Gladbeck. Landrat Klimpel verteidigt die Priorisierung bei der Corona-Kontaktnachverfolgung. Das Kreis-Gesundheitsamt folge den Vorgaben des Landes.

Der Landrat des Kreises Recklinghausen, Bodo Klimpel, weist die Kritik der Senioren-Union aus Gladbeck zurück. Bei der Kontaktnachverfolgung aufgrund der aktuellen Lage zu priorisieren, entspreche den Vorgaben des Landes NRW und des Robert Koch-Institutes als Gesundheitsbehörde des Bundes.

Bundesweit würden Kommunen und Kreise zurzeit auf den aktuellen Pandemie-Verlauf reagieren und ihre Kontaktnachverfolgungen daran anpassen. Auch der Kreis Recklinghausen nehme ab sofort verstärkt vulnerable Gruppen oder größere Ausbruchsgeschehen in den Fokus, so der Landrat.

Vergangene Woche mehr als 3000 Neuinfektionen mit jeweils 40 Kontaktpersonen

Soldaten der Bundeswehr unterstützen derzeit wieder das Kreis-Gesundheitsamt bei der Corona-Kontaktnachverfolgung.
Soldaten der Bundeswehr unterstützen derzeit wieder das Kreis-Gesundheitsamt bei der Corona-Kontaktnachverfolgung. © NN | SYSTEM

Wie bereits berichtet, werden diejenigen priorisiert, die ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf aufweisen, die Kontakt zu besonders gefährdeten Gruppen haben sowie Kontakte, die in Zusammenhang mit einer besorgniserregenden Virusvariante stehen und auch Kontakte aus Situationen mit besonders hohem Übertragungspotenzial wie Gemeinschaftseinrichtungen oder Busreisen sowie Verdachtsfälle für ein Ausbruchsgeschehen.

Mit der Unterstützung der Bundeswehr und des Einsatzes von 20 Soldatinnen und Soldaten befassten sich seit Beginn der vergangenen Woche 155 Kolleginnen und Kollegen im Kreishaus mit der Kontaktnachverfolgung, so Klimpel. „Trotz des hohen Personaleinsatzes stößt die Kontaktnachverfolgung aufgrund der hohen Infektionszahlen dennoch auch bundesweit an ihre Grenzen.“ In der vergangenen Woche habe es im Kreisgebiet über 3000 Neuinfektionen gegeben. Und jeder einzelne Fall bringe 40 weitere Kontaktpersonen mit sich.

Das Gesundheitsamt handelt weiterhin professionell und konsequent

„Das bisherige Vorgehen bei der Kontaktnachverfolgung ist angesichts dieser Entwicklung nicht mehr zeit- und sinngemäß“, so Landrat Klimpel. „Die Menschen können aber weiterhin darauf vertrauen, dass unser Gesundheitsamt bei der Bekämpfung der Pandemie professionell und konsequent handelt“, so Landrat Bodo Klimpel.