Gladbeck. Einen Wintereinbruch wie im Februar 2021 erlebt der ZBG selten. Doch der Betriebshof Gladbeck will auch für solche Fälle gerüstet sein.
Zugegeben, solche Wintereinbrüche wie Anfang Februar 2021 sind selten in unseren Breiten. Aber der Zentrale Betriebshof Gladbeck (ZBG) sorgt beizeiten vor. Schließlich will das Team für den Fall der Fälle gewappnet sein. Dafür hat der Betriebshof für diese Saison sogar aufgerüstet.
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„Die Kollegen sind schon in Rufbereitschaft versetzt. Die Einsatzleiter beobachten den Wetterbericht“, sagt Brigitte Köhler. Sobald Schnee und Glatteis vorausgesagt werden, so die Leiterin des ZBG-Fachbereichs Abfallwirtschaft/Straßenreinigung/Dienstleistungen, „wird mit einem Vorlauf von 72 Stunden die Rufbereitschaft ausgerufen“. Die Expertin sagt: „Wir beachten die Hinweise des Deutschen Wetterdienstes.“
Jeweils drei große und kleine Streufahrzeuge rollen für den ZBG
50 Einsatzkräfte, davon fünf aus der Werkstatt, stehen bildlich gesprochen Schaufel bei Fuß, um auszurücken. Jeweils drei große und kleine Streufahrzeuge rollen für den ZBG auf Gladbecks Straßen, um gefährliche Rutschpartien zu verhindern. „Hinzu kommen neun Kollegen aus der Abteilung Grün. Sie sind mit sechs Fegefahrzeugen, wie kleine Pritschenwagen, und Kleintraktoren, die mit Räumschilden ausgerüstet sind, auf Gehwegen unterwegs“, ergänzt Brigitte Köhler.
1000 Tonnen Salz habe der ZBG immer gebunkert. „Wir kaufen schon im Sommer ein, weil das Material in diesen Monaten günstiger ist als in der Winter-Saison“, berichtet Brigitte Köhler. Eine „eiserne Reserve“ könne obendrein auf Gladbecks Asphalt gebracht werden. Dieses Vorgehen geschieht alle Jahre wieder. Neu ist diesmal: „Wir haben einen zweiten Sole-Tank angeschafft.“ Jeder der beiden Behälter fasse 30.000 Liter.
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Und noch eine Zahl: Ein großes Streufahrzeug erreicht eine Räumbreite von 2,55 Metern. Und doch sind auch diese Einsatzwagen nicht davor gefeit, auf unerwünschte Abwege zu geraten. Brigitte Köhler: „Ein großer Pflug kann sich im Schnee festfahren.“ In dieser Situation eilen Werkstatt-Beschäftigte ihren Kollegen zur Hilfe, um sie aus ihrer misslichen Lage zu befreien.
Und wie schaut die Lage aus, wenn trotz des ZBG-Winterdienstes jemand beispielsweise mit einem Auto aufs Glatteis gerät? „Unsere Streuer sind mit satellitenunterstützten Aufzeichnungsgeräten ausgestattet. Falls es doch einmal zu einem Unfall kommen sollte, können wir belegen, dass wir an der betreffenden Stelle gestreut haben“, erläutert Köhler.
Fahrzeuge und Streugut
„Ein großer Streuer ist mit einem 30-Kubik-Behälter für Salz und 2240 Litern Sole bestückt“, so Brigitte Köhler. Dieses Gemisch habe sich wegen seiner guten Haftung auf Straßen bewährt. Werde ausschließlich Salz eingesetzt, bestehe die Gefahr, dass ein Windstoß das Streugut davon blase.
Mit Verwehungen sei hingegen kaum im Innenstadt-Bereich zu rechnen, in dem Einsatzkräfte mit kleinen Streufahrzeugen Sicherheit schaffen. Daher „werden sie ausschließlich mit Salz, ein bis 1,3 Kubik, beladen“, erläutert Brigitte Köhler.
Beinahe 400 Straßenkilometer plus Plätze und Gehwege „beackert“ der ZBG in der Winter-Saison, damit es niemanden kalt erwischt – einerlei ob zu Fuß oder per Gefährt. Dabei arbeitet das Team eine Prioritätenliste ab. Hauptstraßen müssen zuerst in einen verkehrssicheren Zustand gebracht werden, „Brücken sowieso“. Und dann gibt es Orte, die Köhler als „neuralgische Gebiete“ bezeichnet und die sich aus Erfahrungen als besondere Risiko-Punkte herauskristallisiert haben. Die Welheimer Straße ist so eine Gegend. Brigitte Köhler: „Sie ist sehr stark belaubt und feucht. Da muss man eher mal mit Glatteis rechnen.“ Und ihr fällt als weiteres Beispiel die Europastraße in der Nähe des Regenrückhaltebeckens in Richtung B224 ein. Dort ist ebenfalls bei Schnee und Eis erhöhte Vorsicht geboten.