Zum 1. August beginnt das neue Kindergartenjahr in Gladbeck. In der Eingewöhnungsphase dürfen Eltern ihr Kind begleiten. Das ist zu beachten.
Der kommende Montag ist für 652 kleine Gladbeckerinnen und Gladbecker sowie deren Familien ein ganz besonderer Wochenstart. Grund: Am 1. August beginnt das Kindergartenjahr und die Betreuung bedeutet für die neuen Kita-Kids eine Loslösung vom Elternhaus. Wie der Start an den stadtweit 37 Kindertageseinrichtungen in Pandemiezeiten klappt, worauf sich die Erziehenden-Teams vorbereitet haben, das berichten exemplarisch zwei Gladbecker Kindergärtnerinnen.
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Im Gladbecker Süden, in der großen katholischen Kita St. Marien, werden 30 neue Kinder erwartet, von dann insgesamt 102 Jungen und Mädchen, die dort betreut werden. „Wir freuen uns sehr auf die neuen Kinder“, sagt die kommissarische, stellvertretende Einrichtungsleiterin Esther Krüger. Obgleich das komplette Personal Impfschutz habe, alle Urlaubsrückkehrer noch mal einen Test machen, sei Corona freilich weiterhin Thema, „und wir machen uns auch etwas Sorgen, wie sich das Infektionsgeschehen mit den rückkehrenden Familien aus den Urlaubsgebieten entwickelt“, so die erfahrene Pädagogin.
Eine Familie musste nach dem Urlaub bereits in Quarantäne
Nicht von ungefähr: Die Familie eines Kita-Kindes, das die Einrichtung besucht, musste bereits nach dem Urlaub in Quarantäne. Die Erziehungsberechtigten der neuen Kinder werden generell per Mail über die trotz allgemeiner Lockerung in der Einrichtung noch geltenden Schutzvorkehrungen gegen das Coronavirus informiert. Besondere Hinweise, da für den Kitastart für alle Einrichtungen eine Eingewöhnungsphase gilt, bei der eine Bezugsperson das Kind in die Kita begleiten darf.
Hygieneregeln sollen auch nach Corona gelten
Das Team der Kita an der Waldenburger Straße hat durch die Pandemie Erkenntnisse gewonnen und Regeln eingeführt, die für den Betrieb auch nach Corona beibehalten werden sollen.
So würden die Erziehenden seit der Pandemie stringenter darauf achten, dass jedes Kind sich beim Ankommen am Morgen als Erstes die Hände gründlich wäscht. Eine mittlerweile automatisiertes Ritual, das fortgeführt werde. „Denn wir haben festgestellt, dass seitdem viel weniger leicht übertragbare Magen-Darm-Infektionen in den Gruppen aufgetreten sind als sonst.“
Der Kita Zweckverband des Bistums Essen, Träger auch der acht katholischen Kitas in Gladbeck, hat dazu Anweisungen vorgegeben. Eltern, die nicht genesen sind oder keinen vollen Impfschutz haben, dürfen ihr Kind nur begleiten, wenn sie einen aktuellen Negativnachweis vorlegen können. „Wir bieten aber auch vor der Kita die Möglichkeit zur Testung an, dann müssen die Eltern 15 Minuten warten, bis das Ergebnis vorliegt“, so Esther Krüger. In der Kita gilt für sie zudem Abstands- und Maskenpflicht. Die Kinder selbst müssen keine Maske tragen und werden wie schon bisher und allgemein vorgeschrieben, zwei Mal pro Woche getestet. „Wir haben mit den neuen Kindern zum Kennenlernen vorab schon Spielenachmittage durchgeführt, wobei wir ihnen Lollitests mitgegeben haben, und jetzt darauf vertrauen, dass die Eltern sie machen.“
Kennenlernnachmittage konnten vor dem Kita-Start wieder stattfinden
Dass auch an der städtischen Kita an der Waldenburger Straße Kennenlernnachmittag stattfinden konnten, wertet Ute Seidel als Vorteil. „Das war coronabedingt im Lockdown im Jahr zuvor nicht möglich, so dass wir die Kinder, und die Kinder uns gar nicht kannten.“ So wüssten die Erziehenden jetzt bereits, welche Jungen und Mädchen mit welchen Charakteren ihre Gruppe besuchen und könnten so schon abschätzen, wer voraussichtlich mehr oder weniger Unterstützung bei der Eingewöhnung brauche. In der eher kleinen Kita inmitten der Reihenhaussiedlung erfolgt ein großer Umbruch, da mit 24 mehr als die Hälfte der insgesamt 45 Kinder Neuzugänge sind.
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Generell praktiziere man in der Einrichtung in Butendorf das so genannte Berliner Eingewöhnungsmodell, das eine sanfte Loslösung vorsehe. „Eine Bezugsperson – Mama, Papa, Großelternteil oder Tagesmutter – kommt in einen bestimmten Bereich mit in die Gruppe. Sie können den Kindern Rückhalt bieten, wenn sie sich noch unsicher fühlen.“ Der erste Kita-Tag ende schon nach einer Stunde, denn gerade zum Neustart sei es Ziel, „dass die Kinder die Einrichtung mit einem positiven Gefühl verlassen“, unterstreicht die Kita-Leiterin.
Ein wichtiger Schritt: Wenn Kinder sich von den Erziehenden trösten lassen
Die Besuchszeiten werden langsam gesteigert, der Kontakt der Pädagogen zu den Kindern aufgebaut, Vertrauen geschaffen. „Und sobald wir sehen, dass die Kinder sich von den Erziehern trösten lassen, wenn sie traurig sind, dann ist der Zeitpunkt da, dass die Eltern die Kita verlassen können“, so Ute Seidel.