Gladbeck. Gladbeck liegt mit einer Inzidenz von 34,4 am Freitag kreisweit mit Abstand an der Spitze. Die Stadtverwaltung plant indes weitere Impfaktionen.
Der Inzidenzwert ist am Freitag deutlich gestiegen. Mit einem Wert von 34,4 liegt Gladbeck damit kreisweit ganz vorn. Das sind die Gründe.
„Ein Teil der Ursache liegt darin, dass wir wieder Fälle in Pflegeeinrichtungen in Gladbeck haben“, erklärt Kreissprecherin Svenja Küchmeister auf Anfrage. Darunter gebe es auch Impfdurchbrüche, also Fälle, in denen sich Menschen trotz vollständigem Impfschutz mit Corona infizieren. Insgesamt gibt es in Gladbeck aktuell 28 Infektionen trotz Impfschutz.
Bei 18 aktiven Infektionen in Gladbeck ist die Delta-Variante nachgewiesen
Eine weitere Erklärung für die angestiegenen Infektionszahlen ist die zunehmende Verbreitung der Delta-Mutation, in Gladbeck und auch in anderen Städten. 18 aktive Fälle mit der als ansteckender geltenden Variante gibt es in Gladbeck aktuell. Insgesamt sind 46 Fälle bekannt.
„Wir haben verstärkt Reiserückkehrer, die Infektion mitbringen. Außerdem macht sich bemerkbar, dass die Menschen wieder geselliger sind“, sagt Svenja Küchmeister. So gebe es im Kreis auch erste Infektionen, die mit einem Discobesuch in Verbindung stünden.
Termin für Zweitimpfung am 21. August
Alle diejenigen, die am vergangenen Samstag auf dem Rathausplatz geimpft wurden, bekommen am gleichen Ort am Samstag, 21. August, die Zweitimpfung. Stadtsprecher David Hennig weist darauf hin, dass dann aber ebenfalls Erstimpfungen stattfinden können.
Wer sich an diesem Termin zum ersten Mal impfen lässt, muss sich die zweite Dosis dann allerdings etwa beim niedergelassenen Arzt oder im Impfzentrum (bis 30. September) abholen.
Kreisgesundheitsamt erwartet weiter steigende Infektionszahlen
Das Kreisgesundheitsamt geht von weiter steigenden Infektionszahlen aus. „Die Reiserückkehrer, die Verbreitung der Delta-Variante und das weitestgehend uneingeschränkte Leben tragen dazu bei, dass das Virus es leichter hat, sich zu verbreiten.“ Derzeit spiele auch das Wetter dem Virus in die Karten, denn viele Menschen hielten sich nun auch verstärkt drinnen auf, „und in Innenräumen ist die Ansteckungsgefahr nun einmal deutlich erhöht“.
Welche Altersgruppen und wie viele Menschen in welchen Stadtteilen derzeit besonders betroffen sind, ist unklar. In ihrer wöchentlichen Statistik schlüsselt die Stadtverwaltung die Fälle aktuell nicht nach diesen Merkmalen auf. Als Grund nennt Stadtsprecher David Hennig auf Nachfrage datenschutzrechtliche Bedenken „aufgrund der niedrigen Fallzahlen“.
Die Stadt Gladbeck plant weitere Impfaktionen
Um die Corona-Pandemie in den Griff zu bekommen, müssen möglichst viele Menschen immunisiert sein. Derzeit macht sich jedoch eine gewisse Impfmüdigkeit bemerkbar. Viele Städte planen daher Sonderimpfaktionen, um auch Menschen zu erreichen, die sich bisher noch nicht impfen lassen haben. Vergangenen Samstag hatten auch Stadt- und Kreisverwaltung zu einer Sonderimpfaktion auf dem Rathausplatz geladen – und die Nachfrage war größer als gedacht. Im Vorfeld hatte die Stadtverwaltung angekündigt, erst einmal die Resonanz auf die Aktion abzuwarten, um dann über weitere nachzudenken.
„Wir haben uns natürlich Gedanken darüber gemacht, wie wir die Impfungen weiter forcieren können“, so David Hennig nun. Fest steht, dass es bald zumindest zwei weitere Aktionen geben soll, im Süden und im Norden der Stadt. Derzeit konkretisiere die Verwaltung noch, was etwa Ort und Zeit angehe.
Es gebe noch viele Menschen, die nicht immunisiert seien. Es sei wichtig, diese nun zu mobilisieren. „Um noch weitere Zielgruppen ansprechen zu können, prüfen wir auch kleinere Aktionen, etwa in Zusammenarbeit mit Kirchen“, so der Stadtsprecher. Jede Impfaktion sei mit viel bürokratischem Aufwand verbunden. In nächster Zeit wolle die Verwaltung konkreter über die Pläne informieren.