Gladbeck. Die Stollenstraße in Gladbeck erschließt ein Gewerbegebiet, das auf der Möllerhalde errichtet wurde. Die Halde war ein Relikt der Zeche Möller.
Die Stollenstraße in Rentfort ist eine der wenigen Straßen der Stadt, die ausschließlich eine Gewerbestraße ist. Und obendrein ist die rund 850 Meter lange Straße mitten in Gladbeck eine Sackgasse. Gemeinsam mit der Haldenstraße auf der anderen Seite des Haarbaches erinnert die Stollenstraße an die einstige Möllerhalde. Aber nicht nur daran.
Die Stollenstraße liegt auf den Resten der weitgehend abgetragenen Halde der ehemaligen Zeche Möllerschächte. Reste ziehen sich direkt am Haarbach rund einen Kilometer ab Kampstraße in Richtung Nordost bis zur Sandstraße. Ein Rad- und Spazierweg endet gegenüber dem Bernskamp. Der Name weist laut Heimatverein auch auf Luftschutzstollen hin, die in den letzten Jahren des 2. Weltkrieges in zahlreiche Halden gegraben wurden – auch in die Möllerhalde (nicht nur in die Moltkehalde mit den Krankenhausstollen). In ihnen fanden Anwohner aus Rentfort bei Bombenangriffen einen Zufluchtsort. Der Zugang erfolgte damals von der Kampstraße.
Von der Möllerhalde blieb nur noch eine Schutthöhe von 13 Metern
Nach dem Abtragen des Abraums blieb ein Sockel von rund 13 Metern Höhe (etwa 67 Meter Meereshöhe). Schon Anfang der 80er Jahre wurde das Industriegebiet auf dieser abgeflachten Halde geplant, 1983 der Name im Haupt- und Finanzausschuss vergeben. Ab 1991 ist der Straßenname im Gladbecker Stadtplan zu finden.
Dort sind so renommierte Unternehmen der Gladbecker Firmenwelt wie Holz Hegener, Mineralplus (zuletzt Steag, einst von Heinz Hölter gegründet) oder die Rittel GmbH zu finden. Auch das THW ist dort ansässig. Der ZBG plant ebendort seinen neuen Recyclinghof.
Die Mölklerschächte wurden ab 1896 von August Thyssen abgeteuft
Die einstige Möllerhalde lag direkt hinter der Zeche Möllerschächte. Letzte Reste der Zechen-Anlagen liegen an der Karl-Schneider-Straße. Die Geschichte der Möllerschächte begann mit dem Abteufen 1896. Die Schächte hießen zunächst Thyssen nach dem Investor August Thyssen, der auf dem Grund des Bauern Bergermann die Rentforter Grubenfelder als „Vereinigte Gladbeck“ konsolidiert (zusammengeführt) hatte und sie erschloss.
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Die Förderung begann 1901. Schon kurz nach Aufnahme der Förderung verkaufte Thyssen die Schachtanlage aber an den preußischen Staat, der sie nun in „Möller“ nach dem preußischen Handelsminister Theodor von Möller umbenannte. Die Zeche wurde 1967 geschlossen.