Gladbeck / Gelsenkirchen / Bottrop. Der Zuschnitt der Bundestagswahlkreise im Kreis könnte sich ändern. Davon betroffen: auch Gladbeck, Gelsenkirchen und Bottrop. Worum es geht.

Die nächste Bundestagswahl ist erst 2025. Aber schon jetzt wird über Änderungen bei der Wahlkreiseinteilung diskutiert. Diese könnten erforderlich werden, weil sich die Bevölkerungszahlen verändern. Der CDU-Kreisvorsitzende Michael Breilmann hat sich jetzt kritisch zu einem Vorschlag geäußert, der die Städte des Kreises Recklinghausen auf den Kreis sowie Bottrop und Gelsenkirchen aufteilen würde. Davon betroffen: auch Gladbeck.

Demnach soll der Wahlkreis 121, der bislang aus Castrop-Rauxel, Recklinghausen und Waltrop besteht, um die Städte Herten, Oer-Erkenschwick und Datteln erweitert werden. Der Wahlkreis 125 (bisher: Bottrop, Gladbeck, Dorsten) soll um Haltern am See erweitert werden. Und Marl soll mit Gelsenkirchen zusammen den Wahlkreis 123 bilden. Der alte Wahlkreis 122 – Recklinghausen II – würde wegfallen.

CDU-Kreisvorsitzender: Fusion mit Gelsenkirchen ist unnötig

Das Herauslösen der Stadt Marl aus dem Kreisgebiet und eine Fusion mit Gelsenkirchen ist unverständlich und unnötig“, sagt Breilmann dazu. „Wir wollen, dass Marl im Kreisgebiet verbleibt, und wir wollen, dass der große Flächenkreis Recklinghausen auch zukünftig zwei eigenständige Bundestagswahlkreise behält.“ Deshalb habe der CDU-Kreisvorstand auf seiner Klausurtagung eine Alternative entwickelt, die der Bedeutung des Kreises gerecht werde und vorsehe, „dass die Kreisfamilie zusammenbleibt“, so der Bundestagsabgeordnete Breilmann. Konkret: einen neuen Wahlkreis 121 mit Recklinghausen, Castrop-Rauxel, Waltrop, Datteln, Herten und Oer-Erkenschwick (Recklinghausen I) sowie einen neuen Wahlkreis 122 mit Gladbeck, Dorsten, Haltern und Marl (Recklinghausen II). Sprich: die zehn Städte des Kreises sauber verteilt auf zwei Wahlkreise – plus Gelsenkirchen und Bottrop als neuen Wahlkreis 123, sodass weiterhin einer wegfallen könnte.

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Kritik auch am mangelnden Einfluss der heimischen SPD in Berlin

Zudem kritisiert Breilmann, dass der Einfluss der heimischen SPD in Berlin nicht zu sehen sei: „Wie anders ist zu erklären, dass der Wahlkreis von Brian Nickholz jetzt abgeschafft und Marl mit Gelsenkirchen einen Wahlkreis bilden soll?“ Für Nickholz (Anmerkung der Redaktion: Brian Nickholz, SPD, seit 2021 im Bundestag für den Wahlkreis 122 mit Datteln, Haltern, Herten, Marl und Oer-Erkenschwick) ist das relativ einfach zu erklären. Anders als von der CDU behauptet, stamme der kritisierte Vorschlag nämlich gar nicht von der Wahlkreiskommission des Bundes sowie des Bundesinnenministeriums – sondern gehe auf das CDU-geführte Innenministerium des Landes NRW zurück, welches von der Wahlkreiskommission um eine Stellungnahme zu einem möglichen Änderungsbedarf bei den Wahlkreisen gebeten worden war.

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Inhaltlich stimmt Nickholz der Kreis-CDU zu, „dass es nicht sinnvoll ist, den Kreis Recklinghausen in dieser Form zu splitten und dass der Vorschlag geografisch viele Fragen offen lässt“. Auch er denkt, dass der Kreis groß und bedeutend genug sei, um zwei Wahlkreise abzubilden. Und mit der Frage, wie problematisch eine Fusion mit der SPD-Hochburg Gelsenkirchen für seine eigenen zukünftigen Ambitionen aus Marl heraus sein könnte, habe er sich gar nicht befasst. Weil: „Ich sehe nicht, dass dieser Vorschlag Relevanz entfalten wird.“