Gladbeck. Erste große Bewährungsprobe für das Gladbecker 2G-Bändchen. Der Schutznachweis am Handgelenk erleichtert den Weihnachtseinkauf in den Geschäften.
Die Corona-Pandemie und die verschärften 2G-Schutzbestimmungen erschweren den Weihnachtseinkauf in den Innenstädten. Damit komplikationsloser Geschenke für die Liebsten besorgt werden können, haben die Gladbecker Werbegemeinschaft und die städtische Wirtschaftsförderung eine Bändchenaktion für die City gestartet. Die Aktion kam am Samstag gut bei der Kundschaft an und soll jetzt auch auf Geschäfte in Außenbezirken ausgedehnt werden.
Das 2G-Bändchen ermöglicht Einkaufsvergnügen, ohne ständig den Impfnachweis und Personalausweis beim Betreten eines Geschäftes hervorholen zu müssen. Voraussetzung: Im ersten beteiligten Geschäft wird einmalig der Geimpft- oder Genesenenzustand geprüft, ab dann reicht das Vorzeigen des bunten, reißfest umgeklebten Armbands fürs Shoppingvergnügen.
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Viel Lob für das Einkaufskonzept mit Bändchen
Im Gespräch mit der WAZ am Samstagmittag auf Hoch- und Horster Straße fing das neue Konzept viel Lob ein. „Ich war heute schon in zwei Geschäften unterwegs. Das Vorzeigen des Armbands macht die ganze Sache viel einfacher und schneller“, berichtet etwa Iris Rottmann, die schon mit ihrem Stadtrundgang fertig war. „Ich finde es gut, wie der Aufwand dadurch verringert wird. Man muss nicht jedes Mal seinen Nachweis und Ausweis aus der Tasche kramen“, so die Gladbeckerin weiter, „es wird auch überall kontrolliert, was natürlich dafür sorgt, dass die Aktion auch Sinn macht.“
Vor dem Juweliergeschäft Hahne wird selbstverständlich auch kontrolliert. Beim Einchecken, also dem ersten Geschäftsbesuch des Tages, wird der QR-Code des Kunden mitsamt Ausweis kontrolliert. Danach gibt es das grüne Bändchen, wie man es etwa von Konzerten oder anderen Großveranstaltungen kennt, um das Handgelenk. Geschäftsführer Georg Hahne macht es vor. Zügig ist per App der 2G-Nachweis verifiziert. Er sagt, das Vorweisen des Bandes erleichtere den Betrieb – „sowohl für den Kunden als auch uns Händler.“
Die Fußgängerzone ist trotz nasskalten Wetters gut besucht
Trotz nasskalten Wetters und Coronabeschränkungen ist die Gladbecker Fußgängerzone gut besucht und der Andrang scheint dem neuen Bändchen-System keinen Abbruch zu tun. Um 11 Uhr stellt Hahne fest, „bei uns sind schon alle Bändchen weggegangen“. 5000 Bändchen wurden zum Wochenende insgesamt in der Stadt ausgegeben. Fast alle Geschäfte in der Innenstadt haben sich daran beteiligt. „Ich finde es gut, dass wir alle Händler im Boot haben, so kann sich das System besser und schneller etablieren“, sagt Hahne. Und tatsächlich waren nicht nur bei Hahne die Bändchen ausgegangen, man konnte die ein oder andere Nachschublieferung der Papierstreifen durch Mitarbeiter der Stadtverwaltung beobachten.
In Sachen Kontrolle schien immerhin alles ziemlich glatt zu laufen. In den Eingängen der meisten Geschäfte stand eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter und schaute auf die Handgelenke der Kunden. Und falls das bei den dicken Wintermänteln nicht direkt sichtbar war, wurde auch direkt nachgefragt. Zudem sind die Armbänder mit dem tagesaktuellen Datum versehen. So soll gesichert werden, dass die Kontrolle des 2G-Nachweises auch wirklich am jeweiligen Tag stattfand.
Durch das Bändchen gewinnen die Einkäufer „auch etwas Zeit“
Bändchenaktion soll ausgeweitet werden
Nach der neusten Corona-Schutzverordnung durch die Landesregierung haben seit vergangenen Donnerstag nur noch Geimpfte oder Genesene Zutritt zu Geschäften. Die Gladbecker Bändchenaktion soll in einem zweiten Schritt auch auf die Händler in den Außenbezirken ausgeweitet werden.
Dort soll dann nach Kontrolle des Impf-Nachweises auch die Ausgabe eines Bandes für den komplikationslosen Einkauf möglich sein. Auch bei teilnehmenden gastronomischen Betrieben kann durch das Vorzeigen eines tagesaktuellen „2G-Bändchens“ die Kontrolle wegfallen.
Ludger Weijers steht freitags und samstags im Advent mit dem Stand der Hilfsorganisation „Kinder in Rio“ in der Hochstraße. Dabei hat er natürlich auch einen guten Blick auf das Geschehen bei den Geschäften: „Die lassen keinen rein ohne Band. Ich finde das eine gute Sache, für viele wird das Einkaufen damit einfacher gemacht.“ Genauso sehen das auch Anneliese Tkocz und ihre Begleiterin Rosemarie Pacher. „Dieses System macht alles leichter. So müssen wir nicht in jedem Geschäft die Nachweise herausholen, dadurch gewinnt man auch etwas Zeit“, so die Anneliese Tkocz.
Auch Siegfried Schwidder war am Samstag in der Hochstraße unterwegs. Er hat sich allerdings kein Armband abgeholt. „Ich habe heute nicht vor ins Geschäft zu gehen. Ich warte nur auf meine Begleitung“, so der 66-jährige. Aber er befürwortet die Aktion ebenfalls. Auch für ihn steht der Nutzen in Sachen Aufwand dabei voran: „Wer in viele Geschäfte muss, dem wird der Einkauf sehr erleichtert. So kommt man unproblematisch an seine Geschenke.“ Insgesamt also entspannteres Shopping in der Vorweihnachtszeit unter Corona-Schutzbedingungen und eine gute erste Bilanz für das neue Gladbecker 2G-Bändchen, das die Weihnachtseinkäufer deutlich entlastet.