Gladbeck. Die Corona-Fälle nehmen immer mehr zu. Die Kontaktnachverfolgung wird immer zeitaufwendiger. So geht das Kreisgesundheitsamt deshalb jetzt vor.
Die 7-Tage-Inzidenz im Kreis steigt seit Tagen. Am Freitag gab es über 3000 aktuell bestätigte Fälle einer Infektion mit dem Coronavirus. Die Kontaktnachverfolgung wird immer schwieriger und zeitaufwendiger. Das Kreisgesundheitsamt in Recklinghausen passt aus diesem Grund sein Vorgehen an die aktuelle Situation an.
Priorisiert werden bei der Kontaktpersonen-Nachverfolgung diejenigen, die ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf aufweisen, die Kontakt zu besonders gefährdeten Gruppen haben sowie Kontakte, die in Zusammenhang mit einer besorgniserregenden Virusvariante stehen und auch Kontakte aus Situationen mit besonders hohem Übertragungspotenzial wie Gemeinschaftseinrichtungen oder Busreisen sowie Verdachtsfälle für ein Ausbruchsgeschehen.
Positiv getestete Bürger werden weiterhin informiert
Weiterhin informiert werden positiv getestete Bürgerinnen und Bürger – jedoch wird auch dort als erstes festgestellt, ob es sich um eine vulnerable Person handelt oder es eine Verbindung zu besonders gefährdeten Personen gibt. Durch diese Priorisierung kann es dazu kommen, dass Infizierte nicht mehr tagesaktuell vom Gesundheitsamt angerufen werden.
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„Im Schnitt dauert es aktuell drei Tage nach Befundeingang im Gesundheitsamt“, erklärt Marina Lorsch, Leiterin des Ressorts Infektionsschutz beim Kreisgesundheitsamt. Sie weist darauf hin, dass es auch zu einem Zeitverzug kommen kann zwischen der Ergebnisübermittlung an den Infizierten und an das Gesundheitsamt.
Nachweislich Infizierte sind verpflichtet, sich umgehend in häusliche Isolation zu begeben. Das positive Testergebnis genügt damit auch als Legitimation dem Arbeitgeber gegenüber. Wer positiv getestet wurde, ist außerdem verpflichtet, alle Personen darüber zu informieren, zu denen zwei Tage vor dem Test ein enger persönlicher Kontakt bestand.
Der nationale Pandemieplan umfasst mehrere Phasen
Die Pandemiebewältigung untergliedert sich entsprechend des nationalen Pandemieplans in mehrere Phasen, so Lorsch weiter. In einer ersten, bei der es nur einzelne Fälle und kurze Infektionsketten gibt, geht es darum, die weitere Verbreitung einzudämmen und möglichst lückenlos Kontaktpersonen zu identifizieren. Ist die Ausbreitung aber nicht mehr aufzuhalten, ist das Ziel der Schutz von vulnerablen Gruppen und bei einer fortgesetzten Übertragung das Verhindern der Überlastung des Versorgungssystems.
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