Gladbeck. In Gladbecks Innenstadt herrscht eine enorme Fluktuation. Wo klaffen Leerstände, wo gibt es Neuzugänge: eine Bestandsaufnahme.
Die Corona-Krise hat die Fußgängerzone in Gladbeck unübersehbar verändert. Wo einst die Kassen klingelten, sind jetzt Leerstände. Ein paar Meter weiter haben sich andere Geschäftsleute angesiedelt. Es ist viel in Bewegung auf der Horster Straße und Hochstraße, die enorme Fluktuation sticht ins Auge – eine Bestandsaufnahme.
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Pink statt Mint an einem der 1a-Standorte. Die Parfümeriekette Douglas brachte hier noch im Januar dufte Artikel unter die Kundschaft, dann war Feierabend. Ein Candy-Shop will dort jetzt Pralinen, Spirituosen und Geschenkartikel offerieren.
Einige Geschäftsleute gehen in der Gladbecker Innenstadt neu an den Start
Schräg gegenüber ist eine Lücke bereits geschlossen. Gerry Weber hat sich verabschiedet, die Ele heißt ihre Kundschaft dort bald willkommen. Bis der Laden fix und fertig aufgemöbelt ist, bleibt der Versorger an seinem angestammten Platz. Ein paar Schritte weiter ist der Umzug bereits vollbracht: Kleidung aus dem Hause Bonita ist ausgezogen, der Optiker Robin Look ist drin.
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Kleiner Schwenk zur Rentforter Straße. Zwischen Imbissbetrieben wird ein Neuzugang das Angebot erweitern. Bei Royal Donuts soll ab Ende August süßes Backwerk über die Theke gehen. Weniger erfreulich sind Leerstände am Goetheplatz. Beispielsweise hat ein Obst- und Gemüseladen die Räume in der Unterführung verlassen.
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Funkelnagelneu heben sich dagegen Hörakustiker und „Black Pearl Bubble Tea“ ab. Auf der Ecke zur Hochstraße – vis-à-vis dem Blumengeschäft Risse und einem weiteren Optiker – steht noch der Hinweis, dass sich Menschen in den ehemaligen Verkaufsräumen von Ernstings Family auf das Coronavirus testen lassen können; in der Nachbarschaft steht die Kundschaft vor Telefonläden Schlange. Vodafone könnte jedoch verkünden: „Kein Anschluss an dieser Adresse.“ Stattdessen ist dort hinter Glas zu lesen: „Vorübergehend geschlossen“.
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Auch Arko nebenan ist dicht. Der Betreiber des Lädchens zwischen Süßwarengeschäft und Imbiss hat offenbar die textile Ware von den Ständern genommen und verkauft nun Obst und Gemüse. Wie der Mitanbieter weiter oben in Richtung City Center.
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Dort klafft ebenfalls eine Lücke in der Ladenzeile: „Home Store“ war einmal. Das gilt ebenfalls für den „Naturgarten“. Das Pärchen, das sich mit Früchten und Gemüse eindecken möchte, liest enttäuscht auf einem Zettel: „Geschlossen wegen Geschäftsaufgabe“. Vielleicht versucht es das Paar ja mal auf der Horster Straße: Da haben sich gleich mehrere Geschäftsleute in der Vitamin-Branche eingerichtet.
Über einem langjährigen Leerstand prangen immer noch ein „gekröntes Triumph“ und „Chantelle Paris“: 108 Quadratmeter Ladenlokal sind hier laut Anschlag zu vermieten. Auf der anderen Seite gibt es ebenfalls noch Kapazitäten. Vergeben ist hingegen der frühere Geschenkeladen – an Prooptik. Gleichfalls in trockenen Tüchern: das Geschäft Ecke Lambertistraße. Kodi zog in Hoch10, Dieler kommt, will am 16. August, Punkt 9 Uhr, eröffnen. Das Textilhaus ist eine feste Größe im Einzelhandel, Nachbarin Miriam Khodr geht mit ihrer „Zuckertüte“ frisch an den Start.
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Peter Breßer-Barnebeck, Leiter der städtischen Wirtschaftsförderung, stellt fest: „Es ist offensichtlich, dass der Einzelhandel durch Corona gelitten hat.“ Die Fluktuation sei groß. Einzelne Ketten – wie Douglas – haben sich aus Gladbeck zurückgezogen. Askania bleibt, auch wenn der Schreibwarenhandel seinen Ausverkauf verkündet: „Er will sich nur von einem Teil seines Sortiments trennen.“
Ele-Umzug stopft ein Lochund reißt zugleich ein neues
Xhenita Mehmeti, zuständig für Einzelhandel in der städtischen Wirtschaftsförderung, sagt: „Die Dame, die den Candy-Shop an der Hochstraße betreiben will, hat schon ein solches Geschäft in Wanne-Eickel.“ Mit einer anderen Geschäftsfrau läuft laut Breßer-Barnebeck eine Gründerberatung, bei Erfolg wäre auf der unteren Horster Straße ein Leerstand passé. In das frühere „Ernstings zieht Hörgeräte Kind“ – und verlässt den Goetheplatz.
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Mit dem Ele-Umzug sieht es ähnlich aus: Ein Loch wird gestopft, eines an der Bottroper Straße aufgerissen. „Das bisherige Ladenlokal war für die Ele einfach zu eng“, weiß der Wirtschaftsförderer. Er ist für diesen Standort zuversichtlich: „Die Lage ist attraktiv.“ Apropos attraktiv: Optiker scheinen Gladbeck für sich entdeckt zu haben: „Gut zehn in der Innenstadt, das ist schon auffällig. Bisher hatten wir schon sechs.“