kritisieren den Sozialdezernenten und Ersten Beigeordneten Rainer Weichelt, der Infiziertenlisten auswertete. „Wir Grünen können nicht nachvollziehen, dass Sie sich anmaßen, anhand des Nachnamens Rückschlüsse auf den kulturellen Hintergrund von Gladbeckerinnen und Gladbecker zu ziehen“, heißt es im Anschreiben weiter.

„Der Nachname einer Person sollte niemals Indikator sein“

Was als Migrationshintergrund gelte, sei klar definiert. Diese Definition sollte den Verantwortlichen in der Stadtverwaltung bekannt sein. „Der Nachname einer Person sollte niemals Indikator dafür sein, diese Person einer bestimmten Gruppierung zuzuordnen oder aber über ihre sozialen Strukturen, in der diese Person lebt, zu mutmaßen“, sagen die Grünen. Zumal zu fragen sei, „welche Kriterien Sie Ihrer Nachnamenauswertung zugrunde gelegt haben“.

Natürlich sei es richtig und wichtig, „die Coronadaten auszuwerten und somit die Eindämmung des Virus weiter voranzutreiben“, räumen die Unterzeichnerinnen Lisa Engineer (Stadtverbandsvorsitzende), Ninja Lenz (Fraktionsvorsitzende) und Ramona Karatas (Grünes Mitglied Integrationsrat) ein. Allerdings solle hierbei „doch eher der Fokus auf andere Aspekte gelegt werden als auf den mutmaßlichen, kulturellen Hintergrund“.