Gladbeck. Countdown für die Eröffnung der Gladbecker Kinder- und Jugendarztpraxis Grube & Partner. Ein ausgeklügeltes Konzept bietet viele Vorteile.

Der Geruch von frischer Farbe liegt in der Luft. Handwerker schrauben hier, montieren dort, legen noch einmal letzte Hand an, Stühle rücken von hüben nach drüben. Für das Team der Kinder- und Jugendarzt-Gemeinschaftspraxis Grube & Partner läuft der Countdown. Sie eröffnet ihren neuen Standort – auf dem Medizincampus Gladbeck an der Horster Straße.

Nach 32 Jahren zieht das Team um. Der Praxisbetrieb startet am 4. November, um 8 Uhr wird die Tür aufgeschlossen. Dann werden die ersten Besucher schnell sehen, dass das Ambiente anders ist als am bisherigen Standort Schillerstraße in der Innenstadt mit dem etwas verwinkelten Zuschnitt. „Wir hoffen hier auf eine gesteigerte Effizienz“, meint Kinderarzt Carsten Rothert. Synergien mit anderen Fachleuten im Haus – wie Gynäkologie und Hebammenzentrum – sollen bestmöglich genutzt werden. Das ausgeklügelte Raumkonzept zielt darauf ab, Wartezeiten für bis zu 400 Patienten täglich gering zu halten.

Das Farbkonzept markiert Behandlungsbereiche und bringt Pep in die Räume

Lichtdurchflutet und mit viel Durchblick von verschiedenen Perspektiven aus gesehen – das zeichnet die Praxis aus. An einer Ecke sind noch ein paar Farbeimer gestapelt. Und Farbe spielt in dieser Praxis eine bedeutende Rolle – nicht nur, um frischen Pep in das „Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin Gladbeck“ mit etwa 560 Quadratmetern Fläche zu bringen: Apfelgrün und Pflaumenlila, Karottenorange und Kornblumenblau. Aufwendig vom Architekten Heusel und dem Möbelhersteller Görg designte farbige Sitzgelegenheiten geben den jeweiligen Bereichen markante Akzente.

Die Farbe Lila kennzeichnet den Akutbereich.
Die Farbe Lila kennzeichnet den Akutbereich. © FUNKE Foto Services | Lutz von Staegmann

Das großzügige Entree, das zukünftig mit drei Mitarbeiterinnen besetzt sein wird, erlaubt einen Blick auf weitere Praxisbereiche. Wie in den violetten Akut-Sektor, der auch durch eine gesonderte Tür erreichbar ist. Allein hier gibt es fünf Behandlungszimmer für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre, die beispielsweise Husten, Schnupfen und andere Infekte plagen, oder die einen Schulunfall erlitten haben. Rothert: „Hier geht es um die schnelle Versorgung.“ Er weist darauf hin: „Diesen Praxisteil können wir hermetisch abriegeln.“

Vom Empfang fällt der Blick ebenfalls auf den „Express-Schalter“, an dem die Mitarbeiterinnen schnell Überweisungen aushändigen können. Weiter geht’s in den Orange-Bereich für Schulkinder und die etwas ältere Klientel. Rothert erklärt: „Jugendliche haben einen anderen Zuwendungsbedarf als Kleinkinder, sind weniger krank.“ Eines der Spezialzimmer: das Lungenfunktionslabor. „Das ist mein Ressort“, sagt der Arzt. Er ist Spezialist für Kinderlungenheilkunde und Allergologie.

Zu den Spezialgebieten gehören Lungenfunktionsuntersuchung und Hirnstrommessung

Apropos Spezialgebiet: Auch die Hirnstrommessung ab dem sechsten Lebensmonat gehört dazu, um beispielsweise Epilepsie zu diagnostizieren: „Das ist der Bereich des Kollegen Dr. David Hartmann.“ Er wird demnächst die Nachfolge von Praxisgründer Dr. Hardy Grube antreten. Zum Team, das 26 Mitarbeiterinnen beschäftigt, gehören zudem Dr. Susanne Petzel und Dr. Andrea Werner, die sagt: „Ich bin sehr, sehr gerne bei den ganz Kleinen.“ Also ist der Bereich Himmelblau ganz nach ihrem Geschmack. Putzige Tierbilder – Schäfchen, Schmetterling und Igel – zieren die Zimmernummern.

Für Kinderwagen gibt es überdachte Abstellplätze

Die Gänge und Türen sind extrabreit und damit behindertengerecht. Rothert berichtet: „Der Anteil der Rollstuhl-Kinder hat in den vergangenen Jahren zugenommen.“ In den Aufzug würde sogar ein Bett passen, aber Kinderwagen müssen draußen bleiben: „Aus Brandschutzgründen“. Für Kinderwagen wurden acht bis zehn überdachte Abstellplätze gebaut. Kostenlose Auto-Parkmöglichkeiten und eine Bushaltestelle fast vor der Haustür dürften ebenfalls bei Eltern und Co. punkten. Ein Plus fehlt noch, so Rothert: „Wir kämpfen noch um einen Schnellbus.“

Weitere Informationen: www.kijugla.de

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