Der Zentrale Betriebshof Gladbeck ist nicht grundsätzlich für das Laub der Bäume verantwortlich. Auch die Bürger haben eine Reinigungspflicht.
„Ich verstehe nicht, wie man an einem Baum vorübergehen kann, ohne glücklich zu sein!“ So sprach dereinst sinngemäß der russische Schriftsteller Fjodor Dostojewski. Das Team vom Zentralen Betriebshof Gladbeck (ZBG) kennt hingegen durchaus Zeitgenossen, bei denen die holzigen Blätterträger keine Begeisterungsstürme auslösen. Genervt sind manche Menschen vornehmlich im Herbst, wenn das Laub fällt – und auf die Bürger die Reinigungspflicht zukommt.
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Denn jeder muss grundsätzlich vor seiner eigenen Haustür kehren. Für den ZBG-Einsatz gelten bestimmte Vorgaben. Das werde den Bürgern immer wieder gesagt, so Henrik Feldhaus, beim ZBG Leiter des Sachgebiets Öffentlichkeitsarbeit und Kundenberatung. Der Fachmann betont: „Die Sammlung des ZBG umfasst nur das Laub von Straßenbäumen.“ 945 Tonnen kamen im Jahr 2019 zusammen. Leonie Nüfer vom ZBG: „Diese Menge liegt im Rahmen der Vorjahre.“
Gladbeck: Bei der Reinigungspflicht kommt es immer wieder zu Problemen
Die Entsorgung der Blätter am Boden liege in der Hand der Grundstücksbesitzer beziehungsweise Anwohner. Schwingen die Gladbecker wöchentlich den Besen und säubern korrekt die Gehwege, leisten sie ihren Beitrag dazu, dass die Bürgersteige ordnungsgemäß genutzt werden können und keine Rutschgefahr durch nasses Laub besteht. Bei dieser Pflicht sind einige Regeln zu beachten, laut Feldhaus kommt es immer wieder zu Problemen.
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Es genügt nicht, die raschelnden Mengen auf die Straße oder in Rinnsteine zu kehren. Wie Feldhaus berichtet, geschehe das häufig. Er erzählt: „Die Leute warten dann auf unsere Kehrmaschinen. Doch bei zu vielen Blättern setzen sich die Saugschächte zu.“ Das war’s dann erst einmal mit der maschinellen Entsorgung. Ganz abgesehen davon, könne die Kehrmaschine nicht jeden Winkel erreichen, beispielsweise wegen geparkter Autos.
Feldhaus weist darauf hin: „Laut Straßenreinigungssatzung ist es nicht erlaubt, die Blätter in die Rinnen zu schieben.“ Es könnten ja Gullys verstopfen und bei einem Regenguss überlaufen. Doch wer denkt, er könne die Blätter mal eben geschwind mit dem Laubbläser in Vorgärten oder auf Grünflächen pusten, befindet sich auf dem Holzweg: „Die Natur braucht das zusätzliche Laub nicht.“
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Der ZBG sammelt durchaus auch Laub, und zwar das von Straßenbäumen wie an der Wittringer Straße und Landstraße. Etwa 550 große Behälter á 1100 Liter und 115 kleine á 240 Liter hat der Betriebshof im Stadtgebiet aufgestellt.
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Dazu kommen die selbst installierten Körbe, Gitterboxen und Lattenkomposter der Einwohnerschaft. Diese Behältnisse leeren die ZBG-Mitarbeiter ebenfalls regelmäßig: „Hierdurch sollen die Gladbecker bei ihren Reinigungsaufgaben unterstützt werden.“ Um eine einwandfreie Absaugung zu ermöglichen, sei es wichtig, dass die Sammelkörbe frei zugänglich sind.
Ob ZBG-Container oder Behälter der Marke Eigenbau hängt von mehreren Faktoren ab
ZBG-Container oder Behältnis Marke Eigenbau? Diese Entscheidung hängt von mehreren Faktoren ab. Wie groß ist die Laubmenge, die herunterkommt? Wie schaut’s mit dem Verkehrsaufkommen aus? Auf welchen Straßen würde der Einsatz von Saugfahrzeugen den Verkehr lahmlegen? Nach diesen Vorgaben richtet sich die Platzierung der Behälter. Der Betriebshof: „Es sind jedoch an einer Straße nicht beide Varianten möglich, da ansonsten eine Anfahrt mit zwei unterschiedlichen Fahrzeugen erfolgen müsste.“
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Tonnenweise Blätter gesammelt
Die Laubsammlung erfolgt zusätzlich zu den sonstigen Aufgaben des ZBG. So haben die Mitarbeiter beispielsweise an den vergangenen drei Samstagen außerhalb der regulären Arbeitszeiten zwischen 30 und 40 Tonnen Blätter mitgenommen.
Der Betriebshof Gladbeck kündigt an: „Aufgrund der großen Laubmenge, die kürzlich auf Straßen und Gehwegen fiel, werden auch in den kommenden Wochen mit großen und kleinen Kehrmaschinen die Behälter geleert und abgesaugt.“ Es könne vorkommen, dass die wöchentliche Reinigung der Fahrbahn nicht an den gewohnten Tagen erfolge.
Gladbecker können die Laubsammelbehälter des ZBG nicht beantragen. Doch es besteht die Möglichkeit, zusammengekehrte Blätter gebührenfrei zum Wertstoffhof an der Wilhelmstraße zu bringen. Pro Tag kann dort ein Kubikmeter Grünabfall, in Säcken oder ähnlichen Gefäßen verpackt, abgegeben werden.