Gladbeck. Christoph Samen (24) aus Gladbeck studiert ab Herbst an einer der renommiertesten Universitäten der Welt – in Oxford. Und er hat noch mehr vor.

Der Gladbecker Christoph Samen (24) hat Großes vor. Er wird ab September an der juristischen Fakultät der University of Oxford studieren – und somit Student an einer der renommiertesten Universitäten der Welt sein. Doch damit nicht genug: Gleichzeitig hat er einen Master-Studiengang „Unternehmenssteuerrecht“ an der Universität zu Köln belegt und arbeitet zusätzlich bei einer Steuerberatungsgesellschaft in Köln.

Ein bisschen viel, möchte man meinen, aber Samen, der heute in Köln lebt, ist gut sortiert. Er werde in seinem Alltagshandeln zumeist vom Gedanken der „Effizienz“ geleitet, lautet seine Begründung dafür, dass er alle Anforderungen unter einen Hut bekommen will. In Oxford macht er ein „Hybrid-Studium“, das die Möglichkeit des digitalen Lernens genauso anbietet, wie die Nutzung von Präsenzveranstaltungen. Jetzt freut er sich auf den kommenden Herbst, wenn er zum ersten Mal das Studentenleben an der im 12. Jahrhundert gegründeten ältesten Universität im englischsprachigen Raum kennenlernen wird.

Info zu Ausbildung und Stipendium

Das Berufskolleg Gladbeck bietet sowohl berufsorientierte Abschlüsse als auch den Erwerb der allgemeinen Hochschulreife an. Infos: berufskolleg-gladbeck.de.

Für ein Stipendium von der Studienstiftung des deutschen Volkes kann man sich bewerben. Sie fördere „talentierte und engagierte Studierende und Promovierende finanziell und ideell“. Infos: Studienstiftung.de. Die Universität Oxford ist neben vielem anderen auch für seine internationale Studentenschaft bekannt. Info: ox.ac.uk.

Der Gladbecker möchte sich am College auch sozial engagieren

Wohnen wird Christoph Samen im St. Hugh’s College von 1886. Das College ist für seine sozialen Projekte bekannt und Samen hofft, sich dort auch entsprechend einbringen zu können: „Es gibt beispielsweise Clubs für Chancengleichheit“, berichtet er. Dies sei ihm sehr wichtig, fühle er sich doch privilegiert, ein solches Studium auch finanziell stemmen zu können. Dabei helfen ihm die Studienstiftung des deutschen Volkes, seine berufliche Tätigkeit und im Hintergrund natürlich seine Familie.

Der Name Samen ist in Gladbeck kein unbekannter, ist Christoph doch der Enkel von Manfred Samen, Studiendirektor a.D. und Lokalhistoriker, mittlerweile 85 Jahre und bei guter Gesundheit, wie sein Enkel berichtet. Sein Großvater und natürlich seine Eltern, aber ganz besonders das Berufskolleg Gladbeck (BKG) seien schon recht stolz auf ihn und seinen Werdegang, vermutet der angehende Oxford-Student.

Christoph Samen besuchte das Berufskolleg Gladbeck. Heute arbeitet er in Köln, und studiert ab Herbst in Oxford.
Christoph Samen besuchte das Berufskolleg Gladbeck. Heute arbeitet er in Köln, und studiert ab Herbst in Oxford. © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

Christoph Samen war schon früh an wirtschaftlichen Themen interessiert

Christoph Samen kam als Sechsjähriger nach Gladbeck. Nach der Grundschule wechselte er zur Anne-Frank-Realschule. Er sagt von sich selbst, er sei schon sehr früh an wirtschaftlichen Themen interessiert gewesen und ist auf diesem Wege auf das Berufskolleg Gladbeck aufmerksam geworden. „Dieser Schritt war für meinen weiteren Werdegang von großer Bedeutung“, sagt er im Rückblick. Sein Klassenlehrer hatte seine Neigungen früh erkannt und gefördert. „Ich selbst war mir aber auch klar darüber, dass ich unbedingt im Ausland studieren wollte.“

Bereits als 16-Jähriger war er an eine High School in Pennsylvania/USA gegangen und so führte ihn sein Weg nach dem Abitur nach Maastricht in den Niederlanden, wo er Europäisches Recht studierte und abschloss. Ein weiteres Auslandssemester verbrachte Christoph Samen im kanadischen Toronto. Auf all seinen Stationen habe er feststellen können, wie hilfreich seine Schulzeit am BKG gewesen sei, reflektiert er heute. Dies und die Vielseitigkeit seiner weiteren Ausbildung hätten den Ausschlag für die Förderung durch die Studienstiftung des deutschen Volkes gegeben.

Hört man Christoph Samen zu, kann man kaum glauben, dass da Zeit für anderes bliebe, aber (Effizienz!) dem ist durchaus so. Er macht Sport und hat sich tief in das Wesen eines guten Espressos hineingearbeitet: „Das braucht seine Zeit. Man muss die Maschine manchmal für neue Bohnen umbauen. Oft macht schon ein Grad den Unterschied. Das ist ein sehr detailorientiertes Hobby.“ Wenn er die vor ihm stehenden Herausforderungen gemeistert hat, strebt Christoph Samen folgerichtig die Promotion an.