Gladbeck. Meryem Cin möchte Königin in Gladbeck werden: Appeltatenmajestät. Sie glaubt fest an ihren Erfolg und bekommt Unterstützung von ihrer Familie.
In ihrem schmucken Häuschen in Gladbeck – genauer gesagt im Stadtteil Butendorf – empfängt Meryem Cin ihre Gäste mit einem Glas Aloe-Vera-Saft, „mit vielen Vitaminen“, wie die 38-Jährige sogleich betont. So manchen Besucherinnen und Besuchern des Feierabendmarktes auf dem Willy-Brandt-Platz wird sie bekannt vorkommen, bietet sie doch dort an einem eigenen Stand seit kurzem die Produkte eines Herstellers von Nahrungsergänzungsmitteln an. Sollte sich Cins aktueller Wunsch erfüllen, dürfte sie jedoch einem breiten Publikum vertraut werden: Sie will nämlich Appeltatenmajestät werden.
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Auf dem Feierabendmarkt habe sie der Organisator des diesjährigen Appeltatenfestes, Michael Prescler, angesprochen und gefragt, ob sie nicht am Wettbewerb um den Titel der Königin teilnehmen möchte. Das habe ihr gefallen. „Ich bin ein sozialer Mensch“, sagt die gelernte Altenpflegehelferin, „und helfe gern anderen Menschen.“ Das hat sie während ihrer Zeit im Eduard-Michelis-Haus – in den Jahren von 2007 bis 2021 – unter Beweis gestellt.
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In der nächsten Zeit wird Meryem Cin Aloe Vera gegen Apfelsaft eintauschen müssen, gehört es doch zu den Aufgaben des Wettbewerbs, die frisch gepresste Paradiesfrucht herausschmecken zu können. Das sei kein Problem, pflücke sie doch ohnehin schon seit Jahren mit ihren Kindern stets Äpfel beim Bauern und trinke auch den Saft aus diesen Früchten.
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Im Haus liegt das Kernobst auf einem Brett bereit. „Wir müssen üben“, mahnt Ehemann Sertan, und wie auf Kommando erscheinen Tochter Zeyneb (6) und ihre Brüder Musab (9) und Zeyd (11), um ihrer Mutter beim Apfelpyramidenbau, einer weiteren Disziplin, zuzuschauen. Alle Familienmitglieder stehen hinter Meryems Bewerbung. Eine Diskussion entbrennt unter ihnen darüber, mit welchem Gerät denn nun die Apfelspirale (dritte Aufgabe) am längsten wird. Oder doch lieber anstelle des Messers einen Sparschäler nehmen?
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Die nächsten Tage und die vermutlich große Zahl geschälter Äpfel werden bald Licht ins Dunkel bringen.„Dass ich jetzt so viele Äpfel verarbeiten muss, macht mir Spaß“, freut sich Meryem Cin, vielleicht Majestät in spe. „Ich koche und backe gern und habe eine große Familie mit vielen Verwandten“, sagt die gebürtige Rosenhügelerin.
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Ihre drei Kinder gehen allesamt auf die Waldorfschule, was diese nach eigenem Bekunden „cool“ finden. Die Eltern haben sich dazu entschlossen, „weil an der Waldorfschule weniger Druck ausgeübt wird“, sind sie sich einig. Vater Sertan gefällt besonders, dass es zunächst auf den Zeugnissen keine Noten, sondern schriftliche Beurteilungen der Kinder gibt. „Man kann das so viel besser einschätzen“, meint der Phenol-Chemikant mit Abitur. Die ganze Familie verkörpert eine optimistisch-fröhliche Lebenseinstellung, und so klingt auch das Statement der Appeltatenköniginnen-Aspirantin: „Ich glaube fest daran, dass ich gewinnen werde, und wenn man glaubt, dann schafft man das auch.“ Die Cins sind „Gladbecker durch und durch“, wie sie betonen, und Meryem träumt davon, ihre Heimatstadt „bekannter“ zu machen. Dazu hat sie nun die Gelegenheit – sie muss ja „nur“ den Wettbewerb gewinnen. Bis dahin heißt es üben, üben, üben!