Gladbeck. . Um online mit der Konkurrenz Schritt halten zu können, unterstützt die Stadt lokale Geschäftsleute. Dafür gibt es Mittel aus dem BIWAQ-Programm.

Den Bürgern in Gladbeck stehen im Jahr pro Kopf im Durchschnitt 18.000 Euro zur Verfügung. „Das ist die Summe, die Konsum und Sparzwecke abdeckt“, erklärte Sparkassenchef Ludger Kreyerhoff der Politik im jüngsten Wirtschaftsförderungsausschuss.

Besonders große Sprünge lassen sich mit dieser Summe nicht finanzieren. Dieser Durchschnittswert stellt deshalb auch eine wichtige Kennziffer für den örtlichen Handel dar. „Es wird immer Branchen geben, die genau aus diesem Grund kein Interesse an einer Ansiedlung in Gladbeck haben“, verdeutlichte Wirtschaftsförderer Peter Breßer-Barnebeck – und bezog sich damit auch auf die Geschäfte, die nach Eröffnung im Sommer das Geschäftshaus Hoch 10 mit Leben füllen sollen. Einen Rückzug, den von Media-Saturn, hat es ja bereits gegeben.

Es muss eine Perspektive geben

Gemeinsam neue Märkte erschließen

Die Seite mitten-in-gladbeck.de soll es den Geschäftsleuten ermöglichen, gemeinsam neue Märkte zu erschließen.

Auch in den vorherigen BIWAQ-Programmen hat die Stärkung der lokalen Ökonomie bereits eine Rolle gespielt. Neben den Akteuren, die bislang schon davon profitiert haben, sollen nun noch weitere Geschäftsleute nicht nur aus der Innenstadt mit ins Boot geholt werden.

Mit weiteren Fragen kann man sich an maria.jost@stadt-gladbeck.de wenden.

www.mitten-in-gladbeck.de

„Der Handel, der sich für den Standort Gladbeck entscheidet, muss hier auch eine Perspektive haben. So etwas wie in Bottrop darf nicht passieren“, betonte der Wirtschaftsförderer.

Hintergrund: In der Nachbarstadt hat das Kaufhaus Moses schon wenige Monate nach der Eröffnung im ehemaligen Karstadt-Komplex bereits Insolvenz anmelden müssen. Und nun würden sich der Kaufhausbetreiber und der Vermieter auch noch in der Öffentlichkeit gegenseitig die Schuld an der Situation in die Schuhe schieben, ergänzte Breßer-Barnebeck. „So etwas bleibt uns hoffentlich erspart.“

Dass der Einzelhandel derzeit starke Umbrüche erlebe, sei darüber hinaus allerdings unbestritten. Vor allem die Mode- und Elektrobranche leide stark unter dem Onlinehandel. Hilfestellung im Kampf gegen die mächtige Konkurrenz aus dem Netz will auch weiterhin die Stadt dem lokalen Handel geben. „BIWAQ“ (Bildung, Arbeit, Wirtschaft im Quartier) heißt das Bundesprogramm vom Europäischen Sozialfonds, von dem Gladbeck bereits seit 2015 profitiert. Nun steht die vierte Förderperiode (von 2019 bis 2022) an, und mit ihr wurden Zuwendungen in Höhe von knapp über 1,2 Millionen Euro für das neue Projekt „Aktiv und digital in Gladbeck 4.0“ bewilligt.

Man muss online jederzeit gut erreichbar sein

„Unsere Geschäftsleute müssen sich den Herausforderungen stellen, die mit dem digitalen Wandel verbunden sind. Das heißt: Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen auch sie jederzeit online gut erreichbar sein“, betonte Peter Breßer-Barnebeck.

Einen Schritt in diese Richtung stellt jetzt schon die Online-Plattform „Mitten in Gladbeck“ dar, die Überblick gibt über Einkaufen, Gastronomie, Gesundheit und Dienstleistung in der Stadt. „Das muss aber noch besser werden“, so Breßer-Barnebeck. Bislang biete die Seite lediglich erste Infos über die Geschäfte und Branchen. Nun soll sie weiterentwickelt werden. Sprich, der Kunde soll direkt per Klick im Internet z. B. in Erfahrung bringen können, ob das Schuhgeschäft den ausgewählten Schuh auch in der richtigen Größe vorrätig hat, oder welchen Mittagstisch ein Restaurant gerade bietet. Zudem sollen sich noch mehr Betriebe auf dieser Seite präsentieren. Vor allem die Gastronomie will man verstärkt für eine bessere Präsenz im Internet interessieren.